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Mit Acryl richtig Ausfugen, Kleben oder Abdichten

Die Vorteile von Acryl: Das sind die Einsatzgebiete des Dichtstoffes

  • Aktualisiert: 13.09.2023
  • 11:17 Uhr
Kartusche mit dem weißem Dichtstoff Acryl wird zum weiteren Gebrauch auf die Oberfläche aufgetragen.
Kartusche mit dem weißem Dichtstoff Acryl wird zum weiteren Gebrauch auf die Oberfläche aufgetragen.© stock.adobe.com

Das Wichtigste in Kürze

  • Was ist Acryl und welche Eigenschaften hat der Baustoff?

  • Zwischen Acryl-Produkten gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede

  • Schritt für Schritt-Anleitung: So wird Acryl verarbeitet

  • Acryl oder Silikon: Was ist der Unterschied?

  • Welche Werkzeuge werden für die Verarbeitung von Acryl benötigt?

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Acryl ist eine Fugenmasse für diverse Einsatzbereiche im Bau und bei anderen handwerklichen Projekten. Der Dichtstoff eignet sich hervorragend zum Abdichten von Fugen und Rissen und kann in begrenztem Maße auch als Klebstoff verwendet werden. Erfahren Sie in diesem Ratgeber alles über den vielseitigen Baustoff.

Was ist Acryl und welche Eigenschaften hat der Baustoff?

Acryl ist ein beliebter Dichtstoff, mit dem Fugen und Risse sauber abgedichtet werden können. Seinen Namen verdankt der Baustoff dem beißenden Geruch, der von ihm ausgeht. Nach dem Trocknen ist dieser typische Acrylgeruch zum Glück wieder verschwunden. Die Bezeichnung Acryl leitet sich vom lateinischen "scharf" ab.

Acryl kann sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendet werden. Die Dichtmasse ist bei handwerklichen Vorhaben so beliebt, weil sie sich sehr leicht verarbeiten lässt. Fugenmasse aus Acryl lässt sich auf trockenen Untergründen verarbeiten. Der Baustoff kann problemlos übergestrichen werden, sodass er nahezu unsichtbar wird. Weitere Vorteile in der Verarbeitung von Acryl bestehen darin, dass die Fugenmasse nicht tropft und der Geruch relativ schnell wieder verfliegt. Zudem gibt es keine Wechselwirkungen mit anderen Elementen. Nachteilig ist in vielen Bereichen, dass Acryl nicht gegen Wasser und andere Flüssigkeiten abdichtet. Daher ist es nur bedingt für die Anwendung im Außenbereich geeignet.

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Verschiedene Einsatzbereiche von Acryl in Bau & Handwerk:

  • Abdichtungen aller Art
  • Spannungsrisse und Baufugen auffüllen
  • Abdichtung von Fugen zwischen Beton, Putz und Mauerwerk
  • Fugendichtung bei Metall und Holz
  • Herstellung von Anschluss- und Dehnungsfugen zwischen Fenstern & Türrahmen
  • Verkleben von Styropor-Teilen, Dekorationsstücken & Deckenleisten
  • Reparatur kleiner Löcher in Wänden
  • Ausbesserungsarbeiten im Innenbereich

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Auf welchem Untergrund kann Acryl verarbeitet werden?

Acrylmasse haftet auf vielen, trockenen Untergründen. Sie ist zum Beispiel für Arbeiten auf dem Mauerwerk, auf Gipskarton, auf Holz, auf Glas oder Putz sowie für Arbeiten mit Faser-Zement, auf Fensterbänken und an Rollladenkasten geeignet. Auch Wandfliesen können mit Acrylmasse abgedichtet werden. Keinesfalls sollte Acryl auf feuchtem Untergrund verwendet werden. Dort kann es nicht trocknen und es kommt schnell zur Schimmelbildung.

Zwischen Acryl-Produkten gibt es erhebliche Qualitätsunterschiede

Heimwerker werden schnell feststellen: Acryl ist nicht gleich Acryl. Es gibt zwischen den Produkten im Baumarkt erhebliche Preis- aber auch Qualitätsunterschiede. Minderwertiges Acryl hat keine so guten Glätt-Eigenschaften und enthält dafür höhere Wasseranteile. Dadurch zieht sich das Material während der Trocknung mehr zusammen und es bleibt am Ende weniger Masse übrig – was sich auch an einem oft unbefriedigenden Endergebnis zeigt. Weniger qualitative Dichtungsmasse aus Acryl ist außerdem weniger elastisch, sodass Fugen nicht gleichmäßig gezogen werden können.

Tipp: Acryl-Produkte mit Körnung

  • Mittlerweile sind auch Acryl-Produkte mit Körnung im Handel erhältlich. Diese weisen eine putzähnliche Struktur auf und passen sich damit sehr gut dem Putz oder dem Mauerwerk an.

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Schritt für Schritt-Anleitung: So wird Acryl verarbeitet

Acryl wird verarbeitungsfertig in Kartuschen angeboten, die in jedem gut sortierten Baumarkt erhältlich sind. Bei der Verarbeitung sollten sich die Hand- und Heimwerker unbedingt an die Herstellerempfehlungen halten. Außerdem ist es sinnvoll, an einer verdeckten Stelle zu überprüfen, ob die Dichtmasse mit der Oberfläche der Materialien verträglich ist.

1. Vorbereiten

Damit das Acryl auf dem Untergrund gut haften kann, sollte die Oberfläche sauber, staub- und fettfrei sein. Es sollten sich keine losen Partikel und kein Staub mehr auf der Fläche befinden. Einige Hersteller bieten einen speziellen Primer an, der die Haftungseigenschaften des Acryls verbessert. Außerdem lohnt es sich, die Kanten im Verarbeitungsbereich abzukleben, um den Reinigungsaufwand im Nachgang zu reduzieren.

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2. Pistole bereit machen

Die Fugenmasse aus Acryl befindet sich in einer Kartusche, die in eine Handpress- oder Druckluftpistole eingesetzt werden muss. Nach dem Einsetzen der Kartusche in das jeweilige Pistolenmodell wird die Tülle schräg abgeschnitten. Stimmen Sie die Größe der Öffnung am besten auf die spätere Fugenbreite ab.

3. Acryl einspritzen

Nach Abschluss der Vorbereitungen ziehen Sie die Tülle langsam über die Fuge und üben damit gleichmäßig Druck auf den Griff der Kartusche aus. Im Idealfall wird die Fugenlänge in einem Zug aufgefüllt.

4. Fugen glätten

Die frische Fuge wird im Anschluss mit einem Abzieher geglättet. Achten Sie darauf, dass keine Fugenmasse an die Wände gelangt. Sollte dies doch passieren, lässt sich die noch feuchte Masse leicht mit einem Tuch abwischen.

5. Abschließende Glättung

Um die Masse abschließend zu verdichten, können Sie die Fuge noch einmal mit dem Finger nachziehen. Das Ergebnis wird verbessert, wenn Sie den Finger leicht befeuchten und etwas Spülmittel dazugeben.

Achtung: Alte Fugenmasse muss entfernt werden

  • Wenn mit Acryl eine alte Fuge ersetzt werden soll, dann muss vorab die alte Fugenmasse entfernt werden. Andernfalls kann die neue Schicht nicht so gut auf dem Untergrund haften.

Das ist bei der Trocknung von Acryl zu beachten

Nach etwa 24 Stunden ist die Acrylmasse trocken, allerdings kann es mehrere Wochen dauern, bis die Masse komplett durchgetrocknet ist. Viele Hersteller geben eine Trocknungszeit von 28 Tagen an. Soll die Fugenmasse später übergestrichen werden, ist es wichtig, diese Trocknungszeit abzuwarten. Wird die Farbe zu früh aufgetragen, kommt es unweigerlich zu einer Rissbildung im Farbanstrich.

Acryl oder Silikon: Was ist der Unterschied?

Fugen ziehen und Risse verschließen: Wer schadhafte Stellen ausbessern möchte, hat die Wahl zwischen verschiedenen Dichtstoffen. Zur Wahl stehen Acryl oder Silikon – doch was ist eigentlich der Unterschied und wann greifen Handwerker zu welchem Baustoff? Optisch existiert zunächst kaum ein Unterschied. Nach der gelungenen Verarbeitung ist eine glatte, weiße Dichtung entstanden, die nach der Trocknung eine gummiartige Konsistenz aufweist.

Der wesentliche Unterschied zwischen Acryl und Silikon besteht in der Elastizität. Silikon ist elastischer und behält diese Eigenschaften auch über einen langen Zeitraum. Auch nach vielen Jahren lassen sich alte Silikonfugen meistens in einem Stück abziehen. Außerdem haben sie eine noch stärkere Haftkraft. Silikon ist stark wasserabweisend und wird daher gerne für handwerkliche Arbeiten im Nassbereich verwendet.

Verschiedene Anwendungsbereiche für Silikon und Acryl

Acryl eignet sich ideal zum Ausbessern von Fehlern im Putz oder an Glasflächen. Auch Holz kann mit Acryl repariert werden, sofern das Material nicht mehr arbeitet.

Silikon kommt überall dort zum Einsatz, wo sich Materialien regelmäßig wärme- oder kältebedingt ausdehnen. Insbesondere bei Naturholz- oder Natursteinprojekten kommt Silikon zum Einsatz. Da Silikon resistent gegen Schimmelbildung ist, wird die Dichtmasse bevorzugt für Projekte im Badezimmer oder in der Küche verwendet.

  • Abdichtung von Fenstern
  • Abdichten von Kochfeldern in der Küche
  • Fugen ziehen an Waschbecken und Duschwannen
  • Abdichtung von Wasseranschlüssen

Warum wird Acryl bei sehr tiefen Rissen empfohlen?

Wenn sehr tiefe Risse verschlossen werden müssen, dann ist Acryl das Material der Wahl. Acryl eignet sich sehr gut für einen mehrschichtigen Aufbau. Nach der Trocknung einer Schicht (etwa nach 24 Stunden) kann die nächste Acryl-Schicht aufgetragen werden.

Welche Werkzeuge werden für die Verarbeitung von Acryl benötigt?

Das wichtigste Utensil, um Acryl zu verarbeiten, ist die Kartuschenpresse. Hier gibt es einige Unterschiede, die beim Kauf berücksichtigt werden müssen. Sogenannte Skelettpistolen, in die die Acryl-Kartuschen eingesetzt werden, erfordern in der Anwendung sehr viel Kraftaufwand, um das Material herauszupressen. Eine Alternative sind höherwertige Kartuschenpistolen aus Metall mit Zahnspangen, die wesentlich leichter in der Bedienung sind oder Kartuschenpressen, die per Knopfdruck und ohne eigene Kraft über einen Akku bedient werden.

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