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Blinken verschiebt Reise

Spionageballon über den USA - China spricht von "verirrtem" zivilen Luftschiff

  • Aktualisiert: 03.02.2023
  • 16:18 Uhr
  • Anne Funk

Das Pentagon hat über dem Norden der USA einen Spionageballon gesichtet - und ihn eindeutig China zugeschrieben. Es ist nicht das erste Mal, dass ein solches Objekt über den Vereinigten Staaten auftauchte.

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Das Wichtigste in Kürze

  • China bestreitet, einen Spionageballon in den Luftraum über den Vereinigten Staaten geschickt zu haben.

  • Es handele sich dabei um ein "ziviles" Luftschiff für Forschungszwecke vor allem meteorologischer Art.

  • Angesichts der Entwicklungen will US-Außenminister Antony Blinken nun seine Reise nach China absagen.

Ein chinesischer Spionageballon ist am Mittwoch (2. Februar) vom US-Militär über dem Bundesstaat Montana im Norden der USA gesichtet worden. Das teilte das Pentagon am Donnerstag (3. Februar) laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mit. Der Ballon befinde sich noch immer über den Vereinigten Staaten, seine Flugbahn werde genau verfolgt.

Nach einem Bericht des US-Senders CNN hatten hochrangige Militärs Präsident Joe Biden geraten, das Objekt nicht abzuschießen, da die Trümmer eine Gefahr für die Menschen am Boden darstellten. Die Regierung habe nach der Entdeckung des Ballons umgehend Maßnahmen ergriffen, um zu verhindern, dass sensible Informationen preisgegeben werden, so der Pentagonsprecher Pat Ryder. 

China spricht von "verirrtem" zivilen Luftschiff

Dass der Ballon tatsächlich aus China stamme, darüber sei man sich sicher, so das Pentagon. Ähnliche Vorfälle gab es bereits in der Vergangenheit, nur diesmal habe sich das Objekt länger als sonst über den USA aufgehalten. Ryder erklärte weiter, dass der Ballon keine militärische Gefahr darstelle, auch Menschen seien dadurch nicht in Gefahr. Aufgrund seiner großen Flughöhe sei der Spionageballon auch für Flugzeuge ungefährlich. Man stünde nun mit China wegen des Vorfalls in Kontakt.

Das Auftauchen des Ballons komme zu einem heiklen Zeitpunkt, so CNN: Außenminister Antony Blinken wird in den kommenden Tagen nach Peking fliegen. Die Reise soll an das Treffen von Joe Biden mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping im vergangenen Jahr anknüpfen.

China hat indes bestritten, den Spionageballon in den Luftraum über den Vereinigten Staaten geschickt zu haben. Vielmehr handele es sich dabei um ein "ziviles" Luftschiff für Forschungszwecke vor allem meteorologischer Art, sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Freitag (3. Februar) in Peking. Wegen beschränkter eigener Steuerungsfähigkeit sei es durch starke Westwinde "weit von seinem geplanten Kurs abgekommen".

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Blinken verschiebt China-Reise

Der Sprecher ergänzte: "China bedauert den unerwarteten Eintritt in den Luftraum der USA durch höhere Gewalt." China werde weiter mit den USA kommunizieren und angemessen mit dieser "unerwarteten Situation" umgehen.

Angesichts der Entwicklungen will US-Außenminister Antony Blinken nun seine Reise nach China absagen. Der Besuch solle zu einem anderen Zeitpunkt stattfinden, sobald die Umstände dies zuließen, sagte ein hochrangiger Mitarbeiter des Außenministeriums am Freitag in Washington. Blinken hätte noch am Freitag zu seinem zweitägigen Besuch aufbrechen sollen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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