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Nach Hamas-Angriff auf Israel

Verfassungsschutz warnt: Terrorgefahr in Deutschland erheblich gestiegen

  • Veröffentlicht: 29.11.2023
  • 15:34 Uhr
  • Anne Funk
Die Terrorgefahr in Deutschland ist laut Analyse des Verfassungsschutzes deutlich gestiegen.
Die Terrorgefahr in Deutschland ist laut Analyse des Verfassungsschutzes deutlich gestiegen. © picture alliance / Paul Zinken/dpa

Das Bundesamt für Verfassungsschutz schätzt die Terrorgefahr in Deutschland als erhöht ein. Besonders Terrorgruppen wie dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida gelinge es immer öfter, junge Menschen anzustacheln.

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Nachdem die terroristische Hamas am 7. Oktober Israel angegriffen hat und das Land mit einer Offensive im Gazastreifen reagierte, hat auch die Terrorgefahr in Deutschland offenbar zugenommen. Das geht aus einer aktuellen Einschätzung des Verfassungsschutzes hervor. Allerdings gehe die größte Gefahr nicht von Anhängern der Hamas oder pro-iranischen Hisbollah aus, so die Analyse.

Terror in Deutschland: "Die Frage ist nicht, ob etwas passiert, sondern wann.“

Es gelinge vielmehr Terrorgruppen wie dem Islamischen Staat (IS) oder Al-Kaida wieder häufiger, insbesondere junge Menschen anzustacheln, indem sie die Opfer israelischer Bombardierung im Gazastreifen und die humanitäre Notlage in dem palästinensischen Gebiet als Teil einer vermeintlich anti-muslimischen westlichen Strategie darstellen.

Die Gefahr ist real und so hoch wie seit langem nicht mehr.

Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz

"Wir sind aktuell durch parallele Krisen mit einer komplexen und angespannten Bedrohungslage konfrontiert, die durch die barbarischen Verbrechen der Hamas noch verstärkt wird", erklärte der Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Thomas Haldenwang.

Risiko einer Radikalisierung von allein handelnden Tätern

"Das Gefahrenpotenzial für mögliche Terroranschläge gegen jüdische und israelische Personen und Einrichtungen sowie gegen 'den Westen' insgesamt ist in der Folge deutlich angestiegen", heißt es in einer am Mittwoch (29. November) veröffentlichten Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Der Inlandsnachrichtendienst beobachte nach eigenen Angaben unter Dschihadisten Aufrufe zu Attentaten und ein "Andocken" der Terrorgruppen Al-Kaida und Islamischer Staat (IS) an den Nahost-Konflikt.

Damit einher ginge laut Haldenwang unter anderem das Risiko einer Radikalisierung von allein handelnden Tätern, die sogenannte weiche Ziele mit einfachen Tatmitteln angreifen. "Die Gefahr ist real und so hoch wie seit langem nicht mehr", betont der Verfassungsschutz-Präsident.

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  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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