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Immer mehr Regenbogenparaden

So viele Pride-Events wie noch nie zuvor - und damit steigt der Hass

  • Veröffentlicht: 27.08.2023
  • 10:22 Uhr
  • Carolin Ritter
"We are not: queer, BIPoC, non-binary, trans, cis, minority, straight. We are all HUMANS" steht auf einem Schild der Dragqueen Zoey Rachel Pride.
"We are not: queer, BIPoC, non-binary, trans, cis, minority, straight. We are all HUMANS" steht auf einem Schild der Dragqueen Zoey Rachel Pride.© Daniel Karmann/dpa

Die Zahl der Pride-Veranstaltungen hat deutschlandweit massiv zugenommen. Immer mehr Menschen gehen für Gleichberechtigung und Freiheit auf die Straße. Gleichzeitig steigt jedoch der Hass im Rahmen solcher Events. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Christopher-Street-Day-Veranstaltungen steigt deutschlandweit immer mehr.

  • Gleichzeitig häufen sich jedoch querfeindliche Straftaten und homophobe Hasskampagnen.

  • Mit den Prides soll an die Ereignisse aus der Christopher Street in New York aus dem Jahr 1969 erinnert werden.

Die Zahl der Pride-Veranstaltungen steigt in Deutschland immer weiter. So viele Events wie in diesem Jahr hat es zuvor noch nie gegeben. 

Rund 140 Prides wurden für 2023 geplant, wie der Verein CSD Deutschland als Dachverband der Christopher-Street-Day-organisierenden Gruppen und Vereine mitteilte.

"Ende des Jahres werden es an die vier Millionen Menschen gewesen sein, die durch die CSDs direkt mobilisiert wurden. Das ist die höchste Zahl, die wir jemals erreicht haben", sagt Vorstandsmitglied und Pressesprecher Kai Bölle. "Was wie eine Erfolgsgeschichte klingt, kommt jedoch auch mit Schattenseiten daher", betont Bölle. "Wir registrieren zunehmend offene Gewalt auch direkt im Umfeld von CSDs oder im Zuge des Rahmenprogramms."

Homophobie immer noch in den Köpfen der Menschen

Dass es mehr registrierte Zwischenfälle gebe, komme teilweise von gestiegener Sensibilität und Aufmerksamkeit. Doch Homo- und Transphobie stecke noch tief in den Köpfen vieler Bürgerinnen und Bürger und werde derzeit auch von Hetzkampagnen gezielt aktiviert, sagt Bölle. Bislang verging kaum einer der bisherigen CSDs, ohne dass es Meldungen über Gewalt gegen Teilnehmende gab, Handgreiflichkeiten, Pöbeleien und Anfeindungen.

Auch der Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann (Grüne), zeigte sich kürzlich darüber beunruhigt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sagte: "Die Zunahme an queerfeindlichen Straftaten in den vergangenen Jahren ist erschreckend." Zudem müsse von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden, da nach wie vor viele Betroffene Straftaten nicht anzeigten.

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Erinnerung an die Christopher Street 1969

Mit dem Christopher Street Day (CSD) wird an Ereignisse im Jahr 1969 in New York erinnert: Polizisten stürmten damals die Bar "Stonewall Inn" in der Christopher Street und lösten einen mehrtägigen Aufstand von Trans-Personen, Schwulen und Lesben aus - der Beginn einer Bewegung. Im Sommer finden jedes Wochenende CSDs statt, früher oft lapidar nur Schwulenparade genannt. Dabei geht es bei den Prides mit Regenbogenflagge um mehr als die Belange männerliebender Männer.

Abkürzungen wie LGBTIQ+ (auf Deutsch seltener LSBT und Ähnliches) stehen für Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans-Menschen, intergeschlechtliche Personen, queere Menschen. Pluszeichen oder Sternchen sind als Platzhalter für weitere Identitäten gedacht.

Als queer bezeichnen sich Nicht-Heterosexuelle beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit traditionellen Rollenbildern oder anderen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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