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Ukraine-Krieg

Kraftwerke in der Ostukraine fast vollständig zerstört

  • Veröffentlicht: 06.11.2022
  • 13:16 Uhr
  • MSS
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© Ukrainian military's Strategic Communications Directorate via AP

Russland geht weiter gezielt gegen die Energieinfrastrukur der Ukraine vor - mit verheerenden Folgen.

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DAS WICHTIGSTE IN KÜRZE:

  • Russland geht weiter gezielt gegen die Energieinfrastrukur der Ukraine vor.
  • Im Osten der Ukraine wurden zahlreiche Kraftwerke vollständig zerstört.
  • Sogar in Kiew werden Stromausfälle nicht mehr ausgeschlossen.

Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben seine Angriffe in der heftig umkämpften Ostukraine verstärkt. Die Angriffe hätten die Kraftwerke, die in Donezk die Stadt Bachmut und das nahe gelegene Soledar versorgen, fast vollständig zerstört, sagte der ukrainische Gouverneur Pawlo Kyrylenko am Samstagabend. Beim jüngsten Beschuss seien ein Zivilist getötet und drei verwundet worden.

"Die Zerstörung findet täglich, wenn nicht sogar stündlich statt", sagte Kyrylenko dem staatlichen Fernsehen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in seiner abendlichen Videoansprache, Russland konzentriere seine größte Brutalität auf Donezk. Die ständigen Kämpfe entlang der Front, die sich über mehr als 1000 Kilometer erstrecke, dauerten aber an. Nach Angaben seines Büros starteten die russischen Streitkräfte am Samstag und Sonntag vier Raketen- und 19 Luftangriffe auf mehr als 35 Dörfer in sieben Regionen. Betroffen sei ein Gebiet von Tschernihiw und Charkiw im Nordosten bis Cherson und Mykolajiw im Süden.

Terror gegen die Zivilbevölkerung

Russland konzentriert sich seit dem vergangenen Monat darauf, die Energieinfrastruktur in der Ukraine anzugreifen. Die Folge sind Stromengpässen und Ausfälle im ganzen Land. Selenskyj sprach in diesem Zusammenhang von "Stromterror". In der Hauptstadt Kiew wurden am Sonntag stundenweise Stromausfälle in verschiedenen Stadtteilen und der umliegenden Region erwartet. Stromabschaltungen waren auch für die Regionen Tschernihiw, Tscherkassy, Schytomyr, Sumy, Charkiw und Poltawa geplant, wie der staatliche Energieversorger Ukrenergo mitteilte.

Unterdessen wurde das Atomkraftwerk Saporischschja nach Medienberichten vom Sonntag wieder an das Stromnetz angeschlossen. Das größte Akw in Europa war auf dieselbetriebene Notstromgeneratoren angewiesen, seit russische Angriffe in der vergangenen Woche die Verbindungen nach außen unterbrochen hatten.

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Tausende Verbliebene ohne Strom und Wasser

In Bachmut in der Region Donezk leben die rund 15.000 verbliebenen Bewohner laut Medienberichten unter ständigem Beschuss und ohne Wasser und Strom. Die Stadt wird bereits seit Monaten immer wieder angegriffen, aber die Bombardierung wurde verstärkt, nachdem die russischen Streitkräfte bei ukrainischen Gegenoffensiven in den Regionen Charkiw und Cherson Rückschläge erlitten hatten.

In Charkiw arbeiteten die Behörden an der Identifizierung der Leichen, die nach dem Abzug der russischen Truppen in Massengräbern gefunden wurden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft sagte. Von 450 Leichen, die in der Stadt Izium entdeckt wurden, seien DNA-Proben entnommen worden, die jedoch noch mit den Angehörigen abgeglichen werden müssten.

Verwendete Quellen:

  • Nachrichtenagentur dpa
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