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Sexuell übertragbar

Warnung vor "Thailand-Pilz": Symptome und wie man sich schützen kann

  • Aktualisiert: 20.11.2024
  • 08:47 Uhr
  • Michael Reimers

Ein Pilz, der die unangenehmsten Symptome verursacht: Was schon in der Theorie nicht spaßig klingt, verursacht bei Betroffenen starke Schmerzen. Wie Sie den "Thailand-Pilz" erkennen und wie Sie sich schützen können.

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Ein sexuell übertragbarer Hautpilz, der zu Ausschlag und eiternden Wunden führt. Ein populäres Small-Talk-Thema ist das wahrlich nicht - und doch tut jeder gut daran, Trichophyton mentagrophytes Typ VII auf dem Schirm zu haben. Denn die Konsequenzen sind höchst unangenehm.

"Thailand-Pilz": Das steckt dahinter

"Dass ich einen Pilz mit so starken Beschwerden auf meine alten Tage noch mal beobachten würde, hätte ich nicht gedacht", erklärt der Dermatologe Hans-Jürgen Tietz im Gespräch mit "Focus Online",

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Trichophyton mentagrophytes Typ VII ist dem "Focus Online"-Bericht zufolge der erste Hautpilz, der sexuell übertragbar ist. Allerdings: "Eine klassische Geschlechtskrankheit bedingt dieser Pilz nicht - aber durchaus eine sexuell übertragbare Infektion", erklärt Norbert Brockmeyer, Präsident der Deutschen Gesellschaft zur Förderung der Sexuellen Gesundheit, gegenüber der "Apotheken Umschau".

Laut Dermatologe Tietz steht noch nicht mal der eigentliche Name des Pilzes fest, erst seit 2015 hält der Pilz Einzug in Europa. "Focus Online" zufolge brachte ihn eine schwedische Touristin aus dem Thailand-Urlaub mit, daher auch die umgangssprachliche Bezeichnung "Thailand-Pilz". Julia Huynh, Fachärztin an der Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie an der Berliner Charité, ist damit aber nicht einverstanden, wie sie der "Apotheken Umschau" erklärt: "Mittlerweile sehen wir überwiegend Patienten, die sich in Deutschland angesteckt haben. Daher finde ich den Begriff 'Thailand-Pilz' inzwischen eher irreführend und unpassend."

Experte gibt Entwarnung: "Keine Pandemie"

Eine Zunahme der Fälle bestätigt Huynh: "Gerade in den letzten Monaten haben wir sehr viele Patienten mit diesen Infektionen, hauptsächlich im Genitalbereich, aber auch an anderen Körperstellen, in unserer Ambulanz gesehen - meist sind es mehrere Betroffene pro Woche."

Wie viele Menschen hierzulande betroffen sind, könne Dermatologe Tietz zufolge aber nur geschätzt werden, da es keine Meldepflicht für Pilzerkrankungen gibt. Jährlich könnten es "Focus Online"-Bericht zufolge aber, basierend auf Angaben der dermatologischen Praxen, rund 10.000 Infektionen sein. "Der Pilz ist längst bei uns endemisch", so Tietz. In Ballungsräumen ist der Pilz dem Mediziner zufolge weit verbreitet, auch ein häufiger Wechsel der Sexualpartner oder kleine Verletzungen nach Intimrasuren erhöhen das Risiko einer Infektion.

Auch Huynh beobachtet eine Ortsabhängigkeit: "Wenn man wie ich in Berlin arbeitet, sieht man deutlich mehr Fälle als in ländlichen Gebieten", sagte sie der "Apotheken Umschau". Und obwohl auch Brockmeyer einen Anstieg der Fälle "in Hotspots wie Köln oder dem Ruhrgebiet" beobachtet, gibt er zumindest eine kleine Entwarnung. Es handele sich um nicht um eine Pandemie, "die derzeit über Deutschland hinwegrauscht."

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Diese Vorsichtsmaßnahmen kann jeder treffen

Doch wirklich sicher ist niemand, nur weil keiner die oben genannten Risikofaktoren für sich ausschließen kann: Auch nach Kreuzfahrten und Hotelbesuchen könne der Pilz auftreten, erklärt Tietz "Focus Online" weiter. Er habe auch schon Patienten gehabt, die aus dem Urlaub zurückgekommen seien und dann eine Infektion gehabt hätten. Grund dafür sind demnach unter anderem kontaminierte Handtücher oder Bettwäsche.

Anfangs waren besonders Frauen betroffen, mittlerweile seien aber 95 Prozent der betroffenen Patienten homosexuelle Männer .- aus bisher ungeklärter Ursache. Den Anstieg der Infektionen in dieser Gruppe bestätigt auch Huynh der "Apotheken Umschau": "Wir erleben inzwischen vor allem Männer, die sich beim sexuellen Kontakt mit Männern angesteckt haben."

Doch was kann man nun tun, um sich vor einer Infektion zu schützen? Hans-Jürgen Tietz empfiehlt unter anderem die "Expositionsprophylaxe". Das bedeutet kurzum: Stellt man verdächtige Hautveränderungen fest, sollte man es mit dem Geschlechtsverkehr besser sein lassen. Neben dem Erkennen der Symptome mahnt Professor Brockmeyer außerdem zur Vorsicht beim Geschlechtsverkehr: "Ein ganz wichtiger Punkt ist, zu schauen: Mit welchen Sexualpartnern habe ich Kontakt?"

Logisch,  aber dennoch wichtig: Menschen, die an dem Pilz leiden, sollten schnell zum Arzt. Denn als Faustregel gilt der "Apotheken Umschau" zufolge: Je früher der Pilz behandelt wird, desto leichter ist die Therapie. Die Symptome sind schließlich alles andere als angenehm.

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Das sind die Symptome des "Thailand-Pilzes"

Unter anderem tritt ein kreisrunder Hautausschlag auf, der ist Tietz zufolge "immer ein Indiz für eine Pilzerkrankung." Und es geht noch weiter: Bei Trichophyton mentagrophytes VII handelt es sich um einen eiterbildenden Pilz. Bei Eiter solle man nicht immer nur an Bakterien, sondern auch an Pilze denken, warnt der Dermatologe bei "Focus Online". Das bestätigt auch Huynh: "Weil der Pilz so ausgeprägt eitrig ist, wird er leider häufig mit bakteriellen Infektionen verwechselt", erklärt sie. Auch können "Focus Online" zufolge im Genitalbereich Symptome wie unter anderem Rötungen, Pusteln oder Abszesse vorkommen. Zudem können Betroffene demzufolge Fieber bekommen oder unter einer Schwellung der Lymphknoten leiden.

Ganz so drastisch geht es der "Apotheken Umschau" zufolge bei einer Infektion mit Trichophyton mentagrophytes VII aber nicht direkt los. Meist beginne es mit Rötung und Schuppung der Haut im Genitalbereich - ähnlich wie bei der Schuppenflechte.

Insgesamt also kein ein Wunder, dass die betroffenen Patienten einen enormen Leidesndruck verspüren, wie Dermatologe Tietz berichtet: "Sie empfinden sie als Strafe und haben Angst, dass sie nochmal daran erkranken."

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"Da Trichophyton mentagrophytes VII eine tiefe Pilzinfektion verursacht, muss man ihn in der Regel mit Tabletten behandeln", erklärt Huynh der "Apotheken Umschau". Eine oberflächliche Behandlung reiche meist nicht aus. Und die Behandlung dauert lange: Mitunter müssten die Betroffenen die Medikamente sogar über mehrere Monate einnehmen, erklärt die Ärztin.

Man kann nun aber auch zu den - wenn man so will - positiven Fakten schauen: Zum einen ist der Pilz nicht lebensgefährlich, so "Apotheken Umschau": Er befalle keine Organe. Das Gegenmittel für den "Thailand-Pilz" wirke dem Bericht nach zudem sehr gut. Auch Resistenzen gebe es noch keine.

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  • Verwendete Quellen:
  • "Apotheken Umschau": Wie gefährlich ist eine Infektion mit dem Thailand-Pilz?
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