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Er sprang auf das Auto

Sein Bild ging 1963 um die Welt: Berühmter Kennedy-Leibwächter Clint Hill ist tot

  • Aktualisiert: 25.02.2025
  • 13:55 Uhr
  • Claudia Scheele
Präsident John F. Kennedy sackt auf den Rücksitz der Präsidentenlimousine zusammen, während diese die Elm Street in Richtung des Stemmons-Freeway-Überführungs in Dallas, Texas, entlangrast, nachdem er am 22. November 1963 tödlich angeschossen wurde. First Lady Jacqueline Kennedy beugt sich über den Präsidenten, während Secret Service Agent Clint Hill sie zurück auf ihren Sitz drängt.
Präsident John F. Kennedy sackt auf den Rücksitz der Präsidentenlimousine zusammen, während diese die Elm Street in Richtung des Stemmons-Freeway-Überführungs in Dallas, Texas, entlangrast, nachdem er am 22. November 1963 tödlich angeschossen wurde. First Lady Jacqueline Kennedy beugt sich über den Präsidenten, während Secret Service Agent Clint Hill sie zurück auf ihren Sitz drängt.© AP Photo/James W. "Ike" Altgens

Das Bild von ihm kannte die ganze Welt. Nun ist der Leibwächter von John F. Kennedy, Clint Hill, im Alter von 93 Jahren gestorben.

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Inhalt

Es waren Bilder, die um die Welt gingen und den Leibwächter von US-Präsident John F. Kennedy zu einer Ikone machten. Bei dem Attentat auf Kennedy 1963 in Dallas sprang Clint Hill auf das Fahrzeug des Präsidenten, während dieses beschleunigte. Nicht wissend, dass der Präsident bereits tödlich getroffen wurde, gab der Leibwächter alles, um Kennedys Leben zu retten.

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Nun ist der berühmte Leibwächter im Alter von 93 Jahren in seinem Zuhause in Belvedere, Kalifornien, gestorben. Bereits mit 43 Jahren musste Hill auf Anraten seiner Ärzte in den Ruhestand gehen, da er die Bilder des Attentats nicht vergessen konnte.

Hill gab sich die Schuld an Kennedys Tod

Für seine Taten am 22. November 1963 erhielt Hill Auszeichnungen des Secret Service und wurde befördert. Dennoch gab der Leibwächter sich jahrelang die Schuld am Tod Kennedys, den er seiner Meinung nach hätte verhindern können. "Wenn ich nur ein bisschen schneller reagiert hätte. Und das hätte ich wohl gekonnt", sagte Hill 1975 weinend in der CBS-Sendung "60 Minutes". "Und damit werde ich bis zu meinem Tod leben müssen."

In einem Interview 2024 wirkte es so, als hätte der Leibwächter endlich akzeptieren können, was damals passiert ist. Auf Nachfragen des CBS-News-Korrespondenten Seth Doane gab Hill zu, sich zumindest keine Vorwürfe mehr zu machen. "Nun, vielleicht hätte ich etwas tun können. Ich weiß es nicht mehr", sagte Hill. Vergeben hatte er sich jedoch noch nicht völlig.

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Seine Aufgabe: Den Präsidenten schützen

"Ich hatte den Auftrag, den Präsidenten und Mrs. Kennedy am Leben zu erhalten. Ich habe nur einen von ihnen am Leben gehalten. Einer starb während meiner Wache", so Hill weiter. Als die Präsidentenlimousine damals über den Dealy Plaza fuhr, stand Hill auf dem Trittbrett des Begleitwagens direkt dahinter. Der Leibwächter reagierte in Sekundenschnelle, nachdem er einen Schuss gehört und gesehen hatte, wie Kennedy in seinem Sitz zusammengesunken war.

Filmaufnahmen eines Privatvideo zeigen, wie Hill einen Griff am Kofferraum der Limousine packt und sich hinaufzieht, während der Fahrer bereits beschleunigt. Hill zwingt die auf den Kofferraum gekletterte Jaqueline Kennedy zurück in ihren Sitz, während die Limousine davonrast.

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Hill sprach viel über seine Zeit beim Geheimdienst

Aufgrund seiner herausragenden Reaktion wurde Hill später der verantwortliche Agent für die Personenschützer des Weißen Hauses und schließlich stellvertretender Direktor des Secret Service, bevor er in den Ruhestand ging.

Über das Attentat sprach der ehemalige Leibwächter nur äußerst selten nach seiner Pensionierung. Das ergreifendste war dabei sein CBS-Interview 1975, bei dem er mehrere Zusammenbrüche erlitt. Später bezeichnete er das Interview als "kathartische Erfahrung", die ihm geholfen habe, endlich den Heilungsprozess in Gang zu setzen.

Mit seiner Ehefrau Lisa McCubbin, die er 2021 heiratete, verfasste Hill Jahrzehnte nach dem Attentat mehrere Bücher über seine Jahre beim Geheimdienst. Hill trat außerdem auch oft als Redner auf und gab Interviews über seine Erfahrungen in Dallas. 2018 erhielt er daher die höchste zivile Auszeichnung des Staates North Dakota, den Theodore Roosevelt Rough Rider Award. Neben anderen Preisträgern schmückt sein Porträt auch eine Galerie im US-Kapitol.

  • Verwendete Quellen:
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:newstime vom 25. Februar 2025 | 15:50
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