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"Jeden Tag blutet mein Herz"

Wegen Antikriegsbild seiner Tochter sitzt Russe im Knast - jetzt will er die Todesstrafe

  • Veröffentlicht: 05.07.2023
  • 14:04 Uhr
  • Lena Glöckner
Eine Unterstützerin hält ein T-Shirt mit einem Porträt von Moskaljows Tochter Mascha.
Eine Unterstützerin hält ein T-Shirt mit einem Porträt von Moskaljows Tochter Mascha.© REUTERS

Ein Mann wurde in Russland verurteilt, weil seine Tochter ein Antikriegsbild gemalt hat. Jetzt hat er nach der Todesstrafe gebeten - sein Herz blute "jeden Tag".

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Der nach einem Antikriegsbild seiner Tochter zu zwei Jahren Haft verurteilte Russe Alexej Moskaljow hat Medienberichten zufolge das Gericht um die Todesstrafe gebeten. "Ich bitte um die möglichst schnelle Umsetzung des Urteils, denn jeden Tag blutet mein Herz", sagte der alleinerziehende Vater laut dem unabhängigen Internetportal Mediazona bei seinem Schlusswort nach der Abweisung seiner Berufung.

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Moskaljow wurde im März wegen angeblicher "Diskreditierung der russischen Armee" zur Haftstrafe verurteilt. Kontakt mit seiner Tochter hat er seither eigenen Angaben nach nicht. Russland hat die Todesstrafe allerdings ausgesetzt. Zuletzt wurde dort 1996 ein Verurteilter hingerichtet.

Der Fall kam ins Rollen, nachdem Moskaljows minderjährige Tochter ein Antikriegsbild in der Schule gezeigt hatte. Kurz nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sollte die Sechstklässlerin Mascha in der Schule ein Bild zur Unterstützung der russischen Soldaten anfertigen. Stattdessen aber malte das Kind ukrainische Kriegsopfer - und soll auf das Bild die Worte "Nein zum Krieg" und "Ruhm der Ukraine" geschrieben haben. Die Schuldirektorin rief daraufhin die Polizei.

Vater wurde Internetnutzung in Haft verboten

Einen Tag später wurde ihr Vater zum ersten Mal auf die Polizeistation gebracht, wo eine Geldstrafe wegen "Diskreditierung" der russischen Armee gegen ihn verhängt wurde. Offiziell begründet worden sei das damals mit Kommentaren, die Moskaljow in sozialen Netzwerken geschrieben hatte. Im Winter folgte die Durchsuchung der Wohnung, es wurden strafrechtliche Ermittlungen eingeleitet. Im März 2023 wurde das Urteil nach nur einer Sitzung gefällt.

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Nachdem das Gericht am Montag (3. Juli) das Berufungsgesuch der Verteidigung zurückgewiesen hatte, verschärfte der Richter Andrej Sikatschow zusätzlich die Strafe, indem er dem Gefangenen die Internet-Nutzung während der Haft verbot.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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