Gespräche im Oman gestartet
Atomabkommen: USA zeigt sich offen für Kompromiss mit dem Iran
- Veröffentlicht: 12.04.2025
- 13:41 Uhr
- Kira Born
Seit dem Aufkündigen des Atomabkommens kommt es wieder zu Gesprächen zwischen den USA und dem Iran. Dabei zeigt sich die Trump-Administration bereit für Zugeständnisse.
Nachdem Donald Trump in seiner ersten Amtszeit das Atomabkommen mit dem Iran einseitig aufgekündigt hatte, kommt nun erstmals wieder Bewegung in die Verhandlungen zwischen den USA und dem Iran. Die Gespräche finden unter der Führung des Sultanats Oman statt und starten am heutigen Samstag (12. April) in der Hauptstadt Maskat.
Chance auf Einigung zwischen den USA und der Islamischen Republik?
Dabei signalisierten die Vereinigten Staaten Kompromissbereitschaft vor dem Start der Beratungen über einen neuen Atomdeal. Hauptaugenmerk läge bei den Verhandlungen darauf, dass der Iran nicht über atomare Sprengkörper verfügt. Das sei eine "rote Linie" für die USA, wie der US-Sondergesandten für den Nahen Osten, Steve Witkoff, dem "Wall Street Journal", vor seiner Reise in die omanische Hauptstadt sagte.
Man trete mit der Forderung nach einer Demontage des iranischen Atomprogramms in die Gespräche und wolle einen offeneren Weg gegenüber dem Iran einschlagen als bisher, so Witkoff. Er fügte jedoch hinzu: "Das bedeutet übrigens nicht, dass wir am Rande nicht auch andere Wege finden werden, um einen Kompromiss zwischen den beiden Ländern zu finden."
Witkoff und Irans Außenminister Abbas Araghtschi werden heute zum Auftakt der Gespräche zwischen ranghohen Vertretern der beiden Länder im Sultanat Oman erwartet
Trump forciert schnellen Atomdeal mit dem Iran
Der erste Verhandlungstag wird nach Einschätzung beider Seiten entscheidend sein für die Fortsetzung der Gespräche. Us-Präsident Trump will vor allem die Entwicklung iranischer Atomwaffen verhindern. Falls sich die Agenda nur auf die Nichtproduktion von Atomwaffen konzentriere, könnten die Verhandlungen laut Irans Vizeaußenminister Madschid Tachte-Rawantschi durchaus zu Ergebnissen führen, da das Land aus rein religiösen Gründen keine Atomwaffen anstrebe.
Expert:inen halten dies jedoch für unwahrscheinlich, da die Verhandlungen zwangsläufig auch Irans Nahost-Politik - insbesondere den Anti-Israel-Kurs - sowie die militärische Aufrüstung mit Raketen betreffen würden. Beide Themen bergen erhebliches Konfliktpotenzial. Für den Iran ist der Anti-Israel-Kurs fester Bestandteil seiner Außenpolitik. Das Raketenprogramm dient Teheran zufolge der Verteidigung des Staatsgebiets und ist daher indiskutabel.
- Verwendete Quellen:
- Nachrichtenagentur dpa