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"Zustände wie in den USA"

Wegen Bauernprotesten: Özdemir warnt vor Spaltung der Gesellschaft

  • Veröffentlicht: 10.01.2024
  • 08:44 Uhr
  • Max Strumberger

Der Bundeslandwirtschaftsminister ist besorgt. Es könnten Zustände wie in den USA drohen, warnt der Grünen-Politiker.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Landwirtschaftsminister Özdemir sieht die anhaltenden Bauernproteste mit großer Besorgnis.

  • Auf lange Sicht könnten in der deutschen Gesellschaft Zustände wie in den USA drohen.

  • Dort sind die politischen Fronten verhärtet – Dialog und parteiübergreifende Zusammenarbeit finden kaum noch statt.

Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir hat Bedenken über die zunehmenden Bauernproteste geäußert. Der Grünen-Politiker befürchtet deswegen sogar eine tiefe Spaltung der deutschen Gesellschaft.

"Die Menschen auf dem Land haben das Gefühl, abgehängt zu sein. Sie sorgen sich, dass sie in einer zunehmend von Städtern dominierten Politik unter die Räder kommen", sagte Özdemir den Zeitungen der "Funke Mediengruppe" am Mittwoch (10. Januar). 

"Das ist ein gefährlicher Spaltpilz, der zu Verhältnissen wie in den USA führen kann: Man redet nicht mehr miteinander, man glaubt einander nicht mehr und man unterstellt sich gegenseitig alles Böse dieser Welt", führte der Landwirtschaftsminister weiter aus.

Landwirte befürchten Höfesterben

Das Ziel müsse sein, das Land "in der Mitte zusammenzuhalten". Die Proteste der Bauern sind unter anderem eine Reaktion auf geplante Umwelt- und Tierschutzmaßnahmen der Bundesregierung. Landwirte befürchten, dass die neuen Gesetze ihre Existenz bedrohen.

Im Video: Faktencheck: Wie schlecht geht es den Bauern wirklich?

Faktencheck: Wie schlecht geht es den Bauern wirklich?

Özdemir betont deswegen die Notwendigkeit des Dialogs. Denn der Verbraucher wolle mehr Tierwohl, mehr Klimaschutz, mehr Umwelt- und Artenvielfalt. "Aber er kauft nicht so ein, auch wenn er es sich leisten könnte", sagte er den Funke-Zeitungen.

"Wenn wir zum Beispiel mehr Tierschutz im Stall wollen, muss das finanziert werden, zum Beispiel über eine Tierwohlabgabe. Das wäre ein moderater Aufschlag auf Fleisch - ein paar Cent pro Kilo. Das Geld käme der Landwirtschaft zugute", sagte Özdemir.

Seit Montag protestieren Bauern deutschlandweit gegen Subventionskürzungen, obwohl diese von der Ampel-Regierung bereits zum Teil zurückgenommen wurden.

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Özdemir: Unter AfD gäbe es gar keine Subventionen für Bauern

Leider gebe es bei den Protesten der Landwirte Trittbrettfahrer, die "alles im Schilde führen, nur nicht die Interessen der Bauern. Ginge es nach der AfD, würde die Landwirtschaft einfach gar keine Subventionen mehr bekommen", sagte Özdemir. "Ich hoffe, dass es ihnen gelingt, den Protest weiterhin so zu organisieren, dass sich die Trittbrettfahrer nicht in den Vordergrund spielen."

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur Reuters
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