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Brisantes Interview

FC-Bayern-Streit eskaliert: Kahn watscht Neuer ab

  • Aktualisiert: 04.02.2023
  • 08:19 Uhr
  • Joachim Vonderthann
Article Image Media

Hat Manuel Neuer seine Zukunft beim FC Bayern nun endgültig verspielt? In einem brisanten Interview rechnet der knallhart mit der Vereinsspitze ab. Die Reaktion von Vorstandschef Oliver Kahn lässt nicht lange auf sich warten - und sie ist eindeutig. 

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Das Wichtigste in Kürze

  • Manuel Neuer hat den FC Bayern offen wegen des Rauswurfs seines langjährigen Torwarttrainers angegriffen.

  • "Ich hatte das Gefühl, mir wird das Herz rausgerissen", so der aktuell verletzte Neuer in einem Interview.

  • Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn kritisiert die Äußerungen Neuers scharf.

Die brisanten öffentlichen Aussagen von FC-Bayern-Torhüter Manuel Neuer sind nicht lange unkommentiert geblieben. Bayern-Vorstandschef Oliver Kahn hat sich zu Wort gemeldet und rechnet seinerseits knallhart mit Neuer ab. "Was Manuel in Teilen dieser zwei Interviews im Zusammenhang mit der Freistellung von Toni Tapalovic gesagt hat, wird weder ihm als Kapitän noch den Werten des FC Bayern gerecht", sagte Kahn der dpa. Zudem kämen die Aussagen "zur Unzeit, weil wir vor ganz wichtigen Spielen stehen".

Kahn kritisiert Neuer scharf

Auslöser für Kahns Kritik war ein Interview des aktuell verletzten Neuer in der "Süddeutschen Zeitung", das auch im Portal "The Athletic" erschien. Darin zeigt sich die FC-Bayern-Legende besonders enttäuscht über den Umgang mit seinem langjährigen Torwarttrainer Tapalovic, von dem sich der Club kürzlich getrennt hatte.

"Er hat ja nicht elfeinhalb Jahre nur für mich gearbeitet, sondern für alle", so Neuer. Der 36-Jährige betonte: "Für mich war das ein Schlag, als ich bereits am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen, das war das Krasseste, was ich in meiner Karriere erlebt habe."

Bayern-Boss Kahn äußerte sich auch zu den Beweggründen für Neuers brisante Aussagen. "Er ist persönlich betroffen, das muss man ein Stück weit verstehen. Das war uns auch bewusst, als wir ihm erklärt haben, dass die nicht leichtfertig getroffene Entscheidung in der Frage des Torwarttrainers in diesem Moment das Beste für unsere Mannschaft war. Ich stand 2004 als Nationalspieler vor einer ähnlichen Situation. Unser Torwarttrainer Sepp Maier fühlte sich vom DFB schlecht behandelt und es kam zur Trennung. Ich hatte jahrelang mit Sepp zusammengearbeitet, und wir hatten ein freundschaftliches und vertrauensvolles Verhältnis", sagte Kahn.

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Bayern-Boss: Aussagen kommen zur Unzeit

Er selbst habe damals aber andere Konsequenzen gezogen. Kahn weiter: "Ich war damals auch enttäuscht, und ich war wütend auf den DFB. Aber die gemeinsamen Ziele standen für mich im Vordergrund. Sie waren mir wichtiger als meine persönlichen Gefühle. Und aus diesem Grund habe ich damals entschieden, mich nicht öffentlich zu äußern. Manuel hat jetzt das Gegenteil getan", betonte der 53-Jährige.

Welche Konsequenzen Neuers Interview haben wird, ist noch offen. Kahn kündigte aber bereits Gespräche an. "Wir werden mit ihm darüber sehr deutlich sprechen." Laut "Bild" droht dem Bayern-Keeper mindestens eine Geldstrafe. Über weitere Konsequenzen kann derweil nur spekuliert werden. Klar ist, dass die Entlassung Tapalovics vor allem auf die Initiative von Cheftrainer Julian Nagelsmann zurückging. Nagelsmann wollte sich von dem Neuer-Vertrauten nach einer Reihe von Vorfällen trennen.

Die jüngste Kritik Neuers zielt daher besonders auf den Bayern-Coach. Ob die beiden jemals wieder vertrauensvoll zusammenarbeiten können, muss sich zeigen. Neuer befindet sich aktuell in einer schwierigen Situation. Nach einer Verletzung beim Skifahren muss er sich nun monatelang zurückkämpfen - mit offenem Ausgang. Zudem wurde ihm mit Yann Sommer ein erfahrener Keeper vor die Nase gesetzt, der seinen Platz nicht kampflos aufgeben wird. 

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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