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Kräfteverschiebung 

Bayern-Wahl: Bekommt Söder schlechtestes Ergebnis aller Zeiten?

  • Veröffentlicht: 27.09.2023
  • 15:25 Uhr
  • Stefan Kendzia
Bei gerade einmal 36 Prozent sahen die Meinungsumfragen die CSU zuletzt. Das wäre das schlechteste Wahlergebnis für die Partei überhaupt.
Bei gerade einmal 36 Prozent sahen die Meinungsumfragen die CSU zuletzt. Das wäre das schlechteste Wahlergebnis für die Partei überhaupt.© REUTERS

Der bayerische Ministerpräsident erlebt derzeit, was es heißt, in Extremen zu leben. Eben noch wurde Söder mit überwältigender Mehrheit als CSU-Chef bestätigt. Doch schon bald könnte ihm das schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten drohen.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Ministerpräsident Markus Söder könnte der CSU das schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten einbringen.

  • AfD und Freie Wähler gelten nach Umfragen als die großen Profiteure der Bayern-Wahl.

  • Es bleibt wohl alles beim Alten - aber mit einer Kräfteverschiebung zugunsten der Freien Wähler.

Seit 1957 wird Bayern ununterbrochen von CSU-Ministerpräsidenten regiert. Daran wird wohl auch die kommende Bayern-Wahl nichts ändern. Allerdings könnte Markus Söder dabei einen Rekord erzielen: das vielleicht schlechteste Wahlergebnis aller Zeiten.

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2018 könnte nochmal getoppt werden

Auch wenn es so aussieht, dass Markus Söder Bayern die kommenden fünf Jahre erneut als Ministerpräsident regieren wird, ist ihm derzeit eventuell nicht zum Feiern zumute. Denn er könnte seine neue Amtszeit mit dem schlechtesten Wahlergebnis aller Zeiten für die CSU antreten. Zwei Parteien dürften sich laut NTV dabei freuen - die AfD mit einem momentanen Umfrage-Rekordergebnis zwischen zwölf und 14 Prozent sowie die Freien Wähler, die als die großen Gewinner aus der Wahl hervorgehen könnten.

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:newstime

Pikant: Hubert Aiwanger, Vize-Ministerpräsident und Freier Wähler, könnte tatsächlich Profit aus der Affäre um ein antisemitisches Flugblatt aus seiner Jugendzeit schlagen. Geschadet hat diese ihm offensichtlich nicht. Aber vielleicht der CSU - denn Söder könnte sein historisch schlechtestes Wahlergebnis von 2018 noch einmal übertrumpfen. Damals konnte er 37,2 Prozent auf sich vereinen - jetzt sagen die Umfragen "magere" 36 Prozent voraus. Aber auch den Ampelparteien droht ein schlechteres Wahlergebnis als bei der Landtagswahl 2018. Der FDP könnte sogar der Einzug in den Landtag verwehrt bleiben. So oder so: Söders Wahlsieg steht wohl außer Frage - zumal keine weitere Partei einen Kandidaten für das Amt als Ministerpräsidenten aufgestellt hat.

Flugblatt-Affäre brachte keinen Rückenwind für die CSU

Die Gründe für das aktuell schwache Umfrage-Ergebnis sind mannigfaltig. Regionale Themen sind weitestgehend ausgeblieben und man setzte wohl auf Themen, die in Bayern weniger Relevanz haben als angenommen: Flüchtlingspolitik, Energiepolitik sowie Klima- und Umweltschutz. Alles Themen, die wohl eher in Brüssel und der Hauptstadt gesehen werden als in München. Selbst die Flugblatt-Affäre konnte der CSU keinen Rückenwind bescheren: Aiwanger stellte sich als Opfer einer Schmutzkampagne dar. Seine Opferrolle könnte sogar Früchte für die Freien Wähler tragen: Aiwanger forderte in Hinblick auf mögliche Rekordergebnisse bei der Wahl ein viertes Ministerium ein - am liebsten das Landwirtschaftsministerium. Generell wird also alles beim Alten bleiben - doch mit einer Kräfteverschiebung zugunsten der Freien Wähler.

  • Verwendete Quellen:
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