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Ukraine-Krieg

Ex-Botschafter: Ukrainische Angriffe auf Russland notwendig, um Krieg zu gewinnen

  • Aktualisiert: 23.02.2023
  • 15:23 Uhr
  • Melissa Aschauer

Der ehemalige russische Botschafter Boris Bondarew ist der Meinung: Um den Krieg zu gewinnen, müsste die Ukraine gegen Russland in die Offensive gehen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Der russische Ex-Botschafter Boris Bondarew hält Angriffe der Ukraine auf russische Ziele für notwendig, um den Krieg zu gewinnen.

  • Dabei sei auch der Einsatz von Drohnen angebracht. 

  • Bondarew ist bislang der einzige russische Diplomat, der aus Protest seinen Posten niederlegte. 

Der ehemalige russische Top-Diplomat Boris Bondarew rät der Ukraine, militärische Ziele in Russland anzugreifen, wenn es den Krieg gewinnen will.

Bondarew: "Du kannst einen Krieg nicht gewinnen, wenn Du Deinen Gegner nicht triffst"

Der einstige Vertreter Russlands beim UN-Büro in Genf verstehe nicht, warum es im Westen dagegen Bedenken gebe. Im Interview mit dem US-Magazin "Newsweek" erklärte er:

Du kannst einen Krieg nicht gewinnen, wenn Du Deinen Gegner nicht triffst.

Boris Bondarew, "Newsweek"

Allerdings beziehe er sich mit seiner Aussage nur auf militärische Einrichtungen und nicht auf zivile Ziele, wie es umgekehrt geschehe. Weder Kraftwerke noch zivile Infrastruktur soll die Ukraine in Russland angreifen, betone Bondarew.

Anstelle dessen sollten "militärische Einrichtungen, Militärbasen wie Luftwaffenstützpunkte, Raketenbasen, Raketenwerfer und Lagerhäuser" anvisiert werden. "Ich denke, das sind legitime Ziele und sie müssen ins Visier genommen werden", so der Ex-Diplomat.

Bondarew rät zudem den Einsatz von Drohnen. "Drohnen können sehr instrumental dabei sein, Einrichtungen in Russland zu treffen".

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Angriffe auf russische Einrichtungen bereits in der Vergangenheit

In der Vergangenheit hat es bereits Angriffe auf russische Einrichtungen gegeben. So zum Beispiel auf einen Tanker in Kursk und auf den Engels-2-Militärflughafen. Auch auf die Krimbrücke hatte es im Oktober 2022 einen Angriff gegeben. Kiew hat bisher noch nicht offiziell erklärt, dafür verantwortlich zu sein.

Gegenüber der "Newsweek" hatte einer der Berater der ukrainischen Regierung, Anton Gerashchenko, gesagt, dass sein Land auf die notwendigen Waffen aus dem Westen für eine Gegenoffensive warte. Dazu würden auch "Hunderttausende von Kriegs- und Aufklärungsdrohnen" gehören, so Gerashchenko. Damit könne der Krieg schneller gewonnen werden.

Auch der deutsche Militärexperte Carlo Masala hatte am Mittwoch, den 22. Februar, der Ukraine zu einer Gegenoffensive geraten. Diese könne eine Wendung im Krieg bedeuten. Statt Angriffe auf russisches Staatsgebiet schlug er allerdings vor, die gegnerische Front im Süden zu durchteilen.

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Nach Einschätzung des Militärexperten Carlo Masala könnte eine ukrainische Gegenoffensive "durchaus eine Wendung" im Krieg bringen.

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Wenn es den Ukrainern gelinge, die südliche russische Front von der östlichen zu trenne, könnte sie das in die Lage versetzen, "den Druck auf die Krim so zu erhöhen, dass Russland dabei ist, die Halbinsel zu verlieren", sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

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Bondarew kündigte Job aus Protest

Boris Bondarew ist bislang der einzige russische Top-Diplomat, der aus Protest gegen den Einmarsch Russlands in die Ukraine seinen Posten öffentlich gekündigt hatte.

Im Mai 2022 hatte Bondarew in seinem Rücktrittsschreiben dem Putin-Regime nicht nur Verbrechen gegen die Ukraine, sondern auch gegen das russische Volk vorgeworfen. Derzeit lebt er gemeinsam mit seiner Frau in der Schweiz.

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