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Mögliche Sicherheitslücke

Wegen Fitness-App Strava: Bodyguards von Biden und Macron sollen Standorte verraten haben

  • Veröffentlicht: 29.10.2024
  • 13:41 Uhr
  • Lisa Apfel

Das Hotel von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der Aufenthaltsort von Joe Biden - all das soll über eine Fitness-App öffentlich einsehbar sein. Eine Sicherheitslücke?

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Das Wichtigste in Kürze

  • Leibwächter von hochrangigen Politiker:innen sollen eine App nutzen, auf der ihre Jogging-Runden und damit auch der Aufenthaltsort ihrer Chefs einsehbar ist.

  • "Le Monde" will nun mehrere Angestellte identifiziert haben, auf deren Profilen man leicht die Standorte der Mächtigen dieser Welt herausfinden können soll.

  • Offizielle Stellen zeigen sich aber überraschend entspannt.

Wo sich die mächtigsten Männer der Welt gerade aufhalten - dieses Wissen sollte nicht der allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Doch genau das soll aufgrund einer App möglich sein, die Leibwächter von US-Präsident Joe Biden, dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und weiteren hochrangigen Personen benutzt haben sollen.

App zeigt öffentlich Lauf-Routen an

Einem Bericht der französischen Zeitung "Le Monde" zufolge könnten die Aufenthaltsorte von Biden oder Ex-Präsident Donald Trump über die Fitness-App Strava öffentlich sichtbar sein. Strava ist eine öffentlich einsehbare Fitness-App, bei der zum Beispiel absolvierte Jogging-Runden mit Start- und Zielpunkt sowie Streckenverlauf öffentlich nachvollziehbar gemacht werden können. Das Problem: Dadurch könnte man, wenn man denn wollte, den Aufenthaltsort der Nutzer:innen erkennen. Als ein zusätzliches Sicherheitsrisiko bezeichnete "Le Monde" den Umstand, dass Leibwächter teils mit vollem Namen und Fotos auch von Familienangehörigen in dem sozialen Sportnetzwerk zu finden sind. Dies mache sie und das Sicherheitsnetz um die Spitzenpolitiker angreifbar.

"Le Monde" identifizierte 26 US-Agenten, zwölf Mitglieder der französischen Sicherheitsgruppe GSPR und sechs Mitglieder des russischen FSO, die allesamt für die Sicherheit des jeweiligen Präsidenten zuständig sind - und ein öffentliches Strava-Konto haben.

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Macrons Hotel via App ersichtlich

Da die Sicherheitskräfte vor einer Auslandsreise oft schon einige Tage vorher vor Ort seien, sei es der Zeitung in zehn Fällen vorab gelungen, das eigentlich geheim gehaltene Hotel zu identifizieren, in dem Frankreichs Staatschef Macron einquartiert wurde. Die Reise soll privater Natur gewesen und nicht auf der offiziellen Agenda des Präsidenten gestanden haben.

Die Sicherheitsleute brachen demnach vom entsprechenden Nobelhotel aus zu einer Jogging-Runde auf. Dies legte den Rückschluss nahe, dass Macron dort einquartiert wurde, wie es weiter hieß. Insgesamt 100 Reisen der Präsidenten François Hollande und Macron zwischen 2016 und 2024 will die Zeitung auf diesem Wege nachvollzogen haben.

Der Élyséepalast teilte der Zeitung mit, die Nutzung der Sport-App durch einige Leibwächter habe nur geringe Auswirkungen und gefährde die Sicherheit des Präsidenten in keiner Weise. Die Bewegungen der Leibwächter seien im Ausland nicht nur mittels der App nachvollziehbar, auch örtliche Behörden, Botschaften und Ministerien würden über alle Schritte und Abläufe informiert. Zudem kontrolliere man die Nutzung der sozialen Medien der Leibwächter.

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Auch Putins Leute sollen Strava verwenden

Weiter habe man anhand des Strava-Profils eines US-Geheimdienstmitarbeiters den Standort eines Hotels in San Francisco ersehen können, in dem niemand Geringeres als Joe Biden im Jahr 2023 später nächtigte, als er Gespräche mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping führte. Dem Bericht zufolge brach der Agent einige Stunden vor Bidens Ankunft vom Hotel aus zu einem Lauf aus, wobei er Strava nutzte. Die App soll dann "Le Monde" zufolge die Route aufgezeichnet haben.

Auch die Sicherheitsmitarbeiter von Kreml-Chef Wladimir Putin sollen "Le Monde" zufolge die App nutzen, sowie die Bodyguards von Trumps Frau Melania und Bidens Gattin Jill. Der Aufenthaltsort der beiden Frauen konnte der Zeitung zufolge dadurch ebenfalls festgestellt werden.

Sogar in den Wochen nach den Attentatsversuchen auf Donald Trump sollen Mitarbeiter:innen des Secret Service Strava noch genutzt haben.

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Secret Service äußert sich

Der Secret Service selbst sagte "Le Monde", Mitarbeiter:innen sei die Nutzung persönlicher elektronischer Geräte während des Dienstes untersagt. Die private Nutzung sozialer Medien außerhalb des Dienstes allerdings sei nicht verboten.

Das betroffene Personal wurde benachrichtigt. "Wir werden diese Informationen überprüfen, um festzustellen, ob zusätzliche Schulungen oder Anleitungen erforderlich sind und man werde prüfen, ob weitere Schritte notwendig seien", hieß es weiter. Gleichzeitig gab man aber auch Entwarnung: "Wir gehen nicht davon aus, dass es Auswirkungen auf Schutzmaßnahmen oder Bedrohungen für Schutzbefohlene gab."

Im Video: "Wir müssen ihn einsperren!“ – Biden irritiert mit Äußerung über Trump

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
  • Nachrichtenagentur AP
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