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Ab diesem Jahr

"Ein überfälliges Zeichen":  Veteranentag zur Ehrung von Soldaten beschlossen

  • Veröffentlicht: 26.04.2024
  • 11:56 Uhr
  • Lara Teichmanis
Der Bundestag hat für die Einführung eines Nationalen Veteranentages am 15. Juni jedes Jahres gestimmt.
Der Bundestag hat für die Einführung eines Nationalen Veteranentages am 15. Juni jedes Jahres gestimmt.© Bernd von Jutrczenka/dpa

Zehn Millionen Männer und Frauen haben über die Jahrzehnte in der Bundeswehr gedient. Nach langen Diskussionen beschließt der Bundestag einen jährlichen Tag zu ihrer Anerkennung.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundestag beschließt einen jährlichen Ehrentag für Soldat:innen.

  • Am 15. Juni soll der Veteranentag zum ersten Mal begangen werden.

  • Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sieht die Entscheidung des Bundestags als starkes und wichtiges Zeichen der Wertschätzung.

Mit einem nationalen Veteranentag am 15. Juni sollen künftig jedes Jahr aktive und frühere Soldat:innen der Bundeswehr für ihren Dienst gewürdigt werden. Eine große Mehrheit der Abgeordneten des Bundestages stimmte am Donnerstag (25. April) für den von den Regierungsparteien SPD, Grüne und FDP sowie der oppositionellen Union gemeinsam eingebrachten Antrag, der ein sichtbares Zeichen für Wertschätzung zum erklärten Ziel hat. Die Linke-Fraktion enthielt sich.

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Anerkennung und Wertschätzung für den Dienst

Verteidigungsminister Boris Pistorius bezeichnete den Veteranentag als starkes, wichtiges und überfälliges Zeichen der Wertschätzung. "Es geht um die Anerkennung derjenigen, die in letzter Konsequenz bereit sind, das Äußerste für andere zu geben, und die ihr Leib und Leben für unser Land einsetzen", sagte der SPD-Politiker im Plenum.

Er nannte Einsätze wie in Afghanistan oder den Schutz der Handelsschifffahrt im Roten Meer, bei der Evakuierung aus Krisengebieten, dem Schutz des Luftraums über Deutschland, aber auch bei der Hilfe zur Waldbrandbekämpfung oder in der Corona-Pandemie.

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Ehrung für aktive und frühere Soldat:innen

Etwa zehn Millionen Deutsche haben Wehrdienst geleistet oder waren Berufs- oder Zeitsoldat:innen, etwa 500.000 Männer und Frauen waren im Einsatz. Als Veteran:in gilt nun nahezu jeder aktive oder frühere Soldat oder Soldatin. Damit wird auch ein Streit umschifft, wer denn nun Veteran:in ist.

urn:newsml:dpa.com:20090101:240404-911-007302
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Um diese Frage, wer als Veteran:in gelten soll, hatte es in vergangenen Jahren Diskussionen gegeben, weil Soldat:innen nach Auslandseinsätzen oder gar der Beteiligung an Gefechten andere Bedürfnisse und womöglich auch Verdienste haben können als Wehrdienstleistende aus der Zeit des Kalten Krieges. Deutschland hat den weitestmöglichen Veteranenbegriff gewählt - und auch den weitesten innerhalb der NATO, wie der SPD-Verteidigungspolitiker Johannes Arlt, selbst Offizier, am Vortag erklärt hatte.

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Jahrelange Diskussion über Begrifflichkeiten

Noch 2012 sollten nach den Vorstellungen des damaligen Verteidigungsministers Thomas de Maizière (CDU) nur ehemalige Bundeswehrsoldat:innen mit Einsatzerfahrung als Veteran:innen gelten, wie dieser auf einem Empfang des Wehrbeauftragten Hellmut Königshaus bekannt gegeben hatte. Gleichzeitig warb schon er dafür, Veteran:innen eine besondere gesellschaftliche Wertschätzung entgegenzubringen.

2018 erklärte dann die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) in einem Tagesbefehl an die Truppe, alle Soldat:innen eine der treue Dienst für das Land in Einsätzen, bei Übungen und im täglichen Dienst im In- und Ausland. Sie schrieb: "Veteranin oder Veteran der Bundeswehr ist, wer als Soldatin oder Soldat der Bundeswehr im aktiven Dienst steht oder aus diesem Dienstverhältnis ehrenhaft ausgeschieden ist, also den Dienstgrad nicht verloren hat."

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Vorwurf: Kein Plan im Umgang mit Veteranen

In den folgenden Jahren beklagten aber die Einsatzveteran:innen mangelnde Hilfen nach dem Dienst. Der Bund Deutscher Einsatzveteranen rief 2022 die neue Bundesregierung auf, die Betreuung von Soldat:innen nach Aufträgen wie in Afghanistan deutlich zu verbessern. "Dabei müssen wir im Hinterkopf behalten: Die meisten Veteranen sind nicht in der Bundeswehr", sagte da der Bundesvorsitzende des Vereins, Bernhard Drescher, mit Blick auf Zeitsoldat:innen, die aus der Truppe ausgeschieden sind. Deutschland habe anders als andere Staaten kein ausreichendes Konzept für den Umgang mit Soldat:innen, die aus den Einsätzen wiederkehren.

Dabei müssen wir im Hinterkopf behalten: Die meisten Veteranen sind nicht in der Bundeswehr.

Bernhard Drescher, Bund Deutscher Einsatzveteranen

Im Januar wurde ein Veteranenbüro als zentrale Anlaufstelle der Bundeswehr in Berlin eröffnet. Rund um den nun eingeführten Veteranentag - jeweils am Wochenende vor oder nach dem 15. Juni - soll in Berlin eine große Veranstaltung organisiert werden. In dem Antrag heißt es: "Ein nationaler Tag für Veteraninnen und Veteranen kann einen angemessenen Rahmen für die Anerkennung und den Dank für ihre besonderen Leistungen sowie einen Ort des Austausches zwischen ihnen, ihren Angehörigen, Bundeswehr, Gesellschaft und Politik schaffen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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