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Zweieinhalb Jahre Chaos und Gewalt

1.000 Tage seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine - Der Schrecken des Krieges in Zahlen

  • Veröffentlicht: 19.11.2024
  • 16:02 Uhr
  • Lara Teichmanis

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine hat mit 1.000 Tagen eine traurige Schallmauer durchbrochen. Das Ausmaß des Kriegs in Zahlen zeigt die Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung und die Welt.

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Inhalt

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So viele Menschen flohen vor Putins Soldat:innen

Mit dem Einmarsch der russischen Streitkräfte im Februar 2022 packten etliche Ukrainer:innen ihr Hab und Gut, um dem Schrecken aus Moskau zu entkommen. Laut Europäischer Kommission haben sich seit Anfang des Krieges vor rund zweieinhalb Jahren etwa 6,75 Millionen Kriegsflüchtlinge auf den Weg raus aus der Ukraine gemacht. Besonders viele flüchteten ins Nachbarland Polen, rund 982.000 registrierte Flüchtlinge suchten Zuflucht in dem osteuropäischen Land.

Getötete Zivilist:innen und Soldat:innen

Der Schrecken des russischen Angriffskrieges traf besonders die Zivilbevölkerung. Nach Zählungen der UN sind bis September 2024 in der gesamten Ukraine 11.973 zivile Personen getötet worden.

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Donald Trump, Wladimir Putin, Olaf Scholz

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Über die Anzahl der getöteten Soldat:innen lässt sich nur schwer eine konkrete Aussage treffen. Wie das ZDF berichtet, veröffentlicht Russland keine offiziellen Zahlen zu gefallenen Soldat:innen im Krieg gegen die Ukraine. Die BBC veröffentlichte im September 2024 eine Schätzung ausgehend von etwa 70.000 getötete russische Soldat:innen. Der ukrainische Generalstab des Militärs geht laut ZDF von 180.000 getöteten russischen Soldat:innen aus.

Auf ukrainischer Seite geht das "Wall Street Journal" von etwa 80.000 gefallenen Soldat:innen aus. Auch die Führung in Kiew hält sich mit konkreten Zahlen bedeckt.

Luft-, Raketen- und Artillerieangriffe

Seit Februar greift Russland die Ukraine am Boden wie in der Luft durch Raketen und Artillerieattacken an. Bis zum 1. November 2024 hat das russische Militär 86.072 Angriffe über den Luftweg verübt. Von ukrainischer Seite wurden insgesamt 13.011 Raketen-, Luft- und Artillerieangriffe vermeldet, schreibt der "Tagesspiegel".

Im Video: Nordkorea, Iran & China beteiligt - EU besorgt über Waffenlieferungen an Russland

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Unterstützung zwischen Leopard und Geld

Größter Unterstützer der Ukraine im russischen Angriffskrieg sind die USA mit rund 100,15 Milliarden Euro. Deutschland steuerte 41,14 Milliarden Euro bei und ist nach den USA damit der zweitgrößte Unterstützer der Ukraine. Von der deutschen Gesamtsumme waren etwa 23 Milliarden bilaterale Unterstützung sowie 18 Milliarden deutsche EU-Hilfen für die Ukraine.

Neben den finanziellen Hilfen wurde in der deutschen Politik auch immer wieder die Frage nach Waffenlieferungen an Kiew diskutiert. Nach aktuellem Stand hat die Bundesregierung in den 1.000 Tagen Krieg gegen die Ukraine folgende Panzer geliefert:

  • 140 Schützenpanzer Typ Marder
  • 88 Kampfpanzer Typ Leopard 1
  • 18 Kampfpanzer Typ Leopard 2
  • 55 Flakpanzer

Neben den Panzerlieferungen unterstütze Deutschland das ukrainische Militär außerdem mit Munition sowie Know-how zur Ausbildung von Streitkräften. Die Forderung der Ukraine nach Taurus-Marschflugkörper lehnt Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) weiterhin ab.

Der aktuelle Frontverlauf (Stand: 19. November 2024)
Der aktuelle Frontverlauf (Stand: 19. November 2024):newstime

Das Minus-Geschäft des Kriegs

Die Folgen des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine haben globale Auswirkungen auf die Wirtschaft. Im ersten Kriegsjahr wurde besonders in Deutschland die Energieversorgung mit russischem Erdgas hitzig diskutiert. Aufgrund der verhängten Sanktionen gegen Russland stieg der Erdgaspreis drastisch in die Höhe. Im August 2022 erreichte der Gaspreis in Europa seinen Pik mit 70,04 US-Dollar je Millionen BTU (British Termal Unit). Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor im August 2021 vor dem Angriff auf die Ukraine lag der Preis je Millionen BTU bei 15,43 US-Dollar.

Als direkte Folge des russischen Einmarsches vor 1.000 Tagen entschieden sich 2022 außerdem 545 Unternehmen, ihre Geschäfte in Russland sofort zu beenden. Darunter beispielsweise Adidas, die deutsche Telekom oder Mercedes-Benz. Etwa 504 Firmen haben ihre Aktivität auf russischem Territorium nahezu vollständig heruntergefahren. Wie die Untersuchung der Yale University zeigt, führen etwa 213 Unternehmen ihre Geschäfte unverändert in Russland fort. Darunter Firmen wie Air China, Braun, oder die Liebherr.

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Eine Untersuchung der Word Bank in Kooperation mit der EU ergab außerdem, dass die geschätzten wirtschaftlichen Verluste bis 2025 immens ausfallen könnten. Handel und Industrie erwarten einen weltweiten Verlust von 173,2 Milliarden US-Dollar. Der Landwirtschaftssektor könnte laut den Berechnungen ein Minus von etwa 69,8 Milliarden US-Dollar einfahren. Ebenso soll die Sparte Energie und Rohstoffe bis 2025 einen Verlust von 54 Milliarden US-Dollar aufgrund des Krieges verzeichnen.

Sieben Stimmen für Russland

Kurz vor dem ersten Jahrestag 2023 des Angriffskriegs wurde bei der UN-Vollversammlung eine Resolution zum Ende des Krieges gegen die Ukraine eingereicht. 141 Mitgliedsländer stimmten für das Ende des Krieges, darunter auch Deutschland. Sieben Länder, konkret: Belarus, Nordkorea, Eritrea, Mali, Nicaragua, Syrien und Russland. 32 Staaten enthielten sich.

  • Verwendete Quellen:
  • UNHCR: "Schätzungen der Gesamtanzahl der Flüchtlinge aus der Ukraine nach Grenzübertritten in Folge des Krieges von Februar 2022 bis November 2024"
  • ifw Kiel: "Ukraine-Krieg: Militärische, finanzielle und humanitäre Unterstützung ausgewählter Länder¹ für die Ukraine"
  • Tagesspiegel: "Aktuelle Karten, Grafiken und Nachrichten zur russischen Invasion"
  • EU-Kommission
  • Yale University: "Have Curtailed Operations in Russia—But Some Remain"
  • Wall Steet Journal: "One Million Are Now Dead or Injured in the Russia-Ukraine War"
  • UN: UN Ukraine
  • Bundesregierung: "Geliefertes militärisches Material von Deutschland für die Ukraine"
  • World Bank: "THIRD RAPID DAMAGE AND NEEDS ASSESSMENT"
  • World Bank: "World Bank Commodity Price Data"
  • Tagesschau: "141 Länder fordern Russlands Rückzug"
  • War Ukraine: "What are the Russian death toll and other losses in Ukraine?"
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