Anzeige
Energiekrise

Wiedereinstig in Kernenergie? Söder bezeichnet Deutschland als "energiepolitischen Geisterfahrer"

  • Veröffentlicht: 06.08.2023
  • 20:04 Uhr
  • Benedikt Rammer
Markus Söder erwägt das Comeback der Kernenergie in Deutschland.
Markus Söder erwägt das Comeback der Kernenergie in Deutschland.© Carsten Koall/dpa

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hat im Falle einer Regierungsbeteiligung der Union eine Reaktivierung der Kernkraft angedeutet. Der aktuellen Bundesregierung wirft er beim Thema Energieversorgung Konzeptlosigkeit vor.

Anzeige

Das Wichtigste in Kürze

  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder denkt weiter an die Reaktivierung der Kernkraft.

  • So kann sich der CDU-Chef einen Wiedereinstieg in die Kernenergie ab 2025 vorstellen.

  • Deutschland bezeichnete Söder in diesem Zusammenhang als "energiepolitischen Geisterfahrer".

Im Falle einer Regierungsbeteiligung der Union nach der nächsten Bundestagswahl kann sich CSU-Chef Markus Söder einen Wiedereinstieg Deutschlands in die Kernenergie vorstellen. "Und wir werden ab 2025 versuchen - wenn die Energiekrise dann noch da ist - eben eine Reaktivierung zu machen", sagte der bayerische Ministerpräsident am Sonntag (6. August) im ARD-Sommerinterview.

Im Video: Söder in K-Frage meilenweit vor Merz

Nächste Schlappe für Merz: Söder in K-Frage meilenweit vorne

Söder bezeichnet: Deutschland als "energiepolitischen Geisterfahrer"

Der Beschluss, aus der Atomkraft auszusteigen, stammt aus dem Jahr 2011 und war damals auf Drängen von Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) zustande gekommen. Im vergangenen April sind die drei letzten deutschen Atommeiler vom Netz gegangen. Söder hatte sich damals ebenfalls vehement für einen Ausstieg ausgesprochen, in den vergangenen Monaten seit der Energiekrise aber seine Meinung wie viele andere Unionspolitiker geändert. Auch CDU-Chef Friedrich Merz hatte wiederholt - wenn auch vergeblich - eine Verlängerung der Atomlaufzeiten in Deutschland gefordert.

Anzeige
Anzeige
Atomausstieg in Deutschland - Isar 2
News

Kritik am Atomstopp

"Forbes": Warum das AKW-Aus in Deutschland zu mehr Toten führen könnte

Das US-Magazin "Forbes" kritisiert das AKW-Aus der deutschen Bundesregierung sowie die Zunahme der Kohlekraftwerke und bezeichnet diese Entscheidung als "Bauchentscheidung".

  • 25.05.2023
  • 17:25 Uhr

Deutschland sei, sagte Söder, dank des von der Ampel umgesetzten Ausstiegs aus der Atomkraft im internationalen Vergleich ein "energiepolitischer Geisterfahrer". "Die ganze Welt setzt jetzt in der Krise darauf, Kernenergie als Überbrückungsenergie zu behalten - nur Deutschland nicht", betonte Söder.

Söder: Ampel hat kein Konzept zur Energieversorgung

Hinzu komme, dass die Ampel-Koalition bestehend aus SPD, Grünen und FDP per Gesetz einen Rückgang des Energieverbrauchs für Deutschland vorgeschrieben habe. "Das heißt, wir sollen schrumpfen. Ich meine, haben Sie jemals was gesehen, was geschrumpft besser aussieht als vorher", sagte Söder. Er warf der Ampel vor, kein Konzept zur Energieversorgung zu haben. "Und deswegen glaube ich, zwei Dinge brauchen wir - statt Kohlekraftwerke anzuwerfen, Kernenergie zu verlängern - es geht, letztes Jahr hieß es ja auch, es geht nicht - und zweitens, auf neue Technologien wie die Kernfusion zu setzen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
COP29 in Aserbaidschan: Einigung zu Milliardenhilfen sorgt für Enttäuschung

COP29 in Aserbaidschan: Einigung zu Milliardenhilfen sorgt für Enttäuschung

  • Video
  • 01:35 Min
  • Ab 12