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Hohe Sterblichkeitsrate

Hamburger Hauptbahnhof: Verdacht auf gefährliches Marburg-Virus

  • Veröffentlicht: 02.10.2024
  • 21:45 Uhr
  • Oliwia Kowalak

Nach der Einreise aus Ruanda zeigten zwei Personen auf der Zugfahrt nach Hamburg grippeähnliche Symptome. Die zuständige Gesundheitsbehörde isolierte beide Reisenden wegen des Verdachts auf das gefährliche Marburg-Virus.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Bahnsteig des Hamburger Hauptbahnhofs wurde aufgrund des Verdachts einer gefährlichen Viruserkrankung gesperrt.

  • Laut Behörden sind zwei Personen, die zuvor aus Ruanda angereist waren, in Hamburg umgehend isoliert worden.

  • Im ICE von Frankfurt am Main nach Hamburg entwickelte eine der beiden reisenden Personen grippeähnliche Symptome.

Ein gefährlicher Verdachtsfall beunruhigt Menschen in Hamburg. Am 2. Oktober hat die Polizei einen Bahnsteig des Hamburger Hauptbahnhofs gesperrt, nachdem ein Mann mit einer möglicherweise hochansteckenden Infektion in Krankenhaus gebracht worden war. Dies meldet die Deutsche Presse-Agentur.

Wie der "Focus" schreibt, handelt es sich dabei um einen Medizinstudenten aus Ruanda. Er reiste mit seiner Freundin im ICE von Frankfurt am Main nach Hamburg. Der angehende Mediziner behandelte zuvor in Ruanda Patienten mit dem Marburg-Virus. Laut Angaben der Bundespolizei ist daraufhin das Gleis vier während des Einsatzes gesperrt worden. In Hamburg herrscht nun Alarmstufe 1.

Auf der Zugfahrt entwickelte der Mann Symptome, wie es hieß. Am Hamburger Hauptbahnhof wurde er dann mit einem Spezialfahrzeug der Feuerwehr ins Krankenhaus gebracht. Laut eines Feuerwehrsprechers handelt es sich dabei um einen Infektionswagen. Der Student habe grippeähnliche Symptome gezeigt und unter leichter Übelkeit gelitten, jedoch kein Fieber gehabt, so der Sprecher. Das Fahrzug sei demnach zum Schutz der eigenen Leute eingesetzt worden.

urn:newsml:dpa.com:20090101:230913-911-004570
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Marburg-Virus: Hochansteckend mit hoher Sterblichkeitrate

Die erstmalige Infektion mit dem Marburg-Virus erfolgte 1967 in der gleichnamigen deutschen Stadt. Laborangestellte hatten sich zum damaligen Zeitpunkt von Versuchsaffen mit dem bisher unbekannten Virus infiziert. Hohes Fieber und Symptome wie Muskelschmerzen, Bauchkrämpfe, Durchfall und blutiges Erbrechen gehören zu den Symptomen. Die Ansteckung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten Infizierter wie Blut - jedoch nicht über die Luft. Die Inkubationszeit beträgt 2 bis 21 Tage.

Das Marburg-Virus ist wie das Corona-Virus ein RNA-Virus. Es gehört zur Familie der fadenförmigen Filoviren, sowie auch das bekannte Ebola-Virus. Da das menschliche Immunsystem keine Erfahrung mit dem Virus hat, reagiert es mit einer heftigen, fehlgeleiteten Immunantwort, dem sogenannten "Zytokinsturm".

Das Virus weist eine hohe Sterblichkeitsrate auf. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) starben in den bisherigen Ausbrüchen 24 bis 88 Prozent der Erkrankten. Es gilt als hochansteckend. Bisher wurde noch keine Behandlungsmethode gegen das Virus selbst entwickelt. Es wird jedoch bereits im National Institutes of Health in den USA und bei der britischen Oxford Vaccine Group an der Entwicklung von Impfstoffen gearbeitet.

Als natürlicher Wirt gilt höchstwahrscheinlich der ägyptische Flughund Rousettus aegyptiacus. Die Tiere leben in Höhlen oder verlassenen Mienen und sind in Afrika weit verbreitet. Beim Kontakt mit dem Tier durch beispielsweise das Betreten von Höhlen oder dem Verzehr des Flughundes als Nahrungsmittel können Menschen sich infizieren.

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Mindestens neun Tote in Ruanda

Im ostafrikanischen Ruanda kam es zu mindestens neun Toten aufgrund der Virusinfektion. Insgesamt wurden 26 Fälle bestätigt, berichtete Gesundheitsminister Sabin Nsanzimana auf der Plattform X. Derzeit werden 19 Patienten behandelt, die überwiegend zum medizinischen Personal gehören.

"Das Perfide an der Infektion ist, dass es so unspezifisch anfängt, mit banalen Symptomen, die auch eine Malaria sein können oder ein grippaler Infekt", sagt Maximilian Gertler, Tropenmediziner der Berliner Charité. "Bei all diesen Dingen ist man immer versucht, als Pflegekraft oder ärztliche Kraft in der Notaufnahme schnell mal Blut abzunehmen." Dabei bestehe die Gefahr einer Virusübertragung.

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Das zuständige Gesundheitsamt in Hamburg ordnete eine sofortige Isolierung er mutmaßlich Infizierten an. Sie wurden daraufhin zur weiteren Untersuchung in einen Spezialbereich des Universitätsklinikums Eppendorf (UKE) gebracht.

Es wurden vorsorglich Kontaktdaten von Zugreisenden aufgenommen, die möglicherweise Kontakt zu den Personen hatten, hieß es weiter. Die Deutsche Bahn teilte außerdem mit, dass sich durchschnittlich 275 Reisende in dem Zug befanden. Laut Angaben der Behörde seien Quarantänemaßnahmen vorerst nicht notwendig.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Focus.de: "Marburg-Virus: Tödlicher Virus reist im Zug nach Hamburg? Warum der Verdacht beunruhigend ist"
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