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US-Wahlkampf

Trump laut Harris "zunehmend unberechenbar"

  • Aktualisiert: 25.10.2024
  • 11:59 Uhr
  • Rebecca Rudolph

Knapp zwei Wochen vor der Wahl stellt sich Kamala Harris den Fragen unentschlossener Wähler:innen bei CNN. Gleich zu Beginn geht die Demokratin ihren republikanischen Kontrahenten Donald Trump scharf an.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Kamala Harris sieht in den jüngsten Enthüllungen über Donald Trumps mutmaßliche Bewunderung für Adolf Hitler einen entlarvenden Einblick in seinen Charakter.

  • Trumps früherer Stabschef John Kelly berichtete, dass Trump mehrfach positiv über Hitler gesprochen habe und bezeichnete ihn als Faschisten.

  • Harris kritisierte diese Aussagen scharf und antwortete auf die Frage, ob sie Trump für einen Faschisten halte, ohne zu Zögern, mit "ja".

Die US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris bezeichnet ihren republikanischen Rivalen, den ehemaligen Präsidenten Donald Trump, als Faschisten. Das sagte die Demokratin am Mittwochabend (23. Oktober, Ortszeit) während einer Bürgersprechstunde des US-Senders CNN. Als Moderator Anderson Cooper die 60-Jährige befragte, machte sie ihre Meinung deutlich. "Halten Sie Donald Trump für einen Faschisten?" Harris antwortete ohne Zögern: "Ja, das tue ich."

Anlass für die Frage waren Aussagen von Trumps ehemaligem Stabschef John Kelly. In einem Interview mit der "New York Times" erklärte Kelly, dass Trump seiner Meinung nach "unter die allgemeine Definition eines Faschisten" falle. Er verwies dabei auf die Kennzeichen des Faschismus, einer extrem rechten, autoritären und ultranationalistischen Ideologie, die unter anderem durch einen diktatorischen Führer und die Unterdrückung der Opposition geprägt sei.

Trump: "Hitler hat auch einige gute Dinge getan"

Kelly sagte der "New York Times", Ex-Präsident Donald Trump habe des Öfteren erklärt, dass "Hitler auch einige gute Dinge getan" habe. Darauf habe er, Kelly, entgegnet, dass nichts, was Hitler getan habe, gut gewesen sei. Damit sei die Unterhaltung fürs Erste beendet gewesen, doch habe Trump das Thema selbst wiederholt zur Sprache gebracht.

Aus Sicht von Harris liefern jüngste Enthüllungen über die mutmaßliche Haltung Donald Trumps zu Adolf Hitler entlarvende Einblicke in den Charakter des 78-Jährigen. Man könne sehen, wer Trump wirklich sei, sagte die Vizepräsidentin vor ihrer offiziellen Residenz in Washington vor Reporter:innen.

Im Video: "Instabil und durchgeknallt": Kamala Harris schießt gegen Donald Trump

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Trump ist "ungeeignet für das Amt"

Trump sei "zunehmend unberechenbar" und "ungeeignet für das Amt", sagte die Demokratin weiter. Harris betonte, dass frühere Mitarbeiter:innen des Ex-Präsidenten sowie enge Vertraute deutlich gemacht hätten, dass Trump die Verfassung der Vereinigten Staaten missachte und deshalb niemals erneut das Amt des US-Präsidenten ausüben dürfe.

Mit seinen Aussagen habe Kelly über Trump einen "Notruf an das amerikanische Volk abgesetzt", um darauf hinzuweisen, was passieren könnte, wenn dieser wieder ins Weiße Haus einziehe. Die Leute, die Trump "zurückhalten könnten", seien nun nicht mehr da.

Ich glaube, Donald Trump ist eine Gefahr für das Wohlergehen und die Sicherheit Amerikas.

Kamala Harris

Der US-Wahlkampf befindet sich in der Endphase. In weniger als zwei Wochen, am 5. November, findet die Wahl statt. Umfragen deuten auf ein knappes Rennen zwischen Harris und Trump hin.

Migration, Fracking, Abtreibung - Harris in der Offensive

Harris versuchte zugleich, Punkte bei unentschlossenen Wählern zu sammeln, indem sie die Probleme ansprach, bei denen viele Amerikaner Trump mehr zutrauen. "Ich werde nie zulassen, dass Amerika eine unsichere Grenze hat", sagte Harris. Trump und seine Unterstützer behaupten, dass unter Präsident Joe Biden und Harris als seiner Vizepräsidentin eine unkontrollierte Einwanderung in die USA eskaliert sei. Der Frage, ob sie wie Trump eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen wolle, wich Harris aus: "Ich will unsere Grenze stärken."

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Election 2024 Harris
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US-Wahl 2024: Wahlprogramm von Kamala Harris - das war ihr Plan für die USA

In ihrem Wahlprogramm "Der neue Weg nach vorn für die Mittelschicht" versprach Kamala Harris Kostensenkungen und "eine Wirtschaft der Chancen".

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Auch versicherte Harris, dass sie die umstrittene Erdgas-Gewinnung durch Fracking - anders als von Trump behauptet - nicht verbieten werde. Fracking ist ein wichtiger wirtschaftlicher Faktor im umkämpften Bundesstaat Pennsylvania, der mit seinen 19 Stimmen von Wahlleuten das Rennen um das Weiße Haus entscheiden könnte. Für den Sieg braucht man 270 Wahlleute.

Harris signalisierte, dass sie eine Änderung der Abstimmungsregeln im US-Senat unterstützen könnte, um das Recht auf Abtreibung per Gesetz zu verankern. "Ich denke, dass wir uns den Filibuster anschauen müssen", sagte Harris im Bezug auf die Vorgabe, dass im Senat eine Mehrheit von 60 der 100 Stimmen erforderlich ist, um sich hinziehende Debatten zu beenden. Mit den knappen Mehrheiten sorgt das seit Jahren dafür, dass zwischen den beiden Parteien umstrittene Entscheidungen nicht getroffen werden können.

Harris: "Ich bete jeden Tag"

Harris sagte während der Townhall auch, dass sie täglich bete. "Ich bete jeden Tag, manchmal zweimal am Tag." Sie sei im Glauben an einen liebenden Gott erzogen worden und lebe ihren Glauben, indem sie überlege, wie sie anderen helfen könne. Dieser Grundsatz leite auch ihre Arbeit.

Moderator Cooper hatte Harris auf einen Bericht angesprochen, wonach sie nach dem Rückzug Joe Bidens aus dem Präsidentenrennen zunächst einen Pastor anrief. "Ich brauchte diese spirituelle Art von Verbindung. Ich brauchte diesen Rat. Ich brauchte ein Gebet", berichtete sie über das Gespräch mit Pastor Amos Brown von ihrer Baptistengemeinde in San Francisco.

Auch Christen und Konservative sind eine wichtige Wählergruppe. Viele von ihnen fühlen sich mit dem Republikaner Trump verbunden. Nach Ende der Fragerunde sprach Harris mit ausgeschalteten Mikrofonen länger mit einer Frau, deren Ehemann vor einem Jahr gestorben war. Danach machte sie eine Runde durch den Saal und unterhielt sich auch mit anderen Teilnehmern.

  • Verwendete Quelle:
  • Nachrichtenagentur dpa
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