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Teuer wie nie

Olivenöl ist das Lebensmittel mit der höchsten Preissteigerung

  • Veröffentlicht: 10.08.2024
  • 14:52 Uhr
  • Christina Strobl

Die Preise für Olivenöl sind in den vergangenen Monaten explosionsartig angestiegen. Fachleute machen den Klimawandel für die schlechten Ernten verantwortlich.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut dem Statistischen Bundesamt ist der Preis für Olivenöl im Juli 45 Prozent höher als noch 2023.

  • Die Gründe dafür sind unter anderem Wetterextreme in Südeuropa, Ernteausfälle sowie gestiegene Produktionskosten.

  • Insgesamt wurden Nahrungsmittel in Deutschland im vergangenen Monat jedoch nur um 1,3 Prozent teurer.

Der Preis für Olivenöl ist explodiert. Insbesondere in Laufe des vergangenen Jahres ist die enorme Preissteigerung deutlich zu erkennen. Aber was sind die Gründe, die dahinter stecken?

Deutliche Preissteigerung

Wie das Statistische Bundesamt berichtete, lag der Preis im Juli 45 Prozent höher als noch vor einem Jahr. Eine derart deutlichere Preissteigerung wurde bei keinem anderen Lebensmittel verzeichnet, heißt es von der Behörde weiter.

Statistiken zeigen, dass sich der Preis für das mediterrane Produkt seit 2020 mehr als verdoppelt hat. Das Preisvergleichsportal Smhaggle meldete beispielsweise, dass die 500 Milliliter-Flasche Olivenöl eines bekannten Herstellers im Januar 2022 noch 5,49 Euro kostete. Aktuell kostet dasselbe Produkt 9,99 Euro. Der Verkaufspreis einer Eigenmarke von Rewe, Lidl, Aldi und Co., mit 750 Millilitern, stieg sogar von 3,89 auf 9,49 Euro.

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Qualitätsurteil

Olivenöl bei Stiftung Warentest: Sechs von 23 Produkten fallen durch

Stiftung Warentest hat 23 Olivenöle untersucht. Nach ihrem Ergebnis hätten sechs Öle erst gar nicht in den Handel kommen dürfen. Lediglich zwei schnitten mit dem Qualitätsurteil "gut" ab.

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Spanien ist Hauptexporteur von Olivenöl

Das Öl wird in Ländern wie Italien, Griechenland und Spanien gepresst und schließlich nach Deutschland geliefert. Bei den größten Zuliefer-Ländern ist die Situation derzeit jedoch schwierig: Der weltweit größte Olivenöl-Produzent, Spanien, ging der Ernteertrag in der Saison 2022/23 um mehr als 50 Prozent zurück. Ähnlich lief die Ernte in Italien und in Griechenland.

Nach Angaben der Produzent:innen sind vor allem die ungünstigen Wetterbedingungen der Grund dafür. Es habe zu wenig Regen in den Wintermonaten gegeben, sowie zu hohe Temperaturen, so die Hersteller:innen. Dem stimmt auch Jana Fischer, Lebensmittelexpertin von der Verbraucherzentrale Hamburg zu. "Die Gründe für die Preiserhöhungen sind Wetterextreme in Südeuropa, Ernteausfälle sowie gestiegene Produktionskosten für Anbau und Ernte", so Fischer im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Generell machen Olivenbauer:innen sowie Fachleute den Klimawandel für die, für die Olivenernte ungünstigen Wetterverhältnisse verantwortlich.

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In Spanien beträgt die Preissteigerung seit 2012 191 Prozent

Doch auch in anderen Ländern nimmt der Preis für Olivenöl Rekordhöhe an: In Spanien, dem größten Erzeugerland, stieg der Preis zwischen Januar 2012 und Juni 2024 sogar um 191 Prozent, wie das nationale Statistikamt meldete. Grund waren Ernteausfälle aufgrund von Dürre und eine gestiegene Nachfrage nach dem "flüssigen Gold", berichtet die Deutsche Presse-Agentur.

Für die Saison 2024 hoffen die Erzeuger:innen jedoch auf eine bessere Ernte. In den Monaten April und Mai, während der Olivenblüte, gab es keine schädigende Extrem-Hitze und dank ergiebiger Regenfälle im Frühjahr liegen die Wasserreserven über dem Durchschnitt, wie die spanische Zeitung "El País" mitteilte. Diese beiden Faktoren ließen eine Rückkehr zu normalen Erntemengen in der nächsten Saison erwarten, hieß es weiter. Luis Carlos Valero, Sprecher der Jungbauernvereinigung Asaja in Jaén, warnt jedoch, dass sich die tatsächliche Entwicklung erst im Oktober dieses Jahres zeigen werde. Denn dann gelte die Mai-Ernte des nächsten Jahres als gesichert. "Es gibt nur noch wenig Öl, und theoretisch müsste es noch teurer sein", so Valero weiter.

Im Video: Klimawandel macht Kakao teuer - Preise erreichen neue Höchststände

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Günstigere Alternativen gibt es für kalte und warme Speisen

Wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet, wollten die deutschen Lebensmittelbranchenverbände keine Prognosen über potenzielle weitere Preiserhöhungen für das begehrte Öl geben. Wer jedoch sparen möchte, könnten Konsument:innen auch auf Alternativen zurückgreifen. Die Verbraucherzentrale empfiehlt beispielsweise Raps- und Sonnenblumenöl. Beide Sorten wären zum Erhitzen geeignet. Leinöl und Walnussöl wären hingegen besser für kalte Gerichte.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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