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"Schwierige Rettung" läuft

Gerüst stürzt auf Hamburger Baustelle acht Geschosse in die Tiefe - vier Tote

  • Aktualisiert: 30.10.2023
  • 15:17 Uhr
  • Lena Glöckner
Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr stehen vor einem eingerüsteten Hochhaus. Hier ereignete sich das Unglück.
Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr stehen vor einem eingerüsteten Hochhaus. Hier ereignete sich das Unglück.© Steven Hutchings/dpa

Bei einem schweren Arbeitsunfall in Hamburg sind offenbar vier Menschen ums Leben gekommen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist ein Gerüst eingebrochen. Eine Rettungsaktion läuft.

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Ein Gerüst mit mehreren Bauarbeitern stürzt auf einer Hamburger Baustelle in die Tiefe - und die Retter kommen über Stunden nicht an die Opfer heran. Das Unglück ereignete sich am Montagmorgen (30. Oktober) in einem Fahrstuhlschacht im Überseequartier in der Hamburger Hafencity. Das Gerüst sei aus dem achten Obergeschoss ins Untergeschoss gefallen, erklärte ein Feuerwehrsprecher. Trümmerteile ragten bis ins zweite Obergeschoss.

Nach derzeitigem Erkenntnisstand sind bei dem Unglück vier Menschen ums Leben gekommen. Beim Abtragen der Gerüststangen sei am Nachmittag ein weiterer Toter entdeckt worden, sagte ein Feuerwehrsprecher. Vermisst werde nun niemand mehr. Ein Arbeiter sei mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht worden.

"Ein Riesen-Mikado mit den ganzen Gerüststangen"

Zunächst war von fünf Toten die Rede gewesen. Die Rettung war kompliziert. Höhenretter und ein Technischer Zug der Freiwilligen Feuerwehr waren im Einsatz. "Die Schwierigkeit besteht natürlich darin, dass wir hier viele Gerüstteile haben, die gesichert werden müssen, und wir uns hier Stockwerk für Stockwerk erst mal an die Einsatzstelle bis nach unten hin rantasten müssen", erklärte der Feuerwehrsprecher. Der Einsatzleiter habe den Trümmerberg so beschrieben: "Ein Riesen-Mikado mit den ganzen Gerüststangen". 150 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Auf einer Baustelle in der Hamburger HafenCity sind am Montag mehrere Arbeiter von einem Gerüst gestürzt.
Auf einer Baustelle in der Hamburger HafenCity sind am Montag mehrere Arbeiter von einem Gerüst gestürzt.© Bodo Marks/dpa

Warum das Gerüst zusammenbrach, war zunächst völlig unklar. Spezialisten des Landeskriminalamts nahmen vor Ort erste Ermittlungen auf. "Für eine Einschätzung zur Unfallursache ist es aber noch zu früh", sagte ein Polizeisprecher.

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Gilt als das größte Stadtentwicklungsprojekt Hamburgs

Das Überseequartier ist Teil der Hafencity, die als Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsvorhaben gilt. Das Projekt direkt an der Elbe wurde Anfang der 1990er Jahre vom damaligen Bürgermeister Henning Voscherau (SPD) angeschoben und umfasst nach Angaben der HafenCity Hamburg GmbH eine Fläche von rund 157 Hektar. Es gilt dabei als das großstädtischste und zugleich publikumsintensivste Quartier.

Auf dem 14 Hektar umfassenden Gelände entstehen Geschäfte, Gastronomie, Entertainment, Büros, ein Kreuzfahrtterminal, ein unterirdischer Busbahnhof, Hotels mit rund 1.150 Zimmern sowie mehr als 1.000 Wohnungen. Der nördliche Teil ist bereits seit 2019 fertig, im südlichen Teil laufen die Arbeiten. Das Immobilienunternehmen Unibail-Rodamco-Westfield investiert dabei den Angaben zufolge mehr als eine Milliarde Euro in die insgesamt rund 260.000 Quadratmeter entstehende oberirdische Bruttogrundfläche.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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