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Spekulationen über Tschetschenen-Führer

Verliert Putin seinen "Bluthund"? Kadyrow soll unheilbar krank sein

  • Aktualisiert: 29.04.2024
  • 09:58 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Er ist treuer und brutaler Gefolgsmann des Kremlherrschers. Jetzt gibt es Spekulationen über seinen baldigen Tod. Für Moskau könnte das Folgen haben.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Tschetschenen-Führer Kadyrow ist ein wichtiger Unterstützer von Russlands Machthaber Putin.

  • Immer wieder gab es Spekulationen über den Gesundheitszustand von Kadyrow.

  • Jetzt soll der brutale Machthaber unheilbar erkrankt sein. 

Nach einem Medienbericht sind in Russland Gerüchte über den Gesundheitszustand des Machthabers der Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, wieder aufgeflammt. Der kremltreue - auch als Putins "Bluthund" titulierte - und für seinen brutalen Umgang mit Andersdenkenden bekannte Politiker leide unter einer unheilbaren Erkrankung der Bauchspeicheldrüse, schrieb die im Exil herausgegebene Zeitung "Nowaja Gaseta. Europa" am Montag (22. April). Aus Kadyrows Machtapparat, der ähnliche Gerüchte vor einigen Monaten dementiert hat, gab es zu dem jüngsten Medienbericht zunächst keine offizielle Stellungnahme.

An der Bauchspeicheldrüse erkrankt?

Die gewöhnlich gut informierte Zeitung "Nowaja Gaseta" hingegen schrieb: "Der Gesundheitszustand des 47-jährigen Ramsan Kadyrow lässt keine Hoffnung auf Heilung. Und Moskau muss nun operativ entscheiden, wie die Stabilität gewahrt wird, wenn der harte tschetschenische Diktator nicht mehr ist."

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:newstime

Das Blatt, das einst von Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow gegründet worden war, berief sich auf Quellen sowohl aus Kadyrows Umgebung als auch auf Ärzte im Krankenhaus der russischen Präsidialverwaltung. Dort soll der Tschetschenen-Führer im vergangenen Herbst behandelt worden sein. Zu der Zeit tauchten zum ersten Mal Gerüchte über seine schwere Erkrankung auf - befeuert durch langes Fehlen in der Öffentlichkeit und sichtliche Probleme bei seinen seltenen Auftritten.

Offiziell wurden die Spekulationen damals dementiert. Sein langer Aufenthalt in der Moskauer Klinik sei als Krankenbesuch bei einem Onkel getarnt worden, berichtete die "Nowaja Gaseta" nun. In Wirklichkeit aber sei Kadyrow selbst der Patient gewesen, sind die Journalist:innen überzeugt.

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Hardliner auch im Krieg gegen die Ukraine

Auf Kadyrows Telegram-Kanal wurde unterdessen am Montag ein Video veröffentlicht, das ihn bei einer Sitzung der Regionalregierung in Tschetscheniens Hauptstadt Grosny zeigen soll. Die Aufnahme dürfte allerdings kaum dafür sorgen, dass die Spekulationen über den Gesundheitszustand des Politikers schnell abreißen: Der tschetschenische Machthaber, dem schwerste Menschenrechtsverstöße vorgeworfen werden, sitzt beinahe reglos am Tisch und spricht nur langsam und offenbar mit Mühe.

Kadyrow, der die Teilrepublik Tschetschenien autoritär führt und dem zahlreiche Verbrechen bis hin zu Mord vorgeworfen werden, gilt auch als einer der Hardliner in Wladimir Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine. Tschetschenische Einheiten sind als Teil der russischen Nationalgarde in dem Krieg aktiv. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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