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Migration

Visa-Ermittlungen: Außenamt berichtet von weniger als zwei Dutzend Fällen

  • Veröffentlicht: 28.06.2024
  • 17:19 Uhr
  • dpa
Das Auswärtige Amt hat die jüngsten Berichte zurückgewiesen.
Das Auswärtige Amt hat die jüngsten Berichte zurückgewiesen.© Bernd von Jutrczenka/dpa

Laut dem Außenministerium laufen derzeit drei Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit der Einreise von Afghan:innen nach Deutschland.

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Inhalt

  • Sicherheitsprüfungen wurden durchgeführt
  • Problem mit Proxipässen
  • Speziell geschultes Personal

Das Auswärtige Amt hat Medienberichte zurückgewiesen, nach denen in den vergangenen Jahren mehrere Tausend Personen mit unvollständigen oder offensichtlich gefälschten Papieren nach Deutschland eingereist seien. Bei den Staatsanwaltschaften in Berlin und Cottbus liefen drei Ermittlungsverfahren, bei denen es insgesamt um weniger als zwei Dutzend Fälle von Afghan:innen gehe, die über Pakistan eingereist seien, sagte der Sprecher des deutschen Außenministeriums am Freitag (28. Juni) in Berlin.

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Sicherheitsprüfungen wurden durchgeführt

Der "Focus" hatte berichtet, Beamt:innen des Auswärtigen Amts stünden im Verdacht, Mitarbeiter:innen in deutschen Botschaften und Konsulaten dienstlich angewiesen zu haben, Antragsteller:innen mit unvollständigen oder offensichtlich gefälschten Papieren die Einreise in die Bundesrepublik zu genehmigen.

Der Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, in den Fällen aus zwei Charterflügen mit Afghan:innen, um die es insgesamt gehe, seien nach aktueller Sachlage die Identitäten der Personen vor dem Flug nach Deutschland zweifelsfrei festgestellt worden. Auch die Sicherheitsüberprüfungen durch die deutschen Behörden seien erfolgreich durchgeführt worden. "Das Einzige, was sozusagen aufgetaucht ist, ist, dass das Visum nicht in das dafür vorgesehene Dokument geklebt wurde."

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Problem mit Proxipässen

In der Mehrzahl der betreffenden Fälle habe es sich um Menschen mit sogenannten Proxipässen gehandelt, sagte der Sprecher. Solche Proxipässe seien in Afghanistan regulär ausgestellte Dokumente, die teils auch in anderen europäischen Ländern anerkannt würden. Die Dokumente sähen nahezu identisch aus wie reguläre afghanische Pässe. Weil es bei Proxipässen aber oft so sei, dass Dritte - wie die Schwester oder der Bruder - den Pass abholten, dürften in diese nach deutschen Regeln keine Visa geklebt werden. Nach deutschem Verständnis müsse ein Pass nämlich vom Inhaber selbst abgeholt werden.

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Speziell geschultes Personal

Da es nicht einfach sei, Proxipässe zu erkennen, gebe es in den deutschen Visastellen - in diesem Fall im pakistanischen Islamabad - speziell geschulte Dokumenten- und Visaberater:innen, ergänzte der Sprecher. Werde ein Proxipass erkannt, müsse dem Einreiseberechtigten ein Reiseausweis für Ausländer:innen ausgestellt werden. Der berechtige dann zur Einreise nach Deutschland. Geklärt werden müsse auch, warum die in Islamabad mit der Begutachtung der Dokumente betrauten Beamt:innen der Bundespolizei die Proxipässe nicht erkannt hätten, deren Kollegen bei der Einreise in Hannover aber schon.

Mittlerweile sei eine "zusätzliche Sicherheitsschleife direkt vor Abflug" eingezogen worden, ergänzte der Sprecher. So schaue man sich die Reisedokumente direkt vor Abflug nochmals an. "Wo es Fragen gibt, werden die vor Abflug dann abschließend geklärt."

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