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Pinguin-Kolonie auf dem fünften Kontinent

Zwergpinguine in Australien: Mehr Sex durch Klimawandel

  • Veröffentlicht: 02.02.2024
  • 15:51 Uhr
  • Lara Teichmanis
Die Zwergpinguinkolonie auf Phillip Island wächst dank steigender Temperaturen 
Die Zwergpinguinkolonie auf Phillip Island wächst dank steigender Temperaturen © picture alliance / imageBROKER

Laut australischen Wissenschaftler:innen regt die Klimaerwärmung den Paarungstrieb von Zwergpinguinen an. Auf Phillip Island vor der Südküste Australiens konnten die Forschenden ein verändertes Brutverhalten der Vögel aufgrund steigender Temperaturen beobachten. Die Pinguinkolonie ist mittlerweile auf über 40.000 Tiere gewachsen.

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Auf Phillip Island vor der australischen Küste haben Wissenschaftler:innen eine Veränderung des Paarungsverhaltens von Zwergpinguinen beobachtet. Die flugunfähigen Vögel paaren sich aufgrund der steigenden Temperaturen deutlich häufiger. Mittlerweile ist die Population auf über 40.000 Tiere gewachsen. Aber nicht die wärmeren Außentemperaturen bringen die kleinsten Pinguine der Welt in Stimmung. Grund für die gestiegene Paarungsbereitschaft ist die wärmere Meerestemperatur rund um Australiens Küste. 

Mit der höheren Oberflächentemperatur des Meeres ist auch die Anzahl an Fischen in den Küstengewässern gestiegen. Diese sind neben Tintenfischen und Quallen eine wichtige Nahrungsquelle für die Wasservögel. Durch diese optimalen Jagdmöglichkeiten hätten die Tiere deutlich mehr Zeit und Energie für die Paarung, erklärte Prof. Andre Chiaradia von der Monash University in Melbourne gegenüber dem australischen Sender ABC. 

Ein weiterer Grund für die steigende Population der Pinguine ist die Partnerwahl der Tiere. Zwergpinguine leben nicht monogam und haben wechselnde Partner. Meeresforscher Chiaradia erklärt, dass paarungswillige Vögel bis zu fünf Geschlechtspartner pro Tag haben können. 

Wenn etwas schiefgeht, wenn die Beziehung nicht funktioniert […] suchen sie sich einen neuen Partner.

Andre Chiaradia

Mehr Nachwuchs durch "La Niña"

Bereits 2022 konnten Forschende einen Anstieg der Zwergpinguinpopulation auf Phillip Island beobachten. Die Wissenschaftler machten das Klimaphänomen "La Niña" für die positive Entwicklung der Kolonie verantwortlich. Damals bescherte die Wetterbesonderheit überdurchschnittliche starke Niederschläge rund um den australischen Kontinent. Diese sorgten für einen Anstieg der Fischpopulationen in den Küstengewässern und perfekte Jagdbedingungen für die sogenannten "Little Penguins".

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Falsche Hoffnung

Während auf Phillip Island,die Zwergpinguine von steigenden Temperaturen profitieren, leiden ihre Artgenossen in kühleren Gefilden unter dem Klimawandel. Forschende mahnen, dass durch die Erderwärmung bis zum Jahr 2100 rund 90 Prozent der Kaiserpinguine ausgestorben sein könnten.

Die in der Antarktis lebenden Pinguine sind auf die eisigen Temperaturen angewiesen. Ihre Brutstätten befinden sich auf Eis, weit im Inneren der Antarktis. Durch den Klimawandel und steigende Temperaturen ist der Lebensraum der Tiere gefährdet. 2023 meldeten Wissenschaftler:innen, dass aufgrund des schmelzenden Eis in vier Kaiserpinguinkolonien in der Antarktis rund 10.000 Küken verendet sein könnten. 

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