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Giftige Haare

Hautausschlag und Juckreiz: Eichenprozessions-Spinner breiten sich in diesem Bundesland besonders aus

  • Veröffentlicht: 27.06.2024
  • 17:17 Uhr
  • Clarissa Yigit

Die Raupen des Eichenprozessions-Spinners breiten sich rapide aus, besonders ein Bundesland ist aktuell betroffen.

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Inhalt

Der Eichenprozessions-Spinner - eine Wärme liebende Schmetterlingsart - breitet sich in Niedersachsen rasant aus. Er stellt unter anderem eine gesundheitliche Gefahr für die Bevölkerung dar, so das niedersächsische Landesgesundheitsamt, da die feinen Brennhaare der Raupe ein Gift enthalten, das beim Menschen zu Überempfindlichkeitsreaktionen führen kann.

Daher musste am Mittwoch (26. Juni) das Waldbad Lohne (Landkreis Vechta) wegen eines Befalls gesperrt werden, da Bäume auf dem Gelände stark von den Raupen betroffen sind, Insbesondere der gesamte Liegebereich.

Zunächst soll das Freischwimmbad noch bis Donnerstag (27. Juni) geschlossen bleiben, so das Freibad auf seiner Internetseite. Ein Spezialunternehmen ist bereits beauftragt, die Raupennester zu entfernen.

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Massenvermehrung in Niedersachsen befürchtet

Eine angespannte Zeit steht Niedersachsen bevor, denn offenbar rechnet das Gesundheitsamt bereits mit einer rasanten Verbreitung des Eichenprozessions-Spinners im gesamten Land. "Nachdem der letzte Winter quasi ausgefallen ist, kann es in Niedersachsen lokal zur Massenvermehrung der haarigen Raupen kommen", warnt das niedersächsische Landesgesundheitsamt und rät im Gespräch mit dem NDR, jeglichen Kontakt zu vermeiden.

Insbesondere Regionen, in denen die Eichenbestände hoch sind, seien demnach von dem Eichenprozessions-Spinner betroffen. Die Landkreise Friesland und Göttingen gehörten daher nicht dazu.

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Mehrere Regionen von der Raupe betroffen

So haben in Lüneburg die ersten Einsätze zur Bekämpfung der Fadenwürmer bereits sehr früh eingesetzt. "Schon jetzt ist die Zahl der Einsätze fast so hoch wie im gesamten Vorjahr", so die Stadt Lüneburg auf Anfrage des NDR.

Auch der Landkreis Gifhorn vermeldet noch mehr befallene Bäume als im vergangenen Jahr. Ähnlich sieht es in Oldenburg aus. So erhalte die Stadt bereits täglich neue Meldungen über befallene Bäume. Daher setzt auch erstmals der Landkreis eine Sprühlösung (sogenannte Nematoden) zur Bekämpfung des unbeliebten Insekts ein. Diese dringt in die Raupen ein und tötet sie ab. Für andere Lebewesen ist sie ungefährlich.

Lediglich das Emsland wurde etwas verschont von dem Tier, das zur Familie der Zahnspinner gehört. So habe der recht kühle und nasse Frühling dem relativ milden Winter entgegengewirkt und so den Eichenprozessions-Spinner-Befall verzögert. Daher gebe es auch weniger und kleinere Nester als noch ein Jahr zuvor.

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Rückgang in Nordrhein-Westfalen

Ein anderes Bundesland meldet dagegen Rückgänge des Eichenprozessions-Spinners: Nordrhein-Westfalen.

So treten die Tiere in Köln beispielsweise nur noch vereinzelt auf, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa).

Auch in Düsseldorf ist die Zahl der Schmetterlingsraupen rapide gesunken. In der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt gab es bislang nur zwei Bekämpfungseinsätze in diesem Jahr. Im Jahr 2023 waren es noch 50, in den Jahren davor mehr als 700.

Ähnlich sieht es auch in Dortmund aus. Hier mussten in diesem Jahr bisher lediglich 40 Nester beseitigt werden - im Jahr 2019 waren mehr als 1.900 Bäume befallen.

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Der Eichenprozessions-Spinner

Der Raupe des Eichenprozessions-Spinners trägt giftige Brennhaare (circa 600.000 Stück pro Tier). Diese enthalten das Nesselgift Thaumetopoein. Wenn Menschen mit den feinen Haaren in Berührung kommen, löst das in den Härchen enthaltene Nesselgift Hautausschläge mit intensivem Juckreiz aus.

Dies kann auch geschehen, nachdem sich die Raupen bereits gehäutet haben und zu Schmetterlingen wurden. Denn in den Nestern bleiben Millionen dieser Härchen zurück, die beispielsweise mit dem Wind durch die Luft getragen werden können.

Die Raupen des Eichenprozessions-Spinners haben giftige Härchen.
Die Raupen des Eichenprozessions-Spinners haben giftige Härchen.© Foto: Soeren Stache/dpa

Daher wird empfohlen, dass professionelle Schädlingsbekämpfer:innen die Nester mit Industriestaubsaugern entfernen. Im Anschluss müssen sie sachgerecht entsorgt werden - beispielsweise durch Verbrennen in geschlossenen Anlagen.

Laien sollten sich den Nestern nur mit einer Einmal-Schutzbekleidung sowie einer Atemmaske nähern.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Landesgesundheitsamt Niedersachsen: "Der Eichenprozessionsspinner"
  • Stadt Lohne: "WALDBAD"
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