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Nach 40 Jahren im Aktenschrank

Hitler-Tagebücher in Bundesarchiv - bald auch digital zugänglich

  • Veröffentlicht: 15.12.2023
  • 15:15 Uhr
  • Christina Strobl
Die Hitler-Tagebücher fanden ihren letzten Ruheort: Sie werden nun im Bundesarchiv in Koblenz digitalisiert und können dann von jedem angesehen werden.
Die Hitler-Tagebücher fanden ihren letzten Ruheort: Sie werden nun im Bundesarchiv in Koblenz digitalisiert und können dann von jedem angesehen werden.© Thomas Frey/dpa

Vor 40 Jahren veröffentlichte der "Stern" die sogenannten Hitler-Tagebücher. Kurz darauf wurde jedoch klar: Die Notizen sind gefälscht. Jetzt werden die Dokumente im Bundesarchiv in Koblenz gelagert und im kommenden Jahr digitalisiert.

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Das Wichtigste in Kürze

  • 1983 veröffentlichte der "Stern" die angeblich originalen Tagebücher Adolf Hitlers, die sich kurz darauf als gefälscht herausstellten.

  • 40 Jahre später übergab der Bertelsmann-Konzern Dokumente nun an das Bundesarchiv in Koblenz, wo sie künftig digital lesbar gemacht werden sollen.

  • Bereits Anfang Dezember wurden die Kladden zum Archiv gebracht.

Es war einer der größten Medienskandale der deutschen Geschichte: 1983 veröffentlichte das Magazin "Stern" die angeblichen originalen Tagebücher von Adolf Hitler. Nur wenige Tage später erwiesen sich diese jedoch als Fälschung.

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Die Tagebücher sind bald digital einsehbar

Der Bertelsmann-Konzern übergab dem Bundesarchiv in Koblenz nun 52 Kladden. Nach einer Bestandsaufnahme werden diese dann digitalisiert und anschließend gemäß dem Bundesarchivgesetz in digitaler Form zur Verfügung gestellt.

Darüber hinaus befinden sich noch zwei weitere Teile der Tagebücher im Haus der Deutschen Geschichte in Bonn, wo sie Bestandteil von Ausstellungen sind, drei befinden sich im Polizeimuseum Hamburg und eine weitere bei der Fondation Cartier in Paris.

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"Großes Potenzial zur Verharmlosung des Nationalsozialismus"

"Es ist gut, dass die Zeugnisse dieses schwierigen Kapitels bundesrepublikanischer Nachkriegsgeschichte nun im Bundesarchiv gesichert und im Kontext der authentischen Quellen als Fälschungen kenntlich gemacht werden können", sagte der Präsident des Bundesarchivs, Michael Hollmann, "dpa" zufolge.

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Zur Zeit ihrer Veröffentlichung in den 1980er Jahren hätten die Tagebücher großes Potential besessen, die Taten der Nationalsozialisten in den 1930er und 1940er Jahren zu verharmlosen, so Hollmann.

Auch der Chef des Konzerns, dem der "Stern" zugehört, äußerte sich zur Übergabe der Dokumente an das Bundesarchiv: "Sie eröffnet die Möglichkeit für einen transparenten, wissenschaftlichen und unabhängigen Umgang mit den gefälschten Tagebüchern", befürwortet Thomas Rabe das Übergeben.

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Ihre letzte Reise traten die Akten bereits Anfang Dezember an

Anfang Dezember seien die Kladden bereits mit einem Kleintransporter zu ihrem künftigen Aufbewahrungsort in Bonn gebracht worden, teilte ein Konzern-Sprecher der "dpa" mit.  "Wir sind sehr froh, dass das Bundesarchiv jetzt die Kladden hat. Dort gehören sie hin, dort können sie aufbewahrt und archivarisch zugänglich gemacht werden."

Zuvor waren die Akten Jahrzehnte lang beim "Stern"-Verlag Gruner + Jahr. Anschließend lagerten sie in Panzerschränken bei Bertelsmann, wo sie archivarisch erfasst wurden, bevor sie nun ihren letzten Ruheplatz im Bonner Bundesarchiv fanden.

  • Verwendete Quellen:
  • "dpa": "Nach 40 Jahren: Gefälschte Hitler-Tagebücher im Bundesarchiv Koblenz"
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