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Öffentlicher Dienst

Tarifeinigung: Verdi-Chef Werneke hadert mit Laufzeit

  • Aktualisiert: 24.04.2023
  • 14:19 Uhr
  • Nelly Grassinger

Frank Werneke, der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, bedauert die lange Laufzeit bei der erreichten Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Vorsitzende von Verdi findet Kritikpunkte an der Einigung im Tarifstreit für den öffentlichen Dienst.

  • Die Präsidentin der Arbeitgeberverbände sieht darin hingegen einen wichtigen Schritt, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen.

  • Im Nahverkehr wird in einzelnen Betrieben, die nicht von der Einigung profitieren, erneut zu Warnstreiks aufgerufen.

Frank Werneke, der Vorsitzende der Gewerkschaft Verdi, bedauert die lange Laufzeit bei der erreichten Tarifeinigung für den öffentlichen Dienst. Angesichts der anhaltend hohen Inflation zieht sich diese auf 24 Monate.

Im "Deutschlandfunk" sagte er am Montagmorgen, den 24. April, er hätte sich eine kürzere Laufzeit "absolut gewünscht". Werneke kritisierte, es sei "wie immer nur ein Kompromiss" gewesen. Ärgerlich sei für den Verdi-Chef, dass die Arbeitgeber:innen nicht bereit waren, die Altersteilzeitregelung für den öffentlichen Dienst zu verlängern. "Ich glaube, damit schneiden sie sich aber auch selbst in den Finger."

Wichtiger Schritt um Fachkräfte anzulocken

Die Präsidentin der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände, Katrin Welge, hingegen sieht die Tarifeinigung als einen Schritt, um den öffentlichen Dienst für Fachkräfte attraktiver zu machen.

"Die Tarifeinigung war nötig, um das Lohngefüge konkurrenzfähig zu halten. Wir alle kämpfen, um Fachkräfte zu halten", sagte Katrin Welge am Montag dem "Bayrischen Rundfunk". Wenn der öffentliche Dienst und damit Staat nicht mehr stark sei, könne man die vielen Herausforderungen der Zeit - angefangen vom Klimawandel über die Mobilitätswende - nicht bewältigen.

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Größte Tariferhöhung seit Jahrzehnten

Die Tarifparteien von Bund, Kommunen und Gewerkschaften hatten sich am späten Samstagabend nach monatelangem Ringen darauf geeinigt, einen Schlichterspruch in den Kernpunkten zu übernehmen. Die größte Tariferhöhung seit Jahrzehnten im öffentlichen Dienst betrifft rund 2,5 Millionen Beschäftigte und sieht Einmalzahlungen und Lohnerhöhungen vor.

Nächste Streiks bereits angekündigt

In einem Teil des Nahverkehrs ruft Verdi zu einem neuen Warnstreik auf. Betroffen sind rund 40 Verkehrsbetriebe mit rund 5.000 Beschäftigten, die mehrheitlich öffentlichen Nahverkehr anbieten oder Güterverkehr auf der Schiene. Die Mitarbeiter sind für diesen Mittwoch, den 26. April, zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie die Gewerkschaft am Montag mitteilte.

Geplant sind Aktionen in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg, über die Verdi wegen möglicher Beeinträchtigungen noch vorab informieren will.

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Betriebe nicht in Einigung für den öffentlichen Dienst eingeschlossen

Die rund 40 Betriebe werden nicht vom Tarifvertrag für den Öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen erfasst. Sie haben auch nichts mit den aktuell laufenden Bahn-Tarifverhandlungen zu tun, die von der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG geführt werden. 

Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 550 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Auszubildendenvergütung soll um 250 Euro steigen. In einer ersten Verhandlungsrunde am 17. April hatten die Arbeitgeber ein niedrigeres Angebot vorgelegt. Verdi verlangt zudem bessere Arbeitsbedingungen, um dem Personalmangel in den Betrieben zu begegnen.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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