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Klimaneutrale Schifffahrt

Treibstoff der Zukunft? Grünes Methanol könnte die Lösung sein

  • Aktualisiert: 06.04.2025
  • 08:19 Uhr
  • dpa
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© Jens Büttner/dpa

Auch bei der Schifffahrt ist es wichtig, klimaneutrale Lösungen für den Antrieb zu finden. Eine Studie zeigt nun, dass grünes Methanol die Lösung sein könnte.

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Grünes Methanol kann auf dem Weg zu einer klimaneutralen Schifffahrt laut einer Studie eine zentrale Rolle spielen. Der Untersuchung des DLR Instituts für maritime Energiesysteme im Auftrag der Umweltorganisation Greenpeace zufolge ließen sich durch einen Umstieg auf diesen Kraftstoff die CO2-Emissionen über den gesamten Lebenszyklus von Schiffen um 96 Prozent senken.

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Studie: Grünes Methanol kann in klimaschonende Zukunft weisen

"Grünes Methanol kann der Schifffahrt einen Weg in eine klimaschonende Zukunft weisen", sagte Greenpeace-Sprecherin Clara Thompson der Deutschen Presse-Agentur mit Blick auf die am Montag in London beginnende Tagung des Umweltausschusses der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation IMO. Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen aus 176 Staaten will dort entscheiden, mit welchen Maßnahmen die 2023 beschlossene Treibhausgasstrategie umgesetzt werden soll, laut der die Schifffahrt bis 2050 klimaneutral werden soll.

Der Untersuchung zufolge ist Methanol anders als etwa Wasserstoff oder Ammoniak leicht zu handhaben und technisch reif für den Einsatz. Der Industriealkohol lasse sich mit erneuerbarer Energie klimaneutral herstellen und bestehende Schiffsmotoren könnten problemlos umgerüstet werden.

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Schifffahrt verursacht fast drei Prozent aller Treibhausgase

Die derzeit fast ausschließlich mit fossilen Treibstoffen fahrende internationale Schifffahrt verursache weltweit etwa drei Prozent aller Treibhausgase. Hinzu kämen große Mengen gesundheitsschädlicher Luftschadstoffe wie Stick- oder Schwefeloxide. Dies entfiele bei einem Umstieg auf grünes Methanol fast vollständig. Bezogen auf in deutschen Gewässern fahrende Schiffe würden die CO2-Emissionen der Studie zufolge um 9,2 Millionen Tonnen CO2 sinken - das sei mehr als in einer Stadt von der Größe Kölns pro Jahr emittiert werde.

Auf der anderen Seite sei der Einsatz von Methanol aber noch teuer, "insbesondere für Betrieb und Anschaffung von Elektrolyseuren", heißt es in der Studie. Auch benötige Methanol doppelt so große Tanks, damit Schiffe die gleiche Strecke wie mit fossilen Kraftstoffen schaffen. Hinzu kommt: Grünes Methanol ist bislang auf dem Treibstoffmarkt kaum erhältlich. Nötig seien für die in Deutschland fahrenden Schiffe jedoch bis zu 5,73 Millionen Tonnen pro Jahr. Der Dieselbedarf liege dagegen bei 2,94 Millionen Tonnen.

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Greenpeace für Quoten beim Einsatz alternativer Kraftstoffe 

"Damit der Umstieg in der Schifffahrt jetzt Tempo aufnimmt, sollte die IMO verbindliche Quoten für den Einsatz alternativer Kraftstoffe beschließen", sagte Thompson. Nötig sei auch ein CO2-Preis, der den Klimavorteil von grünem Methanol gegenüber fossilen Treibstoffen abbilde. "Unternehmen müssen sich darauf verlassen können, dass sich Investitionen in die Produktion von grünem Methanol langfristig lohnen."

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