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Verpflichtender Mindestumsatz

Ab Dienstag: Lidl ändert Geld-Abheben an der Kasse

  • Veröffentlicht: 07.04.2025
  • 18:21 Uhr
  • Michael Reimers
Eine EC-Karte wird an das Bezahl-Terminal an der Kasse eines Supermarktes gehalten.
Eine EC-Karte wird an das Bezahl-Terminal an der Kasse eines Supermarktes gehalten. © Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Wer beim Bezahlen bei Lidl an der Kasse auch Bargeld abheben möchte, muss sich ab 8. April auf Änderungen einstellen.

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Inhalt

Der Discounter Lidl führt neue Regelungen zum Bargeldabheben in seinen Filialen ein. Wie das Unternehmen auf seiner Website mitteilt, ist das gebührenfreie Abheben von Bargeld ab Dienstag (8. April) bundesweit bereits ab einem Einkaufswert von 0,99 Euro möglich. Bisher lag die Grenze bei fünf Euro, um an der Kasse Bargeld abheben zu können.

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Wer für mindestens 99 Cent Artikel im Discounter erwirbt, kann jetzt bei Lidl also beim Bezahlen an der Kasse zugleich Bargeld zwischen 10 Euro und 200 Euro abheben. Der gewünschte Betrag werde in 10er-Schritten ausbezahlt: also entweder 10 Euro oder 20 Euro, 30 Euro, 40 Euro bis 190 und maximal 200 Euro. Das Abheben von Bargeld ist auch mit kontaktloser Zahlung über Smartphone-Apps möglich.

Bargeld-Abheben weiterhin nur zusammen mit Einkauf möglich

Wer bei Lidl mit der Geldkarte Bargeld abholen möchte, nennt beim Bezahlen seines Einkaufs an der Kasse zugleich den gewünschten Betrag und gibt anschließend für die gesamte Summe die PIN der EC-Karte (Girocard) ein. Anschließend zahlt die Kassenkraft das Bargeld direkt aus. Seit 1. März 2025 ist bei Lidl auch das Geldabheben mit Kreditkarten wie VISA oder Mastercard möglich. Das Geldabheben kann allerdings nicht separat erfolgen, heißt es weiter bei Lidl. Der kostenlose Bargeld-Service im Zusammenhang mit dem Bezahlen des Einkaufs sei für die Kund:innen kostenfrei.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur (dpa)  stieg das Gesamtvolumen der Bargeld-Auszahlungen im Einzelhandel im Jahr 2023 um gut 20 Prozent auf 12,31 Milliarden Euro. Das habe eine kürzlich veröffentlichte Studie des Handelsforschungsinstituts EHI ergeben. Mit der zunehmenden Nutzung steigen dem Bericht zufolge auch die Gebühren, die die Handelsunternehmen dafür an die Banken abführen müssen. Diese liegen nach Angaben des EHI pro Girocard-Transaktion zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des ausgezahlten Betrages.

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Handel legt Gebühren für "kostenfreien" Service auf Produktpreise um

Handelsketten mit vielen Filialen wie Rewe verhandeln ihre Konditionen demnach individuell mit den Banken. Die Entgelte würden nicht vorgegeben, betont der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DGSV). Ulrich Binnebößel vom Handelsverband Deutschland (HDE) widerspricht: Aufseiten der Banken gebe es keinerlei Bereitschaft, die Gebühren zu reduzieren.

Den Einzelhändler:innen bliebe deshalb nichts anderes übrig, als die Kosten zu akzeptieren oder den Service einzustellen. "Aus Gründen des Wettbewerbs ist das jedoch schwierig. Die Bargeldauszahlung ist heute nicht mehr verzichtbar." 2024 hat der deutsche Einzelhandel Binnebößel zufolge 17,23 Millionen Euro Gebühren an die Banken gezahlt. Die Kosten würden sehr wohl auf die Endpreise umgelegt und somit an die Kund:innen weitergegeben.

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Kunden haben kein Recht auf Bargeldauszahlung

Die Bargeldauszahlung stellt die Unternehmen, die den Service anbieten, nach Angaben von dpa vor ein zusätzliches Problem. Da immer weniger mit Bargeld bezahlt werde, könne es für die Handelsunternehmen zeitweilig schwierig werden, die Nachfrage zu bedienen, zitiert die Nachrichtenagentur den Zahlungsexperten des EHI-Instituts, Horst Rüter. Die Unternehmen seien dann womöglich dazu gezwungen, Bargeld zuzukaufen, um Geld an Kund:innen auszahlen zu können.

Die Stiftung Warentest hat darauf hingewiesen, dass der Handel grundsätzlich nicht dazu verpflichtet ist, Bargeld auszuzahlen. Hätten Geschäfte selbst zu wenig Geld in der Kasse, zum Beispiel morgens nach Ladenöffnung, könnten sie den Wunsch ihrer Kundschaft ablehnen.

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Verbraucherschützer:innen beklagen grundsätzlich, dass der Zugang zu Bargeld einerseits und dessen Akzeptanz andererseits schwieriger geworden ist. Eine im Februar veröffentlichte Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes zeigt: 26 Prozent der Befragten geben an, dass sich ihr Weg zum Abheben von Bargeld in den vergangenen drei Jahren verlängert habe: weil Geldautomaten abgebaut und Bankfilialen geschlossen wurden.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Stiftung Warentest (test.de): "Bargeld im Handel abheben: Supermarkt statt Geld­automat"
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