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Zurück an die Uni?

Früherer AfD-Chef Meuthen will wieder als Professor in Kehl arbeiten

  • Veröffentlicht: 21.03.2024
  • 16:37 Uhr
  • Lara Teichmanis
Der ehemalige AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen könnte nach seiner Zeit im EU-Parlament wieder als Professor arbeiten.
Der ehemalige AfD-Bundesvorsitzende Jörg Meuthen könnte nach seiner Zeit im EU-Parlament wieder als Professor arbeiten.© Kay Nietfeld/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der ehemalige AfD-Chef Jörg Meuthen könnte wieder als Professor an der Hochschule Kehl arbeiten.

  • Aktuell sitzt der Politiker als Parteiloser im EU-Parlament.

  • Auch Parteigründer Bernd Lucke arbeitet wieder als Professor in Hamburg.

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Vom Bundestag zurück in die Hochschule? Wie die Hochschule Kehl bestätigt, habe Jörg Meuthen den Wunsch geäußert, wieder als Professor arbeiten zu wollen.

Der Hochschulrektor, Joachim Beck, erklärte gegenüber dem SWR, dass der frühere AfD-Chef Jörg Meuthen zu Beginn des Sommersemesters 2025 wieder an die Verwaltungshochschule Kehl zurückkehren könnte. Bei einem gemeinsamen Erstgespräch mit dem Kanzler der Hochschule, Oliver Herbst, sei über die mögliche Zusammenarbeit gesprochen worden.

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"Natürlich war man etwas irritiert, weil man vielleicht nicht damit gerechnet hätte, dass Herr Meuthen nach so einer politischen Karriere wieder an die Hochschule zurückkommt. Aber ihm steht das zu", sagt Beck gegenüber dem SWR. Laut Hochschule Kehl habe Meuthen den nötigen Antrag auf Wiedereinstieg bisher noch nicht gestellt. Gesetzlich sei die Lage jedoch eindeutig.

"Wenn der beurlaubte Hochschullehrer nach seiner Zeit als Parlamentarier wieder an die Hochschule zurückkehren will, dann muss die Hochschule ihm dies ermöglichen. Das ist die Gesetzeslage, an die wir gebunden sind", zitiert die Deutsche Presse-Agentur (dpa) Rektor Beck.

Das ist die Gesetzeslage, an die wir gebunden sind.

Joachim Beck, Hochschulrektor Kehl

Aktuell sitzt Meuthen noch als parteiloser Abgeordneter im Europaparlament. In dieses wurde er 2018 als Spitzenkandidat der AfD gewählt. Nach Ende seiner Mitgliedschaft im EU-Parlament hätte er noch drei Monate Zeit, den entsprechenden Antrag zu stellen.

Kritik an möglicher Rückkehr Meuthens

Kritik an einer möglichen Wiederbesetzung der Professur durch Meuthen kommt vom Bündnis Aufstehen gegen Rassismus Offenburg. Dieses hatte dem Rektorat, dem Hochschulrat sowie dem Senat einen Brief bezüglich der Causa Meuthen geschrieben.

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Das Bündnis fordere eine Stellungnahme der Hochschule, wie verhindert werden könne, dass Jörg Meuthen wieder an die Hochschule komme. Weiter könne es nicht sein, dass jemand, der maßgeblich an einem Rechtsruck der AfD beteiligt gewesen sei und der teils vom Verfassungsschutz beobachtet werde, jetzt einfach wieder in ein Beamtenverhältnis zurückkehre und junge Menschen unterrichte, zitiert der SWR Jenny Haas, die Sprecherin des Bündnisses.

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Der Rektor der Hochschule, Joachim Beck, kommentierte das Schreiben diplomatisch. Er könne die Kritik nachvollziehen, jedoch sei Meuthen als Beamter und Hochschullehrer der Neutralität verpflichtet. "Herr Meuthen hat in dem Vorgespräch zugesichert, dass er sich strikt an das Neutralitätsgebot hier halten wird. Und es ist klar, dass sich das auch auf das Verhalten des Beamten außerhalb der Hochschule bezieht", zitiert der SWR Beck. Die Hochschule Kehl sei ein Ort des wertneutralen Diskurses. 

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Kein Protest innerhalb der Hochschule

Wie die dpa berichtet, habe der Rektor in einer Hochschulzeitung deutlich gemacht, dass die Ausbildungsstätte kein Ort für Rechtsextremismus und Rechtspopulismus sei. Die Hochschule stehe "in besonderem Maße für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie". Innerhalb der Hochschule gebe es bisher keinen Protest, teilte Beck weiter mit.

Aus der Hochschule in die AfD - und zurück?

Meuthen hatte die AfD Ende Januar 2022 verlassen. Als Grund dafür nannte er damals den aus seiner Sicht zu radikalen Kurs vieler AfD-Spitzenfunktionäre. In der europäischen Volksvertretung wird er als fraktionsloser Abgeordneter geführt.

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Bereits seit 1996 lehrte Meuthen an der Hochschule für öffentliche Verwaltung in Kehl als Professor der Volkswirtschaftslehre. Ab 2001 bekleidete er zudem das Amt des Studiendekans der Fakultät II. Nachdem er 2013 der Alternative für Deutschland (AfD) beitrat, verließ er die Hochschule 2016.

Parteigründer Bernd Lucke war nach seinem Austritt aus der von ihm gegründeten AfD 2019 an der Universität Hamburg Professor für Volkswirtschaftslehre. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Süddeutsche Zeitung: "Wir denken, so ein Mensch gehört nicht an die Universität"
  • Europaparlament: Lebenslauf Jörg Meuthen
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