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Andreas Gassen zur Krankenhausreform

"Deutlich zu viele Krankenhäuser": Chef der Kassenärzte fordert Abbau von Kliniken und Betten

  • Veröffentlicht: 14.03.2023
  • 10:58 Uhr
  • Clarissa Yigit

Der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, fordert im Zuge der Krankenhausreform den Abbau von Überkapazitäten in deutschen Kliniken. Zudem spricht er sich für eine Reduzierung der vorhandenen Klinikbetten aus und plädiert für eine gleiche Vergütung bei ambulanten Eingriffen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Andreas Gassen, Chef der Kassenärzte, fordert den Abbau von Überkapazitäten in deutschen Kliniken.

  • Zudem beschreibt er, dass gut ein Viertel der in Krankenhäusern behandelten Menschen auch ambulant versorgt werden könnten – somit sei ein Bettenabbau möglich.

  • Auch müssten ambulante Eingriffe mit gleichen Standards und Vergütungen honoriert werden.

Der Chef der Kassenärzte, Andreas Gassen, fordert den Abbau von Überkapazitäten in deutschen Kliniken. Hintergrund sei die geplante Krankenhausreform. Unter Berufung auf Aussagen Gassens in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) am Dienstag (14. März) berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa), dass im Zuge der Krankenhausreform Krankenhäuser abgebaut oder umgewandelt werden müssten. Rund 1.900 Krankenhäuser mit mehr als 480.000 Betten gibt es in Deutschland aktuell.

"Wir haben historisch deutlich zu viele Krankenhäuser mit in der Regel deutlich zu wenig Personal. Es wäre daher nur logisch, wenn wir das Personal, das wir haben, an den Kliniken bündeln, die wir ohne Frage brauchen," so Gassen.

Bettenabbau und gleiche Vergütung bei ambulanten Eingriffen

So sei ein Bettenabbau möglich, denn rund fünf Millionen Patient:innen in Deutschland – von rund 20 Millionen – könnten ambulant behandelt werden.  Allerdings müsse das Potenzial zur Stärkung ambulanter Behandlungen genutzt werden. "In Deutschland werden Operationen im Krankenhaus vorgenommen, die im Rest der Welt seit Jahren ambulant gemacht werden", so der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV). In Praxen, Versorgungszentren oder Krankenhäusern, in denen Klinikärzte und Niedergelassene zusammenarbeiten, könnten daher zukünftig die erforderlichen Leistungen erbracht werden.

Gassen fordert zudem Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auf, im Zuge der Krankenhausreform auch für gleiche Standards und Vergütungen zu sorgen. Der KBV-Chef betont: "Wenn niedergelassene Fachärzte zum Skalpell greifen, müssen sie bei ambulanten Eingriffen genauso vergütet werden wie die Krankenhauskollegen, wie es außerhalb Deutschlands gang und gäbe ist."

Nach eigenen Angaben sei die KBV als politische Interessenvertretung der rund 185.000 ambulant tätigen Ärzt:innen und Psychotherapeut:innen tätig.

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Ziel der Krankenhausreform

Die Eckpunkte für das Gesetz zur Krankenhausreform sollen nach Angaben Lauterbachs bis zur Sommerpause vorliegen. Wie die "Tagesschau" den Bundesgesundheitsminister zitiert, solle damit eine "Entökonomisierung" des Krankenhauswesens stattfinden und das bisherige System der Fallpauschalen weitgehend abgeschafft werden.

Künftig ist zudem vorgesehen, dass kleine Krankenhäuser sich auf eine Grundversorgung konzentrieren, während komplexe Eingriffe vor allem in großen, entsprechend spezialisierten Kliniken stattfinden sollen. Laut den Plänen der Ampel-Koalition solle das gewachsene Kliniknetz in drei Versorgungsstufen eingeteilt werden. Hierbei soll es eine wohnortnahe Grundversorgung geben. 

"Ziel der Krankenhausreform ist es, unnötige Klinikschließungen zu vermeiden und flächendeckend eine qualitativ hochwertige Versorgung auch in ländlichen Regionen sicherzustellen", heißt es zudem auf der Internetseite des Bundesministeriums für Gesundheit.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Bundesministerium für Gesundheit: "Krankenhausreform"
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