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In Talkrunde

Uli Hoeneß sorgt sich um FC Bayern und die "Geldflut aus dem Nahen Osten"

  • Veröffentlicht: 17.02.2023
  • 15:06 Uhr
  • Anne Funk
Uli Hoeneß, Ehrenpräsident von FC Bayern München, sprach im Rahmen der Talkrunde "Anstoß" der "Neuen Presse".
Uli Hoeneß, Ehrenpräsident von FC Bayern München, sprach im Rahmen der Talkrunde "Anstoß" der "Neuen Presse". © Moritz Frankenberg/dpa

Die "Geldflut aus dem Nahen Osten" könne dem FC Bayern gefährlich werden, so Ehrenpräsident Hoeneß in einer Talkrunde. Für das schlechte Abschneiden der Nationalelf bei der WM findet der 71-Jährige gleich mehrere Gründe: schlechte Stimmung, die TV-Sender und die Diskussion um die One-Love-Binde.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Uli Hoeneß hat in einer Talkrunde über den FC Bayern, die FIFA Weltmeisterschaft und die kommende EM 2024 gesprochen.

  • Schuld am schlechten Abschneiden der Nationalelf bei der WM sei auch die schlechte Stimmung in Deutschland gewesen.

  • Außerdem erklärte Hoeneß, dass er sich wegen der vielen Investoren aus dem Nahen Osten um den FC Bayern sorge.

Um klare Worte ist Uli Hoeneß selten verlegen. So holte der langjährige Manager und Präsident des FC Bayern München nun auch zum Rundumschlag zum Thema Fußball aus, als er bei einer Talkveranstaltung der "Neuen Presse" in Hannover zu Gast war.

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"Sehr seltsam": Uli Hoeneß schimpft über Abgesang auf verletzten Manuel Neuer

Was den FC Bayern, dessen Ehrenpräsident Hoeneß inzwischen ist, angeht, mache sich der 71-Jährige so seine Gedanken - nicht wegen er spielerischen Leistungen, sondern wegen der finanziellen Mittel der Konkurrenz. "Man muss fast Sorgen haben, dass gerade aus dem Nahen Osten in den nächsten ein, zwei Jahren noch einige Vereine aufgekauft werden."

Man spreche davon, dass Katar Manchester United kaufen und Saudi-Arabien den FC Liverpool kaufen wolle. "Dann wird es lustig für uns. Dann ist das Spiel ohne Grenzen aufgenommen." Es werde Aufgabe der nächsten Jahre sein, Mittel und Wege zu finden, "um die immer größer werdende Geldflut aus dem Nahen Osten einigermaßen im Griff zu behalten".

"Stimmung in Deutschland war eine Katastrophe"

Hinsichtlich der FIFA Weltmeisterschaft 2022, die im November und Dezember in Katar ausgetragen wurde, weiß Uli Hoeneß genau, warum die Nationalelf von Hansi Flick so schlecht abgeschnitten hat - und wer wirklich Schuld daran trägt. "Die Stimmung in Deutschland war eine Katastrophe. Die deutsche Mannschaft ist schon mit einem Makel nach Katar gereist."

Mitschuld hätten aber auch die übertragenden Sender. "Unsere Fernsehanstalten haben ja nichts anderes zu tun gehabt, als ein Produkt, für das sie über 230 Millionen bezahlt haben, jeden Tag kaputtzumachen." Außerdem hätte die Diskussion um die One-Love-Binde die Spieler zu sehr beeinflusst. "Ich weiß von unseren Spielern, dass bei der Nationalmannschaft bis zwei Tage vor dem ersten Spiel mehr über die Binde gesprochen wurde als über das Fußballspiel. Und das sind katastrophale Voraussetzungen."

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Deutschland braucht EM-Stimmung

Für die kommende Europameisterschaft 2024 fordert Hoeneß, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. "Wir müssen nur endlich damit aufhören, über alles Mögliche zu diskutieren, außer über Fußball." Außerdem müssten wir "uns wieder auf ein solches Ereignis freuen", so der ehemalige Fußballprofi. "Es ist extrem wichtig, dass wir 2024 eine Europameisterschafts-Stimmung schaffen. Denn das zieht die Spieler dann auch mit. Denn von der Qualität der Mannschaft her können wir jeden Gegner auf der Welt schlagen."

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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