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Links gegen Rechts

Proteste in Leipzig nach Urteil gegen Linksextremistin Lina E.

  • Veröffentlicht: 01.06.2023
  • 11:57 Uhr
  • Stefan Kendzia
Article Image Media

Kaum sind die Urteile gegen die Studentin Lina E. und drei weitere Mitangeklagte aufgrund von Angriffen gegen Rechtsextreme gesprochen, heizt sich die Stimmung auf: Linke Sympathisanten gehen auf die Straße und protestieren lauthals gegen die Schuldsprüche. Besonders in Leipzig wüteten die Protestant:innen und warfen Flaschen und Pyrotechnik in Richtung der Einsatzkräfte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Urteil gegen eine 28-jährige Studentin und drei Mitangeklagte wegen Angriffen auf Rechtsextreme gehen linke Sympathisanten auf die Straße.

  • Ausschreitungen in Leipzig: Einsatzkräfte sollen mit Böllern beworfen worden sein.

  • Die linksradikale Szene hat überregional zur Teilnahme an einem "Tag X" in Leipzig aufgerufen - Polizei bereitet einen Großeinsatz vor.

Zwischen 2018 und 2020 sollen Lina E. und die drei mitverurteilten Männer tatsächliche oder vermeintliche Anhänger der rechten Szene in Leipzig, Eisenach und in der Ortschaft Wurzen brutal zusammengeschlagen haben. Dabei wurden 13 Menschen verletzt, zwei davon sogar lebensbedrohlich. Für die linksextremistischen Gewalttaten dieser Gruppe sind nun vom Oberlandesgericht Dresden Urteile gesprochen worden, die unter Sympathisanten für Proteste und Ausschreitungen sorgen.

Urteile sorgen für Zündstoff bei Anhängern der linken Szene

Vorwurf der Generalbundesanwaltschaft: Mehrere Angriffe auf Rechtsextreme und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Lisa E. und drei weitere verurteilte Männer müssen dafür nun ins Gefängnis. Lisa E. ist zu fünf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt worden, die Männer erhielten Strafen zwischen zwei Jahren und fünf Monaten sowie drei Jahren und drei Monaten. Allerdings ließ das Gericht Revision zu, so die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Noch im Gerichtssaal riefen Sympathisant:innen der Angeklagten in Richtung Richter Parolen wie "Fascho-Freunde", "Scheiß Klassenjustiz" sowie "Schweine-System" und "Feuer und Flamme der Repressionen", laut "Focus".

Die Urteile selbst sorgen jetzt für kräftigen Zündstoff bei Anhängern der linken Szene. In mehreren Städten - besonders in Leipzig - sei nach Eindrücken einer dpa-Reporterin nach dem Urteil ein hohes Aggressionspotenzial zu spüren gewesen. Demonstrant:innen riefen polizeifeindliche Parolen, Pyrotechnik wurde gezündet und Einsatzkräfte seien mit Böllern beworfen worden. Gegen errichtete Barrikaden von Demonstrant:innen kamen Räumpanzer zum Einsatz und Wasserwerfer standen bereit.

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Pro Jahr Haft Sachschäden in Höhe einer Million Euro angedroht

Schon lange vor dem Richterspruch wurden von der linksextremistischen Szene Vergeltungsaktionen angekündigt. Sympathisanten der Verurteilten drohten mit Anschlägen. Dabei spielt die Höhe der Urteile eine Rolle: Für jedes Jahr Haft, das einer ihrer Gesinnungsgenossen bekommt, sollen Sachschäden in Höhe von einer Million Euro angerichtet werden. Bei insgesamt 14 Jahren Haft, kommt so eine geplante Schadenssumme von 14 Millionen Euro zusammen.

Mit den Ausschreitungen von Anhängern der linken Szene soll es allerdings weitergehen: Für Samstag (3. Juni) hat die linksradikale Szene überregional zur Teilnahme an einem "Tag X" erneut in Leipzig aufgerufen. Die Polizei befürchtet Ausschreitungen und bereitet einen Großeinsatz vor.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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