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Ex-Finanzminister in Talkshow

"Ich wurde entlassen": Lindner weist bei Maischberger Schuld am Ampel-Aus von sich

  • Veröffentlicht: 14.11.2024
  • 13:34 Uhr
  • Michael Reimers

Koalitionsbruch, Neuwahlen, Wahlkampf: Am Ampel-Aus und den Folgen will niemand schuld sein - auch nicht Christian Lindner.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Ampel-Aus ist noch lange nicht ausdiskutiert.

  • Alle Parteien bleiben bei ihren Standpunkten, schuld will niemand so richtig sein.

  • Auch Ex-Finanzminister und FDP-Chef Lindner nimmt den Koalitionsbruch nicht auf seine Kappe.

Es ist der wohl aktuell brisanteste Streit Deutschlands: Der ehemalige Finanzminister Christian Lindner und Bundeskanzler Olaf Scholz schieben sich seit dem Ampel-Aus gegenseitig den schwarzen Peter zu.

In der ARD-Talkshow "Maischberger" pocht der FDP-Politiker am Mittwochabend (13. November) darauf: Er habe nicht - so oft der Vorwurf - sein eigenes Süppchen auf Kosten der Koalition gekocht.

"Ganz falsch": Lindner weist Provokations-Vorwürfe zurück

Den Bruch der Ampel-Koalition habe er "inzwischen seelisch verarbeitet", so Lindner in der Talkshow. Er fühle sich "eher befreit" nun viel offener sagen zu können, was er für Deutschland für richtig und erforderlich halte.

Das unrühmliche Ende seiner Zeit als Finanzminister will Lindner aber nicht ins aus seiner Sicht falsche Licht gerückt wissen. Als Moderatorin Sandra Maischberger zur Sprache bringt, manche würden Lindner vorwerfen "es drauf angelegt" zu haben, verneint der diese Anschuldigungen. Scholz habe von Lindner gefordert, die Schuldenbremse aufzugeben, anderenfalls hätte die Entlassung gewartet, erzählt der Politiker. "In dem Fall entscheide ich mich gegen das Amt und für die Überzeugung", so der FDP-Chef. Der andere Weg wäre für ihn gewesen, "gemeinsam, geordnet, in Würde den Weg zu Neuwahlen“ zu beschreiten.

Auf den Vorwurf, Lindner habe provokativ innerhalb der Koalition Bedingungen gestellt, die mit den Koalitionspartnern SPD und Grüne unmöglich funktioniert hätten, reagiert der 45-Jährige angefasst: Dieser Eindruck sei "ganz falsch", es habe sich nur um Vorschläge gehandelt.

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News

Bruch mit FDP

Wissing über Ampel-Aus: "Kein demokratisches Heldentum"

Volker Wissing ist als FDP-Minister in die Ampel gekommen – und wird sie parteilos verlassen. Der dramatische Koalitions-Bruch wäre aus seiner Sicht vermeidbar gewesen.

  • 13.11.2024
  • 13:42 Uhr

Lindner will Scholz' Vorwürfe nicht kommentieren

Ob Lindner sich denn selbst etwas vorzuwerfen hätte, will Maischberger wissen. Da nennt der die 60 Milliarden, die im Haushalt Ende 2023 auf einmal fehlten, da "hätten wir uns die Karten legen müssen".

Hinsichtlich einer ganzen Reihe an Vorwürfen, die Kanzler Scholz kurz nach der Entlassung Lindners diesem machte, sagte der Ex-Minister, er wolle "keinen Stein aufheben, der mir hinterhergeworfen wird, und ihn zurückwerfen". Über den SPD-Mann sagt er heute, die politischen Gemeinsamkeiten hätten sich verbraucht. Das Scheitern der Koalition wollte Lindner aber partout nicht auf seine Kappe nehmen - auch nicht nach dem Motto 'beide sind schuld': "Ich bin entlassen worden."

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Lindner: Bin nicht mehr zuständig für Wissing

Und dann wäre da ja auch noch Volker Wissing, über den es zu reden gilt. Der war nicht wie die anderen beiden FDP-Minister Buschmann und Stark-Watzinger nach der Entlassung Lindners von seinem Amt zurückgetreten, sondern hatte eine Kehrtwende gemacht: Er blieb in der Regierung, verließ hingegen die FDP.

Hierzu muss Lindner zunächst tief Luft holen und sagt dann, er wünsche Wissing alles Gute für seinen weiteren Weg. Als Parteivorsitzender sei er nicht mehr zuständig für ihn. Zum Ende des Gespräches betont Lindner:  "Die FDP und ich selbst, wir haften mit unserer politischen Existenz." Wer das tut, zeige, "dass es ihm ernst ist und nicht nur auf den eigenen Vorteil bedacht ist." Eine Kanzlerkandidatur schließt er aber aus.

Im Video: Scholz bereit zu schnellen Neuwahlen -  Vertrauensfrage vor Weihnachten möglich

  • Verwendete Quellen:
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:newstime vom 24. November 2024 | 15:55
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