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US-Wahl am 5. November

Kann Harris Trump schlagen? Zuversicht der Deutschen schwindet immens

  • Aktualisiert: 31.10.2024
  • 16:50 Uhr
  • Michael Reimers

Innerhalb von zwei Wochen hat sich die Einschätzung vieler Deutscher stark gewandelt, ob Kamala Harris die US-Präsidentschaftswahl für sich entscheiden kann. Ihr Kontrahent Donald Trump wird jetzt als deutlich chancenreicher bewertet.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Lediglich 45 Prozent der Deutschen denken inzwischen, dass Kamala Harris die US-Wahl gewinnen wird. Das zeigt das ZDF-"Politbarometer" vom 31. Oktober.

  • Am 18. Oktober hielten es noch 72 Prozent der Befragten für wahrscheinlich, dass die Demokratin das Rennen ums Weiße Haus für sich entscheidet.

  • Insbesondere im Osten Deutschlands überwiegt der Anteil derer, die Donald Trump als Gewinner sehen.

Zwar präferiert weiterhin eine klare Mehrheit der Deutschen (unverändert: 83 Prozent) einen Sieg von Kamala Harris bei der US-Wahl. Lediglich zehn Prozent hätten lieber Donald Trump als nächsten US-Präsidenten. Doch je näher der Termin am 5. November rückt, desto stärker schwindet der Optimismus der Bundesbürger:innen, dass es wirklich bald eine erste US-Präsidentin geben wird. Das zeigt das ZDF-"Politbarometer" vom Donnerstag (31. Oktober).

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Demnach ging vor zwei Wochen noch eine klare Mehrheit der Deutschen davon aus, dass Kamala Harris die US-Präsidentschaftswahl gewinnen wird. Diese Einschätzung hat sich mit dem Näherrücken des Wahltermins in den USA deutlich verändert. Aktuell erwarten nur noch 45 Prozent der Befragten in Deutschland, dass Harris das Rennen macht. Das "Politbarometer" vom 18. Oktober ermittelte noch einen Wert von 72 Prozent. Äußerten vor zwei Wochen 23 Prozent die Ansicht, dass Donald Trump gewinnen wird, sagen das inzwischen 38 Prozent der Deutschen. 17 Prozent antworteten jetzt mit "weiß nicht", vor 14 Tagen waren sich lediglich fünf Prozent unsicher, wer von den beiden Präsidentschaftskandidat:innen ins Weiße Haus einziehen wird.

Während Befragte in den westlichen Bundesländern häufiger einen Wahlsieg von Harris für wahrscheinlich halten (47 Prozent; Trump: 36 Prozent), überwiegt im Osten Deutschlands der Anteil derer, die Trump vorn sehen (47 Prozent; Harris: 38 Prozent). AfD-Wähler:innen wünschen sich bundesweit überwiegend, dass Donald Trump (57 Prozent) gewinnt.

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Negative Auswirkungen für Deutschland und weltweit bei Trump-Sieg befürchtet

Der Umfrage zufolge messen die Deutschen der US-Wahl eine sehr große Bedeutung bei. 92 Prozent der Befragten sind demnach der Meinung, dass der Ausgang der Wahl für Deutschland sehr wichtig (48 Prozent) oder wichtig (44 Prozent) ist. Nur sieben Prozent halten die Wahl für weniger oder überhaupt nicht wichtig.

Während einen Wahlsieg von Kamala Harris 63 Prozent eher gut für Deutschland fänden, meinen sechs Prozent, das wäre eher schlecht. 23 Prozent sagen, das wäre egal. Bei einem US-Präsidenten Trump hingegen äußerten 81 Prozent der Befragten die Ansicht, dass er als US-Präsident eher schlecht für Deutschland wäre. Lediglich acht Prozent sähen darin einen Vorteil, sieben Prozent fänden das egal.

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Fast drei Viertel der Deutschen (71 Prozent) rechnen dem "Politbarometer" zufolge mit einer Zuspitzung der weltweiten Probleme und Krisen, sollte Donald Trump die Wahl gewinnen. Lediglich neun Prozent der Befragten gehen von einer Beruhigung der Lage aus. 17 Prozent nehmen nicht an, dass sich deshalb etwas ändert. Würde Kamala Harris zur US-Präsidentin gewählt werden, erwarten nur acht Prozent eine Verschärfung der globalen Krisen. 29 Prozent rechnen mit einer Beruhigung und 57 Prozent mit keiner Veränderung.

Lediglich 23 Prozent der Bundesbürger:innen gehen davon aus, dass unter Trump als Präsidenten die USA als Teil der NATO weiterhin die militärische Sicherheit Europas garantieren werden. Quer durch alle politischen Lager bezweifeln das 72 Prozent und damit eine deutliche Mehrheit. Selbst unter der AfD-Wähler:innen sieht das die Hälfte der Befragten so.

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Merz oder Scholz: Wer kann besser mit Harris oder Trump zusammenarbeiten?

Keine gravierenden Unterschiede ergab das "Politbarometer" in der Frage, welcher Bundeskanzler nach der nächsten Bundestagswahl besser mit einer Präsidentin Kamala Harris zusammenarbeiten könnte: Für den amtierenden Kanzler Olaf Scholz (SPD) entschieden sich 35 Prozent, für den Kanzlerkandidaten der Union und CDU-Chef Friedrich Merz ebenfalls 35 Prozent. Lediglich die jüngeren Befragten setzen hier mehrheitlich auf Scholz (bis 34-Jährige: 56 Prozent). Im Falle eines Wahlsiegs von Donald Trump sähe die Erwartung anders aus. 54 Prozent der Deutschen nehmen an, dass ein Kanzler Merz besser mit dem Republikaner als US-Präsidenten zusammenarbeiten könnte, lediglich 14 Prozent trauen dies eher Olaf Scholz zu.

Wie das ZDF mitteilte, wurden die Interviews am 28. bis 29. Oktober unter 1.107 zufällig ausgewählten Wahlberechtigten telefonisch und online erhoben. Dabei seien sowohl Festnetz- als auch Mobilfunknummern berücksichtigt worden.

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