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Erfolg oder Misserfolg?

Sechs Monate Deutschlandticket: So fällt die Bilanz aus

  • Veröffentlicht: 31.10.2023
  • 17:17 Uhr
  • Emre Bölükbasi

Im Mai löste das Deutschlandticket das bahnbrechende 9-Euro-Ticket ab. Millionen Menschen profitieren von dem Angebot. Nach einem halben Jahr fällt die Bilanz aber gemischt aus: Ist das Ticket ein Erfolg oder Misserfolg?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Seit einem halben Jahr können Fahrgäste mit dem Deutschlandticket fahren. Die Bilanz fällt jetzt gemischt aus.

  • Ein Branchenexperte lobt die hohen Kundenzahlen.

  • Aus Umweltsicht gibt es jedoch Bedenken.

Seit Anfang Mai können Millionen Fahrgäste für nur 49 Euro im Monat im öffentlichen Personennahverkehr fahren - das Deutschlandticket macht es möglich. Eingeführt als Nachfolger des 9-Euro-Tickets sorgte das Deutschlandticket unter Fahrgästen für eine große finanzielle Entlastung. Nach einem halben Jahr bleibt aber die Zukunft des Angebots ungewiss, zudem fällt die vorläufige Bilanz gemischt aus.

Wir haben Kundenzahlen wie vor Corona, binden Kunden wie nie.

Alexander Möller, ÖPNV-Geschäftsführer beim VDV

Der ÖPNV-Geschäftsführer beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), Alexander Möller, sieht im Deutschlandticket eindeutig einen Erfolg. Der Grund dafür: die starke Nachfrage nach dem Ticket. "Die Kunden bekommen eine ÖPNV-Flatrate so günstig wie noch nie. Wir haben Kundenzahlen wie vor Corona, binden Kunden wie nie." Inzwischen haben rund zehn Millionen Menschen ein Deutschlandticket.

Möller zufolge stellen ÖPNV-Dauerkunden rund die Hälfte der Deutschlandticket-Abonnenten dar. Die andere Hälfte hingegen bestehe aus neuen Dauerkunden. "Wir binden Kunden stärker an den ÖPNV durch diese Flatrate", ist sich der Geschäftsführer sicher.

Aus Umweltsicht ein Misserfolg?

Eine deutlich schlechtere Bilanz ziehen Expert:innen aus Umweltsicht. "Das Ministerium hat an unterschiedlichen Stellen das D-Ticket mit Emissionssenkungen von drei bis vier Millionen Tonnen angekündigt", erinnerte der Verkehrsforschers Christian Böttger von der Berliner Hochschule für Technik und Wirtschaft. Die Einsparung liege jedoch bei 0,4 Millionen Tonnen, wenn man davon ausgehe, dass 80 Prozent aller Fahrten im öffentlichen Verkehr mit dem Deutschlandticket erfolgten.

Eine Einrichtung der Technischen Universität München hatte auch nur einen geringen Effekt des 49-Euro-Tickets festgestellt. Zu diesem Ergebnis war die Einrichtung basierend auf Handydaten und Umfragen im ersten Monat nach der Einführung des Tickets gekommen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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