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Klima

Oxfam-Bericht: Reiche leben klimaschädlicher als arme Menschen

  • Veröffentlicht: 20.11.2023
  • 21:51 Uhr
  • Damian Rausch

Soziale Ungleichheit zeigt sich auch in der Klimakrise: Reiche und Superreiche tragen zigmal mehr zur Erderwärmung bei. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Das reichste Prozent der Weltbevölkerung verursachte 2019 16% der globalen Treibhausgasemissionen.

  • In Deutschland emittierte das reichste Prozent im Jahr 2019 durchschnittlich 83,3 Tonnen CO2 pro Kopf und damit mehr als 15-mal so viel wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung.

  • Oxfam schlägt neue Steuern auf klimaschädliche Konzerne und die Einkommen der Superreichen vor und fordert eine Abkehr vom profitorientierten Wirtschaftssystem.

Der extreme Konsum der Reichen und Superreichen beschleunigt die Erderwärmung. Das geht aus einer Datenanalyse der Entwicklungsorganisation Oxfam hervor. Das reichste Prozent der Weltbevölkerung habe im Jahr 2019 genauso viele klimaschädliche Treibhausgase verursacht wie die fünf Milliarden Menschen, die die ärmeren zwei Drittel der Weltbevölkerung ausmachen, heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht von Oxfam.

Wie Einkommen und Luxusverhalten die globale Erwärmung antreiben

Der Bericht "Klimagerechtigkeit: Ein Planet für die 99 Prozent" basiert auf der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Treibhausgasemissionen mit Einkommen und Vermögen steigen. Gründe dafür sind unter anderem häufigere Flugreisen, größere Häuser und insgesamt mehr klimaschädlicher Konsum - im Extremfall in Form von Luxusvillen, Megajachten und Privatjets. Basis sind Zahlen des Stockholm Environment Institute, die auf Daten des Global Carbon Atlas, der World Inequality Database, der Penn World Income Tables (PWT) und Weltbankdaten beruhen.

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Rentenansprüche steigern Vermögensanteil

Rente: Doch mehr Vermögen in ärmeren Haushalten?

Vermögenswerte wie Immobilien, Einkommen und Aktien sind in Deutschland ungleich verteilt. Die reichsten 10 Prozent besitzen fast zwei Drittel des Vermögens, während die ärmere Hälfte der Gesellschaft mit lediglich 2 Prozent auskommen müssen. Eine Studie des Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) zeigt nun neue Zahlen.

  • 08.11.2023
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Exzessiver Konsum gefährdet Milliarden Menschen weltweit

Mit ihrem exzessiven Konsum heizen die Reichen und Superreichen die Klimakrise an, die mit Hitzewellen, Dürren oder Überschwemmungen die Lebensgrundlagen von Milliarden Menschen bedroht, vor allem in den einkommensschwachen Ländern des globalen Südens", kommentierte Oxfam-Referent Manuel Schmitt die Ergebnisse. Einige Ergebnisse:

- Der Konsum des reichsten Prozents der Weltbevölkerung (77 Millionen Menschen) war 2019 für 16 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich - mehr als doppelt so viel wie der Konsum der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung und mehr als die Emissionen des gesamten weltweiten Straßenverkehrs.

- Rund die Hälfte der globalen Treibhausgasemissionen entfielen 2019 auf die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung. Zu diesen zehn Prozent gehören rund 53 Prozent der deutschen Bevölkerung.

- In Deutschland war das reichste Prozent im Jahr 2019 für einen durchschnittlichen CO2-Ausstoß von 83,3 Tonnen pro Kopf und Jahr verantwortlich - und damit für mehr als 15-mal so viel wie eine Person aus der ärmeren Hälfte der deutschen Bevölkerung (5,4 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr).

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Oxfam fordert Steuerreform für Klimaschutz

Im Jahr 2019 zählten Personen mit einem Jahreseinkommen von über 140.000 US-Dollar weltweit und über 280.000 US-Dollar in Deutschland zum reichsten Prozent der Bevölkerung. Oxfam schlägt vor, neue Steuern auf klimaschädliche Konzerne sowie auf die Vermögen und Einkommen der Superreichen einzuführen, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu finanzieren. Zusätzlich fordert die Organisation eine Abkehr vom aktuellen, gewinnorientierten Wirtschaftssystem. Eine Analyse von "taz", basierend auf Daten des World Inequality Labs, zeigt, dass das reichste Prozent in Deutschland 2019 fast das 35-fache an CO2 im Vergleich zu den ärmsten Menschen emittierte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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