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"Your body, my choice"

Sexismus first: Rechtsextremer Trump-Fan droht Frauen mit Gewalt

  • Aktualisiert: 21.11.2024
  • 17:10 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Zahlreiche Macho-Sprüche pflasterten Donald Trumps Wahlkampfweg. Extremistische Frauenfeinde feiern seinen Sieg jetzt mit einem neuen Schlachtruf.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Trumps Umgang mit Frauen hat ihm unter anderem eine Verurteilung wegen Vergewaltigung eingebracht.

  • Die Macho-Rhetorik des designierten US-Präsidenten im Wahlkampf stößt auf fruchtbaren Boden.

  • Ein frauenfeindlicher Post eines bekannten US-Rechtsextremisten geht viral und wird zum Leitspruch zahlreicher junger Männer.

Inhalt

  • "Ob es den Frauen gefällt oder nicht"
  • "Dein Körper, meine Entscheidung"
  • Trump umwarb bewusst junge Männer

Das Verhalten von Donald Trump gegenüber Frauen steht seit Langem massiv in der Kritik. Der gewählte US-Präsident ist offiziell wegen Vergewaltigung verurteilt. In mehreren Fällen wird ihm zudem sexuelle Belästigung vorgeworfen. Im zurückliegenden Wahlkampf machte sich der Republikaner zum selbsternannten Beschützer der Frauen vor Übergriffen von illegalen Einwanderern - egal "ob es den Frauen gefällt oder nicht".

Auch vor Gewaltfantasien schreckte Trump nicht zurück und schwadronierte auf einer Veranstaltung davon, eine seiner größten Kritikerinnen, die Republikanerin Liz Cheney, bei einem Feuergefecht in neun schießende "Gewehrläufe" blicken zu lassen.

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"Ob es den Frauen gefällt oder nicht"

Trumps Wahlsieg gegen Kamala Harris hat offenbar auch im Netz und auf Social Media zu einer deutlichen Zunahme von frauenfeindlichen Äußerungen geführt. "Es gab einen deutlichen Anstieg frauenfeindlicher Posts auf X, Tiktok und Instagram", zitiert "N-tv" Jiore Craig vom Institute for Strategic Dialogue. Das ISD untersucht die Verbreitung von Desinformationen und Extremismus im Internet.

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Besonderen Zuspruch fand ein Post des US-Rechtsextremisten Nick Fuentes. Der 26-Jährige ist dem Bericht nach für seine antisemitischen und frauenfeindlichen Aussagen bekannt. Wegen Verstößen gegen das Verbot von Hassrede und seiner Lobpreisungen für Hitler ist Fuentes auf mehreren Plattformen gesperrt. Nicht so auf X vom Trump-Vertrauten Elon Musk. Dort schrieb der Extremist am Wahlabend: "Your body, my choice. For ever" ("Dein Körper, meine Entscheidung. Für immer")

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"Dein Körper, meine Entscheidung"

Die Äußerung ist dem Bericht zufolge eine Umkehrung des feministischen Slogans "My body, my choice". Seit den 1960er-Jahren stehe dieser für weibliche Selbstbestimmung und das Recht auf Abtreibung.

Fuentes, der 2022 zu einem Abendessen in Trumps Florida-Anwesen Mar-a-Lago eingeladen war, will hingegen mit seiner Umformung zwei Botschaften aussenden: Zum einen verneint er das Recht von Frauen, selbst über Schwangerschaften zu entscheiden. Zum anderen impliziert sein Post: Im Zweifel darf sich ein Mann eine Frau auch mit Gewalt gefügig machen.

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Und Fuentes' frauenverachtender Satz traf auf fruchtbaren Boden. Sein X-Post ging viral, wurde mehr als 96 Millionen Mal angeschaut. Innerhalb der ersten 24 Stunden nach der US-Wahl sei die Verwendung des Slogans um mehr als 4.000 Prozent gestiegen, so Extremismus-Forscherin Craig. Auch "Frauen zurück an den Herd!" sei auf Tiktok zum Trend geworden.

Doch Craig macht darauf aufmerksam, dass die frauenfeindlichen Aussagen sich längst nicht mehr nur im Netz verbreiteten. "'Your body, my choice' hat seinen Weg in die Klassenzimmer gefunden", sagt sie. Auch bei Amazon waren unmittelbar nach dem Post von Fuentes T-Shirts mit "Your body, my choice"-Aufdruck im Angebot.

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Trump umwarb bewusst junge Männer

Für Craig steht fest: Trumps Wahlkampf hat den Weg für diese frauenfeindliche Bewegung geebnet. "Anders als noch vor vier Jahren war in Trumps diesjähriger Kampagne eine deutliche Strategie erkennbar", betont die Expertin. Für viele seiner Botschaften sei ein frauenfeindlicher und machistischer Rahmen gewählt worden, der eine ganz bestimmte Wählergruppe im Auge hatte, nämlich junge Männer. Eine Strategie, die aufging. Trump legte bei unter 30-jährigen Männern gegenüber der letzten Wahl vor vier Jahren deutlich zu.

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Dass Rechtsextremist Fuentes es nicht nur bei verbaler Gewalt gegen Frauen belässt, zeigt ein Vorfall aus der vergangenen Woche. Aus Protest gegen Fuentes' Post war seine Privatadresse im Netz mehrfach veröffentlicht worden - auch von Marla Rose. Die 57-Jährige ging jedoch noch weiter und wollte den 26-Jährigen an dessen Haustür mit seinen Aussagen konfrontieren. In einem inzwischen gelöschten Facebook-Post von Rose ist laut "NBC News" zu sehen, wie Fuentes, nachdem er die Tür geöffnet hatte, die Frau mit Pfefferspray besprüht, ihr das Handy abnimmt und sie die Treppen hinunterstößt. "Verpiss dich", ruft er dabei. Rose erlitt nach eigenen Angaben glücklicherweise keine größeren Verletzungen bei dem Vorfall.

Wieder auf X repostete Rechtsextremist Fuentes später einen Eintrag von Tristan Tate, dem Bruder von Frauenhass-Influencer Andrew Tate. Darin heißt es: "Wenn ein Mann bei einer Frau, die für Abtreibung ist, aufkreuzen würde, um sie mit ihren Ansichten zu konfrontieren, könnte sie ihn buchstäblich erschießen und niemand würde sich darum scheren."

  • Verwendete Quellen:
  • "N-tv": "Trumps Jünger feiern einen neuen Schlachtruf"
  • NBC News: "Nick Fuentes confronted at his home after 'your body, my choice' refrain goes viral"
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