Anzeige
Lokalmedien zeichnen Situation anders

16-jährige Iranerin nach Vorfall mit Sittenpolizei im Koma - sie trug kein Kopftuch

  • Veröffentlicht: 04.10.2023
  • 08:38 Uhr
  • Lena Glöckner
Eine 16-Jährige liegt im Iran im Krankenhaus - wohl, weil sie kein Kopftuch trug (Symbolbild).
Eine 16-Jährige liegt im Iran im Krankenhaus - wohl, weil sie kein Kopftuch trug (Symbolbild).© Arne Bänsch/dpa

Im Iran liegt eine 16-Jährige nach einem Vorfall mit der Sittenpolizei im Koma. Sie habe in der U-Bahn kein Kopftuch getragen, gaben Aktivist:innen an.

Anzeige

Eine 16 Jahre alte Schülerin ist im Iran nach einem Vorfall in der Teheraner U-Bahn in ein Krankenhaus eingeliefert worden. Menschenrechtsorganisationen wie die in Norwegen ansässige Organisation "Hengaw" sprachen am Dienstag (3. Oktober) von einem Zwischenfall mit den berüchtigten Sittenwächtern in dem Land. Auslöser soll ein Verstoß gegen die Kopftuchpflicht gewesen sein. Armita Garawand liege im Koma.

Im Video: Ein Jahr nach Aminis Tod - so leben Frauen im Iran heute

Ein Jahr nach Aminis Tod: So leben Frauen im Iran heute

Laut Medien vor Ort wurde die Schülerin am Sonntag (1. Oktober) in ein Krankenhaus eingeliefert, nachdem sie in der U-Bahn in Ohnmacht gefallen war. Die Medien behaupten, das Mädchen habe aufgrund eines Blutdruck-Abfalls ihr Gleichgewicht verloren und sei daraufhin mit dem Kopf gegen die Zugkante geschlagen. Ihre Freunde hätten sie daraufhin aus dem U-Bahn-Waggon getragen und den Rettungsdienst gerufen.

Journalistin vorübergehend festgenommen

Von der staatlichen Nachrichtenagentur Irna veröffentlichte Videoaufnahmen von der Metrostation sollen den Vorfall zeigen. Zu sehen ist demnach eine Gruppe von Frauen, die ein Kopftuch tragen, einen U-Bahn-Waggon betreten und nur wenige Sekunden später eine ohnmächtige Person wieder heraustragen.

Externer Inhalt

Dieser Inhalt stammt von externen Anbietern wie Facebook, Instagram oder Youtube. Aktiviere bitte Personalisierte Anzeigen und Inhalte sowie Anbieter außerhalb des CMP Standards, um diese Inhalte anzuzeigen.

Eine Journalistin sei auf dem Weg ins Krankenhaus vorübergehend festgenommen worden, berichtete die Tageszeitung "Sharg". Sie habe sich über den Gesundheitszustand der Jugendlichen erkundigen wollen.

In sozialen Medien schrieben Nutzer:innen, sie fühlen sich an den Fall der iranischen Kurdin Jina Mahsa Amini erinnert. Die 22-Jährige war ins Koma gefallen und anschließend gestorben, nachdem sie wegen angeblichen Verstoßes gegen die islamische Kleiderordnung von der Sittenpolizei festgenommen worden war.

Anzeige
Anzeige
:newstime
  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos
COP29 in Aserbaidschan: Einigung zu Milliardenhilfen sorgt für Enttäuschung

COP29 in Aserbaidschan: Einigung zu Milliardenhilfen sorgt für Enttäuschung

  • Video
  • 01:35 Min
  • Ab 12