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Ablenkung auch in analogen Zeiten

Handyverbot an deutschen Schulen: Lehrerverband hat klare Meinung

  • Veröffentlicht: 04.10.2023
  • 11:51 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die britische Regierung plant ein Handyverbot an ihren Schulen. Der deutsche Lehrerverband lehnt dies an deutschen Schulen ab.
Die britische Regierung plant ein Handyverbot an ihren Schulen. Der deutsche Lehrerverband lehnt dies an deutschen Schulen ab.© Foto: Jens Kalaene/ZB/dpa

Obwohl Handys den Unterricht an Schulen oft erheblich stören, lehnt der deutsche Lehrerverband ein generelles Verbot dieser mobilen Endgeräte dennoch ab.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein generelles Handyverbot an deutschen Schulen lehnt der Lehrerverband ab.

  • So würden diese Geräte für die Schüler:innen sowie Eltern auch durchaus Vorteile mit sich bringen.

  • Zudem habe es auch in "analogen Zeiten" Ablenkungen gegeben.

Am Montag (2. Oktober) kündigte die britische Regierung an, ein Verbot von Handys an Schulen einführen zu wollen, um Ablenkungen, Störungen und Mobbing zu verhindern, so Bildungsministerin Gillian Keegan. Allerdings dürfte eine gesetzliche Regelung noch etwas dauern. Aus diesem Grund sollen daher zunächst die Leitlinien angepasst werden. Für Deutschland sei ein Verbot allerdings keine Lösung, wie der Lehrerverband nun klarstellte.

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Ablenkungen auch in analogen Zeiten

"Ein absolutes Handyverbot für alle Altersgruppen und den gesamten Schulbereich kann man nicht durchsetzen", äußerte sich etwa Verbandspräsident Stefan Düll gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Zwar sei das Störungspotenzial durch Smartphones groß, allerdings würden es auch viele Eltern befürworten, dass sich ihre Kinder für kurzfristige Absprachen untereinander austauschen können – beispielsweise im Fall von Unterrichtsausfällen. "Wir müssen daran arbeiten, wie wir sicherstellen, dass nur das genutzt wird, was wichtig für den Unterricht ist", so Düll.

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Zudem sei es auch bereits in analogen Zeiten zu viel Ablenkung gekommen. So hätten Schüler:innen im Unterricht beispielsweise Arbeitsaufgaben für andere Fächer gelöst, Briefchen geschrieben oder andere private Dinge erledigt. "Die Gedanken sind frei, die kann niemand kontrollieren", erklärt Düll weiter.

Außerdem würde ein Handyverbot kaum gegen digitales Mobbing helfen. "Wer mobben will, macht dann nachmittags weiter." Das können Lehrkräfte nicht kontrollieren. Um gezielt gegen Online-Mobbing vorzugehen, müsse dieses Thema für sich behandelt und besprochen werden.

Komplettverbot führe zu "Drangsalierung junger Menschen"

Daher müsse man sich laut dem Verbandspräsidenten gemeinsam Gedanken machen, wie man mit digitalen Geräten in der Schule umgehe. "Wir müssen gut überlegen, für welche Altersstufe wir was zulassen." Dieser Grundsatz gelte umso mehr beim Einsatz von Tablets.

"Ein flächendeckendes Komplettverbot führt nur zu Umgehung und in der Folge zur Drangsalierung junger Menschen", erklärt Düll abschließend.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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