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Umfrage

Enormes Interesse an neuer Wagenknecht-Partei

  • Veröffentlicht: 25.09.2023
  • 07:29 Uhr
  • Michael Reimers

Jeder Fünfte könnte sich einer Umfrage zufolge grundsätzlich vorstellen, eine neue Partei unter Leitung von Sahra Wagenknecht zu wählen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • 20 Prozent der Wahlberechtigten in Deutschland stehen einer neuen Partei unter Führung von Sahra Wagenknecht positiv gegenüber.

  • Weitere 17 Prozent sind noch unentschieden.

  • Regional gibt es in Deutschland große Unterschiede bei der Zustimmung beziehungsweise Ablehnung.

Die Pläne der Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht, eine eigene Partei zu gründen, stoßen auf großes Interesse. Das ergab eine Umfrage in Deutschland. Demnach könnte sich etwa jeder fünfte Wahlberechtigte grundsätzlich vorstellen, eine neue Partei unter Führung der prominenten Linken-Politikerin zu wählen.

Für die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur wurden 2.134 Personen im Zeitraum vom 15. bis 20. September 2023 befragt.  Gefragt wurde: "Könnten Sie sich grundsätzlich vorstellen, eine "Wagenknecht-Partei" zu wählen?" Die Antwortmöglichkeiten hießen: "Ja, auf jeden Fall", "Eher ja", "Eher nein", "Nein, auf keinen Fall", "Weiß nicht".

Für viele eine echte Alternative?

20 Prozent der befragten Personen antworteten auf eine entsprechende Frage mit "Eher Ja" (14) oder "Ja, auf jeden Fall" (6). 63 Prozent können sich das (eher) nicht vorstellen. 17 Prozent antworteten mit "weiß nicht". Wichtig ist, dass es sich hierbei nicht um eine Prognose handelt.

Die Umfrage kann keine Aussage darüber treffen, wie viele Menschen sich tatsächlich dafür entscheiden würden, eine solche bisher nicht existierende Partei zu wählen. Es wird nur das allgemeine Potenzial dargestellt. Dieses ist der Umfrage zufolge in Ostdeutschland deutlich höher, wo 29 Prozent sich grundsätzlich vorstellen könnten, eine Wagenknecht-Partei zu wählen. Im Westen sind es 19 Prozent.

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Ü30 im Osten Deutschlands

Den meisten Zuspruch könnte sie wohl von Anhängern der Linkspartei erwarten (55 Prozent). Von den AfD-Anhänger:innen könnte sich fast jeder Dritte (29 Prozent) vorstellen, Wagenknecht zu wählen, dahinter folgen die SPD- und FDP-Anhänger (jeweils 21 Prozent).

Für die repräsentative Umfrage hatte YouGov zwischen dem 15. und 20. September 2023 2.134 Personen befragt. Wagenknecht hat sich mit der Linken überworfen und kritisiert die politische Ausrichtung ihrer Partei. Sie spielt mit dem Gedanken, eine eigene Partei zu gründen. Eine Entscheidung darüber will sie nach eigener Aussage bis Ende des Jahres treffen.

:newstime
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Ramelow: "Gründe Deine Partei, aber dann mache es jetzt"

Thüringens Linke-Ministerpräsident Bodo Ramelow hatte am Samstag (23. September) das Verhalten der Bundestagsabgeordneten Sahra Wagenknecht bei der von ihr erwogenen Gründung einer eigenen Partei kritisiert. "Gründe Deine Partei, aber dann mache es jetzt", sagte Ramelow auf einem Landesparteitag der Thüringer Linken in Erfurt. "Hör bitte auf, uns dazwischen noch die Beine zu stellen."

Ramelow will im kommenden Jahr erneut als Spitzenkandidat der Linken in die Landtagswahl in Thüringen gehen. Er persönlich hätte nichts dagegen, wenn Wagenknecht "an unserer Seite stände", äußerte der Linke-Politiker. Nötig sei jetzt aber eine Entscheidung. "Wir gehen in den Wahlkampf in schwierigen Zeiten", sagte Ramelow.

Linke will in Thüringen weiterhin den Ministerpräsidenten stellen

Die Thüringer Linke bestätigte auf dem Parteitag ihr Spitzenduo im Amt, das die Partei 2024 in die Landtagswahl führen soll. Als Parteivorsitzende wurden die Weimarer Rechtsanwältin Ulrike Grosse-Röthig und der Hochschulpolitiker Christian Schaft wiedergewählt. Grosse-Röthig erhielt 64,7 Prozent der Delegiertenstimmen, Schaft 81,3 Prozent. Es gab keine Gegenkandidaten. Die 43-Jährige und der 32-Jährige bilden seit 2021 die erste Doppelspitze der Thüringer Linken.

Ziel sei es, wie 2019 stärkste politische Kraft zu werden und weiterhin den Ministerpräsidenten zu stellen, betonte Schaft. Bei repräsentativen Wahlumfragen in diesem Sommer lag die Linke, die bei der Landtagswahl 2019 noch 31 Prozent der Stimmen erhalten hatte, bei etwa 22 Prozent hinter der vom Thüringer Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuften AfD mit 32 Prozent und etwa gleichauf mit der CDU.

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Erneute Kritik an Thüringer CDU

Der Thüringer CDU warf Ramelow nach ihrer Abstimmung zusammen mit FDP und AfD über die Senkung der Grunderwerbssteuer im Landtag vor, eine Art "Regierung in der Opposition" verfolgt zu haben. "Liebe CDU, seid Ihr Euch im Klaren, dass Ihr Türen öffnet, die auch Ihr nicht mehr zu kriegt?", fragte er. Es habe sich bei der Steuersenkung nicht um eine Abstimmung gehandelt, "bei der die AfD nur mitstimmt" – vielmehr wäre die Gesetzesänderung ohne die Stimmen der AfD nicht möglich gewesen.

Verwendete Quellen:

Nachrichtenagentur dpa

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