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Raubtier-Suche im Liveticker

Sicher keine Löwin? Ergebnisse der Analyse erst am Montag erwartet

  • Aktualisiert: 22.07.2023
  • 13:54 Uhr
  • Lena Glöckner

Die Polizei in Berlin hat seit Donnerstagmorgen fiebrig nach einem entlaufenen Raubtier gesucht. Inzwischen sind sie sicher, dass es sich dabei um ein Wildschwein handelte. Die Suche wurde eingestellt. Alle Entwicklungen im Liveticker.

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Das Wichtigste in Kürze

  • In Berlin war man bis zum Freitagmittag davon ausgegangen, dass eine Löwin entlaufen ist.

  • Polizei und Bürgermeister sind inzwischen sicher, dass es sich bei dem Tier um ein Wildschwein gehandelt hat.

  • Die Suche wurde inzwischen eingestellt.

Samstag, 22. Juli, 13:49 Uhr: Nachdem Experten nach Analysen des Videos erklärt hatten, dass es sich höchstwahrscheinlich nicht um eine Raubkatze, sondern um ein Wildschwein gehandelt habe, soll nun eine Analyse von Haar- und Kotproben weiteren Aufschluss bringen.

Die Ergebnisse der Analyse von Spuren, die bei der Suche nach einer vermeintlichen Löwin bei Kleinmachnow gefunden wurden, sollen am Montag vorliegen. "Die Laboranalyse der an der ersten Sichtungsstelle gesicherten Haar- und Kotproben ist leider noch nicht abgeschlossen, wie am heutigen Vormittag vom zuständigen Veterinäramt zu erfahren war", teilte Stadtsprecherin Martina Bellack am Samstag mit. "Ergebnisse sind leider erst am Montag zu erwarten."

Tierärztin zweifelt nach Löwen-Suche: "Wäre schon ein sehr mutiertes Wildschein"

Samstag, 22. Juli, 8:51 Uhr: Mehrere Tage hat die Suche nach einer vermeintlichen Löwin Berlin und Brandenburg in Atem gehalten. Am Freitag machten die Behörden dann plötzlich einen Rückzieher und stellten die Suche ein: Die "Raubkatze" war vermutlich doch nur ein Wildschwein, wie Expert:innen anhand des Körperbaus des Tiers auf Videoaufnahmen feststellten. Doch eine an der Suche beteiligte Tierärztin hat Zweifel an der Wildschein-These.

Michaela Ebeling ist Fundtierbeauftragte in Potsdam-Mittelmark. Sie war mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt worden, um sich an der Suche nach der vermeintlichen Raubkatze zu beteiligen. Zur aktuellen Wildschwein-Einschätzung der Behörden sagt die Tierärztin der "Märkischen Allgmeinen: "Wenn man das Video, wie die Behörden, als echt einstuft, sieht man: Das Tier darin hat einen kurzen runden Kopf und runde Ohren – wie der Kopf einer Raubkatze. Wildschweine haben einen langen Kopf mit kurzen spitzen Ohren. Das wäre schon ein sehr mutiertes Wildschwein. Ich denke, in den nächsten Tagen wird sich zeigen, worum es sich handelt."

16.36 Uhr: Für die aufwendige Suche nach der falschen Löwin in Berlin wird der zuständigen Behörde viel Häme und Kritik zuteil. Der Vize-Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft etwa, Heiko Teggatz, sagte gegenüber der "Bild", die Berliner Löwenjagd sei die "teuerste Safari, die es in Deutschlands Wäldern je gegeben hat". Er spricht von enorm hohen Kosten, die "verpufft" seien und nennt das Vorgehen einen "Skandal." Solch ein Einsatz unter Beteiligung von Hubschraubern, Drohnen und mehreren Hundert Einsatzkräften würde den Steuerzahler "schnell mehrere 100.000 Euro" kosten, meinte Teggatz.

Spott kommt unterdessen aus Bayern. So twitterte der bayerische Vizekanzler und Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler), dass die Berliner Polizei bei ihren Kleiderspenden aus Polizeibeständen an Gefangene aufpassen solle. "Nicht, dass es dabei zu Verwechslungen kommt. Bitte keine Uniformen aushändigen." Er nimmt damit Bezug auf eine Meldung, wonach die Berliner Polizei ihre Mitarbeiter bittet, Klamotten für die Gefangenensammelstelle zu sammeln.

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Berliner Löwin ein Wildschwein? Das sind die Indizien der Experten

15.08 Uhr: Expert:innen haben in einem Videoabgleich festgestellt, dass es sich bei dem gesuchten Tier südwestlich von Berlin nicht um eine Löwin handelt. Kleinmachnows Bürgermeister hatte in der Pressekonferenz gesagt, dass man mithilfe einer Organisation einen Vergleich der Videoaufnahmen mit dem Körperbau einer Löwin gemacht habe.

Die vermeintliche Löwin ist laut Experten ein Wildschwein.
Die vermeintliche Löwin ist laut Experten ein Wildschwein.© José Maria Gagàn | CyperTracker

Zwei Experten hätten dann unabhängig voneinander gesagt, dass auf dem Handyvideo keine Löwin zu sehen sei. Zum Beispiel habe der Verlauf des Rückens des im Video abgebildeten Tieres Erkenntnisse dazu gebracht. Inzwischen geht man davon aus, dass es sich um ein Wildschwein handelt.

Bürgermeister: "Suchaufwand gerechtfertigt"

14.01 Uhr: Trotz der vielen offenen Fragen bei der Geschichte hielt Bürgermeister Grubert den Suchaufwand für gerechtfertigt. "Die Maßnahmen sind angesichts des begründeten Anfangsverdachts begründet. Man muss den Aufwand treiben", sagte er. Im Wald waren am Freitag Polizisten mit Maschinenpistolen und Schutzschilden unterwegs.

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Berliner Löwin ist "mit ziemlicher Sicherheit ein Wildschwein" - Polizei stellt Suche ein

13.17 Uhr: Die vermeintliche Löwin in Berlin ist offenbar ein Wildschwein. Zwei Cyberspezialisten hätten das Video ausgewertet und seien unabhängig zu diesem Ergebnis gekommen, teilte der Bürgermeister Kleinmachnows am Freitag in einer Pressekonferenz mit. Es habe keine Spuren und keine weiteren Hinweise gegeben. Man habe kein Raubtier gefunden, immer nur aufgeschreckte Wildschweinfamilien - demnach bestehe keine Gefahrenlage mehr. "Nach allem menschlichen Ermessen gehen wir davon aus, dass es keine Löwin ist", so Michael Grubert.

12.16 Uhr: Ein Gemeindejäger hat offenbar ein Haar bei einem Baum gefunden. Dieses zeigte er im RBB. Allerdings könne man das Haar zu diesem Zeitpunkt nicht zuordnen, hieß es. Gerade Wildschweine würden sich gerne an Bäumen scheuern. Auch die Gemeindesprecherin sagte: "Wir wissen noch nicht, was es ist." Jetzt soll eine Laboranalyse das Rätsel lösen.

Spur am Panzerdenkmal Kleinmachnow erfolglos: Jäger zieht wieder ab

12.12 Uhr: Die Suche nach der Löwin beim Panzerdenkmal hat sich als erfolglos erwiesen. Wie RTL berichtet, hat der zuständige Jäger, die Frage verneint, ob er etwas gesehen oder gefunden hätte.

11.09 Uhr: Es soll eine neue Sichtung der Löwin gegeben haben. Offenbar wurde die Polizei zum Panzerdenkmal Kleinmachnow im Berliner Bezirk Zehlendorf gerufen. Das berichtet RTL. Demnach herrsche eine "angespannte Stimmung". Laut "Bild" wird derzeit vermutet, dass sie in Richtung Autobahn gelaufen sein könnte.

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Angebliches Löwengebrüll war Teenie-Scherz

10.58 Uhr: Das Löwengebrüll, das Zeugen am Donnerstag gehört haben wollen, hat sich nach Angaben der Polizei als Scherz herausgestellt. Jugendliche hätten mit Bluetooth Löwengebrüll abgespielt, sagte der Sprecher der Polizeidirektion West, Daniel Keip, am Freitagmorgen. "Das hilft weder der Gemeinde noch der Polizei."

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Polizei überprüft private Löwenhalter

09:50 Uhr: Die Polizei hat auf der Suche nach der Löwin einen privaten Tierhalter überprüft. Das Tier, das diese Person halte, sei noch da, sagte der Sprecher der Polizeidirektion West, Daniel Keip, am Freitagmorgen. Nähere Angaben, etwa auch, wo das Tier gehalten werde, wollte er nicht machen.

Das Landesamt für Umwelt teilte mit, im Tierbestandsverzeichnis seien 23 Löwen aus drei Zirkusunternehmen, zwei Zoos und einer privaten Haltung in Brandenburg erfasst. Der Polizei seien die Kontaktdaten übermittelt worden. Auch Bürgerhinweise würden überprüft, wie der Sprecher sagte. Seit Donnerstag sei eine zweistellige Zahl an Hinweisen eingegangen.

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Wildtierexperte hat Zweifel: "Auffällig, dass nicht mal ein Trittsiegel zu sehen ist"

09:17 Uhr: Ist es tatsächlich eine Raubkatze, die frei durch Berlin und Brandenburg läuft? Berlins Wildtierexperte Derk Ehlert ist da skeptisch. Er könne auf dem bekannten Video nur zwei Wildschweine erkennen, die von links nach rechts laufen, sagte er am Freitagmorgen im RBB-Inforadio. "Ich glaube aber natürlich den Zeugen, den Kollegen von der Polizei in Berlin, die ein derartiges Tier auch real gesehen haben", ergänzte Ehlert. Dennoch mache es ihn stutzig, dass bisher keine Spuren gefunden werden konnten.

"Grundsätzlich kann ein Löwe nicht einfach weg sein, auch so eine Löwin nicht. Sie hinterlässt Spuren", sagte der Wildtierexperte. "Es ist schon sehr auffällig, dass an der Stelle, wo das Tier gesehen und gefilmt wurde, nicht mal ein Trittsiegel zu sehen ist." Dennoch könne es sein, dass das Tier in Berlin und Brandenburg rumläuft.

Löwin in Berlin: Was hat der Remmo-Clan damit zu tun?

7:50 Uhr: Hat der berühmt-berüchtigte Berliner Remmo-Clan etwas mit dem entlaufenen Raubtier zu tun? Ein Mitglied der Familie hat mit einem Instagram-Post zumindest für Spekulationen gesorgt. Wer etwas über die Raubkatze wisse, solle ihm Bescheid geben, schrieb Firas Remmo, Sohn des bekannten Clanchefs Issa Remmo, in einer Instagram-Story. "Dann führen wir die Löwin zurück, bevor irgendein Trottel die abknallt", hieß es weiter. Remmo äußerte sich aber nicht weiter dazu, ob das entlaufene Tier, mutmaßlich eine Löwin, tatsächlich der Familie gehört. Wie die "Bild" berichtet, ist Firas Remmo auf früheren Instagram-Posts mit einem kleinen Tiger an einer Hundeleine zu sehen. Unter einem Video schrieb er demnach "Mein neues Lieblings Haus Tier".

Freitag, 21. Juli, 7:35 Uhr: Die Suche nach einer frei laufenden Raubkatze in Berlin und Brandenburg soll am Freitag intensiviert werden. Professionelle Tierspurensucher werden den Wald durchforsten, wie der Bürgermeister von Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), im RBB ankündigte. Unter anderem in seiner Gemeinde soll das Tier - mutmaßlich eine Löwin - gesichtet worden sein. "Es kann nicht tagelang so weiter gehen", sagte Grubert mit Blick auf den Großeinsatz der Polizei.

Auch in der Nacht zum Freitag hatte die Polizei in Brandenburg und Berlin weiter gesucht. Im Süden der Hauptstadt seien etwa 220 Polizist:innen in dem Bereich im Einsatz, wo es mögliche Sichtungen gab, sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Donnerstagabend. Beteiligt an der Suche seien Veterinärmediziner und der Stadtjäger. Es sollten Nachtsichtgeräte und eine Nachtsichtdrohne eingesetzt werden. Der Einsatz konzentrierte sich auf den Bereich Zehlendorf, wo das Tier möglicherweise gesehen wurde.

Suche nach Löwin in der Nacht ohne Erfolg

23:30 Uhr: Die Polizei in Berlin und Brandenburg setzt die Suche nach dem Raubtier auch in der Nacht fort. Im Süden der Hauptstadt waren etwa 220 Polizist:innen bis zum Abend in dem Bereich im Einsatz, wo es mögliche Sichtungen gab, sagte die Sprecherin der Berliner Polizei, Beate Ostertag, am Donnerstag sagte. In der Nacht sollten etwa 70 Kräfte vor Ort bleiben und Ausschau halten. Hinweisen aus der Bevölkerung werde ebenfalls weiter nachgegangen, betonte die Sprecherin.

Beteiligt an der Suche seien Veterinärmediziner und der Stadtjäger. Es sollten Nachtsichtgeräte und eine Nachtsichtdrohne eingesetzt werden. "Wir werden so lange im Einsatz sein, bis das Tier gefunden ist", sagte Sprecherin Ostertag. Der Einsatz konzentrierte sich auf den Bereich Zehlendorf, wo es die möglichen Sichtungen gab. Das Waldgebiet solle weiterhin gemieden werden, warnte die Polizei.

Parallel dazu setzt auch die Polizei in Brandenburg in der Nacht ihre Suche fort. Mehr als 100 Polizistinnen und Polizisten seien im Einsatz, hieß es am späten Nachmittag. In der Nacht seien mehrere Gruppen unterwegs, sagte ein Polizeisprecher am Abend. "Wir gehen jedem Hinweis nach", betonte er.

Die Einsatzleitung sei am Abend auf die Polizei übergegangen, berichtete der Bürgermeister von Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), am Abend im RBB. Grubert schloss nicht aus, dass die Suche in der Nacht erfolglos bleibt. Für diesen Fall kündigte er an, dass sie am Freitag intensiviert werde.

15.56 Uhr: Das gesuchte Raubtier könnte sich nach Angaben der Polizei im Berliner Bezirk Zehlendorf befinden. Kolleg:innen vor Ort würden bei Bedarf sicherstellen, dass Veterinäre das Tier gefahrlos betäuben könnten, teilte die Polizei bei Twitter am Donnerstagnachmittag mit.

Königstraße in Zehlendorf abgesperrt

15.30 Uhr: Eine Polizeisprecherin hat der Deutschen Presse-Agentur bestätigt, dass das gesuchte Tier möglicherweise im Süden der Hauptstadt nahe der Stadtgrenze zu Brandenburg gesichtet worden ist. Zum Bericht eines dpa-Reporters, dass die Königstraße im Bezirk Steglitz-Zehlendorf am Nachmittag weiträumig abgesperrt wurde, habe die Polizeisprecherin aber keine Angaben gemacht. 

Der Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow sagte derweil, die Meldung über die Löwin habe ihn heute praktisch im Schlaf kalt erwischt. "Wenn ich heute Morgen nicht früh angerufen worden wäre um 6.00 Uhr von einer Person der Feuerwehr, bei der ich wusste, dass die mir nicht um 6.00 Uhr eine Geschichte erzählt (...), hätte ich zuerst an einen Scherz geglaubt", so Bürgermeister Michael Gruber (SPD) zur dpa. "Es ist halt ein etwas anderer Arbeitstag. Ich bin noch nicht zu dem gekommen, was ich wollte."

Wurde das Tier gesichtet?

14.17 Uhr: Auch der Sender RTL will Kenntnis darüber haben, dass das Tier gefunden wurde. Dem Bericht nach soll die Löwin bei Stolper Berge (Naherholungsgebiet in Kleinmachnow) aktuell von Hundertschaften eingegrenzt sein. Die Polizei habe das jedoch nicht bestätigt.

13.45 Uhr: Die gesuchte Raubkatze wurde möglicherweise gesichtet. "Es gab eine mögliche Sichtung des Tiers im Süden Berlins nahe der Stadtgrenze zu Brandenburg", teilte die Berliner Polizei auf Twitter mit. Veterinäramt und Stadtjäger seien alarmiert und würden in Kürze am Sichtungsort eintreffen.

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Nicht nur Videobeweis: Auch Polizisten sind Löwin nachts zweimal begegnet

13.12 Uhr: "Augenblicklich gehen wir davon aus, dass das Video echt ist", erklärt der Bürgermeister weiter. Es sei nicht nur das Video, das das bestätige, sondern die Polizei habe das Tier im Anschluss auch noch zweimal gesehen. Die Sichtungen erfolgten laut Polizeisprecherin auch in der Nacht. In der Gemeinde sei aber kein solches Tier in Privatbesitz gemeldet.

Bürgermeister zur entlaufenen Löwin in Kleinmachnow: "Video ist wohl echt"

Der Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow hat ein Update zur entlaufenen Löwin gegeben. Zusätzlich erklärt eine Polizeisprecherin, wie jetzt vorgegangen wird, um das Raubtier wieder einzufangen.

  • Video
  • 09:44 Min
  • Ab 12

13.07 Uhr: "Die Löwin ist noch nicht gesichtet worden", teilt der Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow mit. Die Suche nach dem Tier laufe noch auf Hochtouren, so Michael Grubert. Es werde mit Drohnen und Wärmebildkameras nördlich von Kleinmachnow gesucht. "Es ist schon eine ernste Lage, der wir uns bewusst sind". 

12.55 Uhr: Die Gemeinde Kleinmachnow gibt ab 13.00 Uhr eine Pressekonferenz, bei der sie über die Suche nach dem Raubtier informiert. Was die Ermittler über die neuesten Entwicklungen in der Suche sagen, können Sie hier im Ticker mitlesen.

Polizei hält Video für glaubwürdig

12.39 Uhr: Die Polizei stuft die Videoaufnahme von dem frei laufenden Wildtier bei Kleinmachnow südlich von Berlin als glaubwürdig ein. In der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag habe die Polizei gegen Mitternacht einen Notruf nach der Sichtung eines frei laufenden Wildtieres im Richard-Strauss-Weg in Kleinmachnow erreicht, teilte die brandenburgische Polizeidirektion West schriftlich mit. "Von der konkreten Situation wurde ein Handyvideo aufgenommen und der Polizei vorgelegt." Nach Prüfung des Videomaterials handele es sich nach einer ersten Einschätzung bei dem Wildtier um eine Löwin. "Die geschilderte Situation wird als glaubwürdig angesehen."

Die Polizei startete Suchaktionen nach der Raubkatze. Mehr als 30 Streifenwagen waren in der Nacht im Einsatz, zudem Hubschrauber. Auch Polizeikräfte aus Berlin rückten aus. Tierärzte, Jäger und Veterinäre unterstützten den Einsatz, so die Polizei. Schwerpunkt der Suche sei derzeit im Bereich Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf. Die Polizei sei weiterhin mit einem sehr großen Kräfteaufgebot vor Ort, hieß es am Donnerstagmittag. Auch die Bereitschaftspolizei sei zum Schutz der Bevölkerung im Einsatz.

Löwe oder Hund? Expert:innen uneins über Wildtier

12.12 Uhr: Ist es ein Löwe, oder nicht? Expert:innen sind sich uneins. So bezweifelt Zirkusbesitzer Michel Rogall gegenüber der "Märkischen Oderzeitung" (MOZ), dass es sich bei der flüchtigen Raubkatze um eine Löwin handelt. "Wenn das ein Löwe ist, fresse ich einen Besen." Es habe im vergangenen Jahr einen ähnlichen Fall gegeben, bei dem sich am Ende herausstellte, dass es sich um einen Kaukasischen Bärenhund handelte, so der Zirkusbesitzer.

Ähnlich sieht es der Verband der Zootierärzte (VZT). Das Profil des Tieres erscheine in dem kursierenden Video wenig typisch für eine Löwin, wird der Verband von "T-online" zitiert. Insbesondere der runde Rücken und die Kopfform würden der Löwen-Theorie widersprechen.

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Widerspruch kommt von Peter Höffken, von der Tierschutzorganisation Peta. Er sagte gegenüber "ZDF heute", es wäre nicht verwunderlich, dass "eine ausgebrochene Löwin im Raum Berlin auf die Jagd geht". Ausbrüche von Großkatzen aus Privat- oder Zirkushaltung seien immer wieder vorgekommen. Auch Christian Kern, zoologischer Leiter von Zoo und Tierpark Berlin kann nicht ausschließen, dass es sich um einen Löwen oder eine Löwin handelt. "Mit Sicherheit können wir dies aufgrund der geringen Qualität der Aufnahmen aber nicht bestätigen."

Bürgermeister rät Anwohnern, zu Hause zu bleiben

11.30 Uhr: Der Bürgermeister der Gemeinde Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), hat die Bürger angesichts der Suche nach einem entlaufenen Wildtier zur Vorsicht aufgerufen. Panik sei aber nicht angebracht, sagte er "rbb24" am Donnerstagvormittag. Die Polizei geht davon aus, dass es sich bei dem gesuchten Tier um eine Löwin handelt.

Die Bürger:innen sollten ihre Aktivitäten außerhalb des Hauses zurückfahren, sagte Grubert. "Ich würde nicht joggen", nannte er ein Beispiel. Kinder sollten auch nicht mit dem Rad rausfahren. Er gehe aber davon aus, dass für die Bürger in der Gemeinde Kleinmachnow keine direkte Gefahr herrsche und die Polizei die Lage im Griff habe. Grubert sagte "rbb24", nach seinen Informationen werde alles getan, um die Löwin zu betäuben, aber nicht zu töten. "Das wäre nur der äußerste Notfall."

Polizei sucht mit Drohnen

11.17 Uhr: Die Polizei setzt zur Suche nach einem entlaufenen Wildtier südlich von Berlin auch Drohnen ein. Das sagte der Sprecher der Polizeidirektion West, Daniel Keip. Bei der Suche habe der Schutz der Einsatzkräfte oberste Priorität. Die Polizisten gingen deshalb auch nicht - wie es bei der Suche nach Menschen oft zu sehen ist - in Reihe durch den Wald, sagte der Sprecher. Drohnen sollen die Suche unterstützen.

"Sichtungen werden geprüft und Bereiche kurzzeitig abgesperrt", sagte der Sprecher. Die Polizei überprüfe derzeit mehrere Waldstücke, an die auch Wohngebiete mit Einfamilienhäusern angrenzten.

Womöglich Löwin im Süden Berlins unterwegs

Donnerstag, 20. Juli, 09.00 Uhr: Bei einem in der Nacht entlaufenen Wildtier im Süden von Berlin könnte es sich nach Angaben der Polizei um eine Löwin handeln. Das sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Brandenburg an der Havel. Anwohner wurden vor dem Verlassen ihrer Wohnung gewarnt.

Woher das entlaufene Tier stammt, ist noch völlig unklar. "Wo es herkommt, wissen wir nicht", sagte ein Sprecher der zuständigen Polizeidirektion am Donnerstagmorgen. Es seien Zoos, Tierparks, Zirkusse und Tierschutzeinrichtungen überprüft worden. "Es wird keine Löwin vermisst."

Wie die Polizei zuvor am frühen Morgen mitgeteilt hatte, suchten Einsatzkräfte mit Hubschraubern in Kleinmachnow und angrenzenden Gemeinden nach dem Tier. An der Suche sind auch Tierärzt:innen und Jäger beteiligt.

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Unter anderem wurde die Bevölkerung mithilfe von Warnapps gewarnt. Nach Angaben von Anwohnern war die ganze Nacht über mindestens ein Hubschrauber über der Stadt im Einsatz.

Löwen-Alarm: Kinder dürfen nicht raus

Die Polizei hat nach eigenen Angaben von dem Wildtier durch Zeugen erfahren. Diese hätten Videos aufgenommen, wie die Raubkatze ein Wildschwein gejagt und erlegt habe.

Kleinmachnow liegt am südlichen Stadtrand von Berlin. Die Stadt mit rund 20 000 Einwohner:innen wirkte laut einem dpa-Reporter am Donnerstagmorgen völlig normal. Auch Spaziergänger:innen mit Hunden und Radfahrer:innen seien zu sehen gewesen.

Eine Sprecherin der Gemeinde sagte am Morgen, die Kitas in Kleinmachnow seien geöffnet, die Kinder dürften aber nicht raus in den Garten. Auch das Rathaus bleibe geöffnet. Den Händler:innen am Markt sei empfohlen worden, keine Stände aufzubauen. "Es sind kaum Leute da", sagte die Sprecherin.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Pressekonferenz der Gemeinde Kleinmachnow
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