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Koordinierung von Waffenlieferungen

NATO-Hauptquartier für Ukraine-Einsatz wird in Deutschland aufgebaut

  • Aktualisiert: 14.06.2024
  • 14:39 Uhr
  • Anne Funk
Die NATO-Verteidigungsminister:innen posieren für ein Gruppenfoto während eines Treffens im NATO-Hauptquartier.
Die NATO-Verteidigungsminister:innen posieren für ein Gruppenfoto während eines Treffens im NATO-Hauptquartier.© Virginia Mayo/AP

Die NATO will die internationale Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte übernehmen. Deutschland soll dabei eine Schlüsselrolle spielen.

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Das Hauptquartier für den geplanten NATO-Einsatz zur Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte wird in Deutschland angesiedelt. Wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) am Freitag (14. Juni) aus Bündniskreisen erfuhr, ist Wiesbaden als Standort vorgesehen. Dort befindet sich die Basis der US-Streitkräfte in Europa, die bislang die Koordinierungsaufgaben wahrnehmen. Geleitet werden soll der Einsatz von einem Drei-Sterne-General, der direkt an den Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa berichtet.

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Der Operationsplan für den neuen NATO-Einsatz war am Donnerstag (13. Juni) vom Nordatlantik-Rat im schriftlichen Verfahren beschlossen worden. Er wurde dann am Freitag von den Verteidigungsminister:innen bestätigt.

Die Unterstützungsaufgaben werden bislang federführend von den Vereinigten Staaten wahrgenommen. Diese hatten dafür Ende 2022 im Europa-Hauptquartier der US-Streitkräfte im hessischen Wiesbaden eine rund 300 Soldaten starke Einheit mit dem Namen Security Assistance Group-Ukraine (SAG-U) aufgebaut.

Gewappnet für mögliche Trump-Präsidentschaft

Das NATO-Projekt gilt auch als Vorkehrung für den Fall einer möglichen Rückkehr von Donald Trump ins US-Präsidentenamt ab Januar 2025. Äußerungen des Republikaners hatten in der Vergangenheit Zweifel daran geweckt, ob die USA die Ukraine unter seiner Führung weiter so wie bisher im Abwehrkrieg gegen Russland unterstützen werden. Im Bündnis wird befürchtet, dass von einem politischen Kurswechsel in Washington auch die Koordinierung von Waffenlieferungen und Ausbildungsaktivitäten für die ukrainischen Streitkräfte betroffen sein könnte.

Nicht beteiligen wird sich an dem neuen NATO-Projekt Ungarn. Die dortige Regierung von Ministerpräsident Viktor Orbán befürchtet, dass das Bündnis durch das Projekt in eine direkte Konfrontation mit Russland getrieben werden könnte. Deswegen waren vor zwei Jahren auch noch zahlreiche andere NATO-Staaten sehr zurückhaltend gewesen. Sie verhinderten eine stärkere NATO-Unterstützung. Im Laufe der Zeit hat sich die Einschätzung aber verändert und die meisten NATO-Staaten stufen das Risiko als kalkulierbar ein.

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Projektname noch unklar

Um dafür zu sorgen, dass Ungarn nicht den notwendigen Konsens für das Projekt verhindert, wurde dem Land zugesichert, dass es sich weder finanziell noch personell beteiligen muss.

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Das neue Projekt wird derzeit bündnisintern als "Nato Security Assistance and Training for Ukraine" (NSATU) bezeichnet. Die meisten NATO-Staaten hatten sich zuvor eigentlich für den Namen "Nato Mission Ukraine" ausgesprochen. Die Bundesregierung vertrat allerdings den Standpunkt, dass dieser irrtümlich so verstanden werden könnte, dass das Bündnis Soldat:innen in die Ukraine schicken wolle. Sie befürchte deswegen, dass der Name von Russland für Propaganda gegen die Allianz genutzt werden könnte.

Auf Grundlage des vereinbarten Operationsplans können nun die weiteren Vorbereitungen für das Projekt erfolgen. Offiziell beginnen soll es im Idealfall im Juli, wenn Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die anderen 31 Staats- und Regierungschefs der NATO-Staaten in Washington zu einem Gipfeltreffen zusammenkommen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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