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Krieg in der Ukraine

Empörung über grausames Video: Selenskyj bittet um Schweigeminute

  • Aktualisiert: 13.04.2023
  • 09:45 Uhr
  • Nelly Grassinger
Wolodymyr Selenskyj nimmt an einer Pressekonferenz teil.
Wolodymyr Selenskyj nimmt an einer Pressekonferenz teil.© Michal Dyjuk/AP/dpa

Ein grausames Video, das mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangen zeigen soll, sorgt für Entsetzen. Selenskyj ruft zu einer Schweigeminute auf. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein kurzes Video, das möglicherweise die Enthauptung eines Ukrainers durch einen Russen zeigt, kursiert im Internet.

  • Selenskyj ruft während einer Schalte in die USA zu einer Schweigeminute auf.

  • Der Kreml zweifelt die Echtheit der Aufnahme an.

Ein Video soll mutmaßlich die Enthauptung eines ukrainischen Kriegsgefangenen zeigen. Der im Internet kursierende Clip hat in der Ukraine Wut und Entsetzen ausgelöst. Wolodymyr Selenskyj forderte die Welt zu Reaktionen auf die grausamen Szenen auf. "Das ist ein Video von Russland, wie es ist", kommentierte der ukrainische Präsident das Video am Mittwoch (12. April) in Kiew. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba forderte den Ausschluss von Kriegsgegner Russland aus den Vereinten Nationen. Dagegen zweifelte der Kreml in Moskau die Echtheit des Videos an.

Selenskyj ruft zu Schweigeminute auf

Als Reaktion auf das Video rief Selenskyj bei einer Veranstaltung in Washington zu einer Schweigeminute auf. "Ich bitte Sie nun, mit einer Schweigeminute des ukrainischen Soldaten zu gedenken, dessen Tod wir gestern alle miterlebt haben", sagte der per Video zugeschaltete Selenskyj bei einem Runden Tisch zur Ukraine während der Frühjahrstagung des Internationalen Währungsfonds und der Weltbank. Er erinnerte auch an die weiteren Opfer des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Daraufhin stand Selenskyj auf und hielt kurz inne.

"Die Ukraine durchlebt derzeit einen Sturm der Gefühle", sagte der ukrainische Präsident außerdem. Die russische Armee versuche, dieses Ausmaß an Gewalt und Gräueltaten überall in der Ukraine zur Routine werden zu lassen und sei stolz darauf. "Die lange Geschichte der russischen Straflosigkeit muss endlich aufhören", forderte Selenskyj weiter. 

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Kreml: Echtheit muss geprüft werden

In der Nacht zum Mittwoch war im Internet das rund eineinhalbminütige Video aufgetaucht. Es zeigt, wie ein Mann in Uniform von einem anderen in Uniform mit einer für russische Soldaten typischen weißen Kennzeichnung enthauptet wird. Die Echtheit des Videos und der Zeitpunkt der Aufnahme lassen sich nicht prüfen. Aufgrund grüner Blätter an den Bäumen ist es wahrscheinlich, dass die Aufnahmen nicht aus diesem Jahr stammen. Laut UN-Beobachtermission zeigt das Video die "brutale Exekution eines Mannes, der ein ukrainischer Kriegsgefangener zu sein scheint".

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In Moskau sprach Kremlsprecher Dmitri Peskow von "entsetzlichen Bildern". Doch zunächst müsse festgestellt werden, ob die Enthauptung tatsächlich stattgefunden habe. Anschließend sei zu prüfen, von welcher Seite das Verbrechen begangen worden sei. "Wir leben zunächst einmal in einer Welt der Fakes und müssen daher die Echtheit der Aufnahmen prüfen", sagte er der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

UN: Verstöße gegen Völkerrecht kein Einzelfall

"Bedauerlicherweise ist das kein Einzelfall", teilte die UN-Menschenrechtsbeobachtungsmission mit. In jüngsten Berichten der UN-Beobachter waren mehrere schwere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht bezüglich Kriegsgefangener dokumentiert worden. Seit mehr als 13 Monaten wehrt die Ukraine eine russische Invasion ab.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur Reuters
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