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Trotz oder wegen Ukraine-Krieg?

Bundeswehr stellt mehr Soldaten ein und nähert sich Vor-Corona-Niveau 

  • Aktualisiert: 09.03.2023
  • 17:28 Uhr
  • Clarissa Yigit
Die Bundeswehr hat rund 18.800 neue Soldat:innen eingestellt.
Die Bundeswehr hat rund 18.800 neue Soldat:innen eingestellt.© Foto: Moritz Frankenberg/dpa

Die Bundeswehr hat im Jahr 2022 rund zwölf Prozent neue Rekrut:innen gewinnen können. Dies entspricht 18.775 neuen Soldat:innen. Das Niveau von Vor-Corona mit 20.170 ist noch nicht erreicht, nähert sich aber.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Bundeswehr verzeichnet zwölf Prozent mehr Neueinstellungen.

  • Im Jahr 2022 waren dies 18.775 neue Rekrut:innen.

  • 17-Jährige würden allerdings nur eingestellt, wenn sich diese mit den Anforderungen des Soldatenberufs auseinandergesetzt haben und dafür geeignet seien.

Die Bundeswehr findet seit Beginn des Krieges in der Ukraine wieder mehr Beachtung. Nicht nur die finanziellen Mittel wurden auf ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro aufgestockt, sondern auch die Debatte um die längst abgeschaffte Wehrpflicht ist wieder ins Rollen gekommen.

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Zwölf Prozent mehr Rekrut:innen 2022

Zwar wurde das Niveau von vor der Corona-Pandemie mit 20.170 Soldat:innen, die in den Bundeswehrdienst aufgenommen wurden, noch nicht erreicht. Dennoch wurden im Jahr 2022 zwölf Prozent mehr Einstellungen verzeichnet, als ein Jahr zuvor – nämlich 18.775, schreibt die Deutsche Presse-Agentur (dpa) auf Nachfrage. Ob dieser Anstieg in den Wehrdienst auf Angst beruht, dass der Ukraine-Krieg sich ausweiten könne und nach Deutschland vorrückt, ist allerdings ungewiss.

9.171 Soldat:innen auf Zeit, 8.623 freiwillige Wehrdienstleistende sowie 981 freiwillige Wehrdienstleistende im Heimatschutz verzeichnete die Bundeswehr im Jahr 2022, ergänzt der "Spiegel".

Der Frauenanteil lag hierbei bundesweit mit 17 Prozent leicht über dem Vor-Corona-Niveau (15 Prozent). Auch der Anteil Minderjähriger ist von 8,5 Prozent (im Jahr 2019) auf 9,4 Prozent gestiegen. Ebenso stieg die Zahl der Frauen und Minderjährigen, die neu zur Bundeswehr kamen, im Vergleich zum Jahr 2021.

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Wehrdienst wieder ein Thema?

Bereits im Jahr 2011 wurde die Pflicht zum Wehrdienst ausgesetzt – nach 55 Jahren. Dies verzeichnete Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) kurz nach Amtsantritt als einen Fehler. Man könne diesen zwar schnell korrigieren, allerdings erhielt Pistorius im Februar hierzu keine Rückendeckung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD). Dieser erteilte einer Rückkehr zur Wehrpflicht eine Absage.

Ausbildung und Dienst an der Waffe solle – wie von SPD, Grüne und FDP im Koalitionsvertrag im Bund vereinbart – nur volljährigen Soldat:innen vorbehalten sein sollen. Hierbei betonte das Verteidigungsministerium, dass die unter 18-Jährigen keinen Dienst leisten, "der den selbstständigen Gebrauch der Waffe fordern könnte" Wie das Ministerium mitteilte, werde die Umsetzung dieses Vorhabens momentan vorbereitet.

Um den Anforderungen der Uno-Kinderrechtskonvention gerecht zu werden, würden auch nur 17-Jährige eingestellt, die sich eingehend mit den Anforderungen des Soldatenberufs auseinandergesetzt haben und dafür geeignet seien.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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