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Kreml nennt es "Umsatzmobilisierung"

Finanzierung des Ukraine-Krieges: Putin bedient sich bei Unternehmen

  • Aktualisiert: 17.02.2023
  • 13:37 Uhr
  • Lena Glöckner

Wladimir Putin leert offenbar die Kassen seiner staatlichen Unternehmen, um den Krieg in der Ukraine weiter zu finanzieren. Schon im vergangenen Jahr soll er sich bei Gazprom bedient haben.

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Auf Soldatenmobilisierung folgt Umsatzmobilisierung. Wladimir Putin plant offenbar, einigen seiner Rohstoffproduzenten und staatlichen Unternehmen in diesem Jahr mehr Geld abzuknöpfen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf russische Quellen. Demnach sollen auch alle Ausgaben für andere Zwecke als Verteidigung gekürzt werden. 

Der russische Ministerpräsident Michail Mischustin habe sich bereits im Dezember für höhere Dividenden und Einmalzahlungen von Staatsunternehmen eingesetzt. Durch diese sogenannte "Umsatzmobilisierung" sollen, wo immer möglich, Dividenden von mehr als 50 Prozent der Gewinne festgelegt werden.

Neue Öl-Sanktionen gegen Russland

Die Meldung kommt in einer Zeit, in der der russische Haushalt zunehmend in Bedrängnis gerät. Putins Angriffskrieg auf die Ukraine steuert auf ihr zweites Jahr zu und die Wirtschaft leidet massiv unter den weitreichenden Sanktionen der USA und Europas. Erst am Wochenende griffen die EU und G7 mit neuen Strafmaßnahmen gegen Russland abermals radikal in den Weltmarkt ein. Ölprodukte aus Russland dürfen von nun an nicht mehr in die Europäische Union importiert werden.

Der russische Präsident hat laut "ntv" bereits im letzten Jahr die Kassen von Staatskonzernen geleert, um seine Invasion in die Ukraine zu finanzieren. Obwohl Gazprom im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn für das Jahr 2021 gemeldet und seinen Anlegern eine Rekorddividende von umgerechnet rund 20 Milliarden Dollar versprochen hatte, haben die 19,8 Millionen Gazprom-Aktionäre von diesem Geld wohl keinen Cent gesehen.

  • Verwendete Quellen:
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