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Alptraum für die Traumfabrik

Schauspieler-Streik in Hollywood: Das muss man jetzt wissen

  • Aktualisiert: 16.07.2023
  • 09:21 Uhr
  • Stefan Kendzia
Nach mehr als 60 Jahren streiken die Schauspieler und Drehbuchautoren in den USA erstmals wieder gemeinsam.
Nach mehr als 60 Jahren streiken die Schauspieler und Drehbuchautoren in den USA erstmals wieder gemeinsam.© AP

Alptraum in der berühmtesten Traumfabrik der Welt: Neben dem schon länger andauernden Drehbuchautor:innen-Streik legt nun auch die Schauspieler:innengewerkschaft die Arbeit nieder. Der Arbeitskampf in der US-Film- und TV-Branche hat ein neues Level erreicht.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Neben dem schon länger andauernden Drehbuchautor:innen-Streik legt nun auch die Schauspieler:innengewerkschaft in Hollywood die Arbeit nieder.

  • Zum ersten Mal seit 60 Jahren gehen Schauspieler:innen und Drehbuchautor:innen auf die Straße und legen ihre Arbeit auf unbestimmte Zeit.

  • Die Auswirkungen werden langfristig weltweit zu spüren sein.

Es gibt sie, die Megastars, mit Gehältern, die für Generationen reichen dürften. Allerdings sind sie in der Minderheit. Deutlich mehr arbeitende Künstler:innen - ob vor oder hinter den Kameras - sehen ihre Arbeit immer mehr bedroht und befinden sich nun im Streik. Die Auswirkungen könnten auch bei uns zu spüren sein.

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Selbst Hollywoodstars sind solidarisch mit ihren Kolleg:innen

Bessere Bezahlung. Dringend notwendige Regelungen beim Einsatz von Künstlicher Intelligenz: Das sind die wichtigsten Punkte, warum Schauspieler:innen und Drehbuchautor:innen zum ersten Mal seit 60 Jahren auf die Straße gehen und ihre Arbeit niederlegen. Und das auf unbestimmte Zeit laut Deutscher Presse-Agentur (dpa). Die Schauspielgewerkschaft SAG-AFTRA postete auf Twitter zum Streikstart ein bedeutungsschwangeres Bild - es war schlicht und einfach schwarz.

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Auch wenn der Streik in Deutschland noch nicht wirklich schmerzt - spürbar ist er bereits. Denn es sollten echte Hollywoodstars nach Berlin kommen, um den neuen Barbie-Film zu promoten. Ryan Gosling und Margot Robbie werden nicht erscheinen - aus Solidarität allen Kolleg:innen gegenüber, die deutlich schlechter bezahlt werden. Besonderes Aufsehen erregte in diesem Zusammenhang ein vor einiger Zeit veröffentlichter Brief mit Unterschriften von Stars wie Meryl Streep, Jennifer Lawrence oder Ben Stiller. Laut "Spiegel" fordern die Stars darin die Gewerkschaft auf, unnachgiebig für ihre Kolleg:innen zu verhandeln.

Auch in Deutschland steigt die Unzufriedenheit mit den Gehältern

Hans-Werner Meyer, Vorstandsmitglied deutscher Bundesverband Schauspiel

Ebenso unterstützt der deutsche Bundesverband Schauspiel den Schauspielerstreik. "Von uns bekommen sie volle Solidarität. In der deutschen Branche haben wir dieselben Probleme", sagte das Vorstandsmitglied Hans-Werner Meyer der dpa. Allerdings sei Hollywood nicht mit der deutschen Schauspielbranche vergleichbar. "Wir sind noch nicht an dem Punkt, dass wir streiken müssten." Allerdings ist Deutschland nicht vor einem Streik sicher: "Auch in Deutschland steigt die Unzufriedenheit mit den Gehältern [...] die Öffentlich-Rechtlichen sparen beim Fernsehen und produzieren stattdessen für die Mediathek", sagte Meyer

US-Medien zeichnen allerdings ein düsteres Bild für die Unterhaltung - denn es könnten nun kaum noch Filme und Serien gedreht werden. Denn fast alle Dreharbeiten müssten jetzt eingestellt werden, so die SAG-AFTRA. Zudem dürfen die Gewerkschaftsmitglieder keine Arbeit hinter der Kamera übernehmen, wie etwa Synchronsprecharbeiten. Und das werde, so die Gewerkschaft, streng kontrolliert. 

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Auswirkungen werden spürbar sein. Noch nicht - aber bald

Bis die Auswirkungen in den Kinos spürbar sein werden, dauert es noch. Schließlich seien noch viele bereits abgedrehte Filme "in der Pipeline". In den USA allerdings sollen jetzt schon viele Wiederholungen ausgestrahlt werden wie auch Late-Night-Shows. Denn auch im TV haben viele Fernseh- und Filmproduktionen die Arbeit eingestellt oder unterbrochen.

Meyer kritisiert wie auch die US-Schauspielgewerkschaft den bisherigen Umgang mit Künstlicher Intelligenz (KI). Es existiere schlicht keine Regulierung. "Das betrifft unser aller Zukunft und birgt am meisten Konfliktpotenzial", sagt Meyer. Es kann nicht sein, dass KI mit urheberrechtlich geschütztem Material gefüttert werde - die Kreativen dafür aber keinerlei Vergütung erhielten. Im Umkehrschluss mache das die Urheber überflüssig, so Meyer. Schlimm ist, dass bereits Software existiere, die zum Beispiel Synchron- oder Hörbuchstimmen imitieren könne. "Wie sehr das Schauspielerinnen und Schauspieler betreffen wird, ist noch unklar, aber die Sorge ist ganz real."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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