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CDU-Chef und Kanzler uneins

"Wie eine Verhöhnung": Scholz kritisiert Merz' Vorschlag eines reduzierten DB-Angebots

  • Veröffentlicht: 18.07.2024
  • 08:38 Uhr
  • Lisa Apfel

CDU-Chef Merz will den massiven Problemen der Bahn mit einem ausgedünnten Angebot entgegenwirken. Kanzler Scholz reagiert verständnislos - und verpasst der Union einen Seitenhieb.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Deutsche Bahn schmückte sich auch während der Heim-EM nicht gerade mit Lorbeeren.

  • CDU-Chef Friedrich Merz sieht die Lösung in einem ausgedünnten Bahn-Angebot.

  • Bundeskanzler Olaf Scholz geht da nicht mit. Der Vorschlag ist für ihn "wie eine Verhöhnung". Schließlich habe die Union die überwiegende Verantwortung für die schlechte Schienen-Infrastruktur.

Die Deutsche Bahn ist ein leidiges Thema - nicht nur bei der ein oder anderen Kund:in, sondern auch in der Politik.

Bundeskanzler Olaf Scholz reagierte auf einen diesbezüglichen Vorstoß von CDU-Chef Friedrich Merz nun angefasst.

Ärger über Bahn-Qualität: Scholz weist Union Hauptschuld zu

Im ARD-"Interview der Woche" sagte der SPD-Politiker: "Nachdem CDU und CSU überwiegend die Verantwortung dafür haben, dass in den letzten Jahrzehnten zu wenig in die Infrastruktur der Schiene gesteckt worden ist (...) ist das natürlich eigentlich wie eine Verhöhnung derjenigen, die sich über die schlechte Qualität des Bahnangebots ärgern."

Merz hatte angesichts der Probleme bei der DB am Wochenende Konsequenzen gefordert. Die Bahn müsse ihr Angebot reduzieren, "damit das reduzierte Angebot wieder zuverlässig erbracht werden kann", so Merz im ARD-Sommerinterview. Zudem hatte er kritisiert: "Die Bahn wird überfordert und überfordert sich im Augenblick selbst. Und das geht nicht."

Der Kanzler wies diesen Vorschlag auch gegenüber dem Nachrichtenportal "t-online" entschieden zurück: Von dieser Idee halte er nichts, so Scholz. "Und ich glaube auch nicht, dass die Bürgerinnen und Bürger das gut fänden."

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Am Zustand der Bahn hatte es wegen ausgefallener und verspäteter Züge auch während der Fußball-EM heftige Kritik gegeben: So musste das niederländische Team wegen einer mehr als zweistündigen Verspätung kurzfristig statt mit dem Zug per Flieger zum Halbfinale reisen. Die dpa hatte berichtet. Zu Beginn des Turniers strandeten zeitweise Hunderte österreichische Fans in Bayern, weil eine Baustelle anders als geplant nicht rechtzeitig fertig wurde. Auch Turnierchef Philipp Lahm hatte DB-Pech: Er verpasste in der Gruppenphase wegen Bahn-Problemen den Anpfiff einer Partie.

Die Deutsche Bahn hatte zu ihrer Leistung während der EM resümiert: "Hier wurde das Maximum aus dem Bahnsystem herausgeholt, die Möglichkeiten wurden jedoch durch eine veraltete und überlastete Infrastruktur beschränkt." Zudem sei der Zugverkehr vor allem auf der Nord-Süd-Route einige Wochen lang durch Hochwasserschäden beeinträchtigt gewesen. "Mehrere Hundert ICE-Züge pro Tag mussten umgeleitet werden, die Reisezeit verlängerte sich dadurch um 30 bis 60 Minuten", hieß es.

Im Video: Wichtige ICE-Schnellstrecke Köln-Frankfurt gesperrt – Was Reisende wissen müssen

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • ARD-Interview der Woche mit Bundeskanzler Olaf Scholz 
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