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Großangriff

Ukraine-Krieg: Russland startet Bodenoffensive in der Region Charkiw

  • Aktualisiert: 10.05.2024
  • 16:37 Uhr
  • Lara Teichmanis
Nach einem russischen Raketenangriff in Charkiw im Nordosten der Ukraine sind Rettungskräfte im Einsatz.
Nach einem russischen Raketenangriff in Charkiw im Nordosten der Ukraine sind Rettungskräfte im Einsatz.© Not credited/https://photonew.ukrinform.com/ Ukrinform/dpa

Laut Medienberichten soll das russische Militär am Freitag mit einer Bodenoffensive die ukrainische Stadt Charkiw angegriffen haben.

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Wie das ukrainische Verteidigungsministerium mitteilte, seien am frühen Freitagmorgen (10. Mai) die ukrainischen Verteidigungslinien durchbrochen worden.

Angriffe seit den frühen Morgenstunden

Die russische Armee von Machthaber Wladimir Putin hat nach ukrainischen Angaben einen großen Angriff in der Grenzregion bei der Stadt Charkiw begonnen. Am Freitagmorgen (10. Mai) ab 5 Uhr Ortszeit (4 Uhr MESZ) seien feindliche Bodentruppen im Schutz von Panzerfahrzeugen vorgerückt, um die Verteidigungslinien zu durchbrechen, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit.

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Ziel der Angriffe war demnach die ukrainische Stadt Wowtschansk, die etwa 40 Kilometer nordöstlich von Charkiw dicht an der Grenze liegt. Bislang seien die Angriffe abgewehrt worden, die Kämpfe dauerten in unterschiedlicher Intensität an, teilte das Militär mit. Unabhängig waren diese Angaben nicht zu überprüfen.

Bereits in den vergangenen Tagen hatte die russische Armee immer wieder massive Angriffe auf ukrainische Gebiet durchgeführt. Besonders die Stromversorgung des Landes wurde Ziel der russischen Angriffe.

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Frontabschnitt soll verstärkt werden

Über eine mögliche russische Offensive bei Charkiw wird seit Wochen spekuliert. Es gibt Berichte, nach denen die russischen Truppen dort mehrere Zehntausend Mann zusammengezogen haben. Für den Ernst der Lage spricht, dass das Verteidigungsministerium in Kiew sich dazu äußerte, nicht wie sonst der Generalstab. "Zur Verstärkung der Verteidigung an diesem Frontabschnitt werden Reserven herangeführt", teilte das Ministerium mit.

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Schon am Tag zuvor sei der Frontabschnitt bei Wowtschansk von russischen Kampfflugzeugen aus der Luft mit Gleitbomben bombardiert worden. Über Nacht habe dann die russische Artillerie die vordersten ukrainischen Stellungen beschossen, zur Vorbereitung des Angriffs.

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"Die Streitkräfte der Ukraine halten ihre Stellungen: Es ist kein Meter Boden verloren gegangen", schrieb der Gouverneur des Gebietes Charkiw, Ihor Synjehubow, auf Telegram. Eine Gefahr für die Millionenstadt Charkiw sehe er nicht. Der russische Militärblogger Rybar beschrieb die Kämpfe bei Wowtschansk: Es gehe zunächst darum, die Kampfzone auszuweiten und im Gefecht die feindlichen Stellungen aufzuklären.

Die Streitkräfte der Ukraine halten ihre Stellungen: Es ist kein Meter Boden verloren gegangen.

Ihor Synjehubow, Gouverneur des Gebietes Charkiw

Für die ukrainische Armee bedeutet die Offensive ein weiteres Problem an der etwa 1.000 Kilometer langen Front im Osten und Süden, nachdem sie zuletzt schon bei Bachmut und Awdijiwka zurückgedrängt wurde. Den Verteidigern fehlen immer noch Waffen und Munition, nachdem ein innenpolitischer Streit in den USA über Monate einen regelmäßigen Nachschub verhinderte.

Mittlerweile ist ein milliardenschweres Rüstungspaket beschlossen. Doch Russland versuche, die Zeit bis zum Eintreffen dieser Waffen an der Front auszunutzen, sagte der Kommandeur des ukrainischen Heeres, Olexander Pawljuk, der britischen Zeitschrift "Economist". "Russland weiß, dass sich die Lage gegen sie wenden könnte, wenn wir in ein bis zwei Monaten genügend Waffen bekommen."

Die russische Seite des Grenzgebietes ist die einzige Region, die bislang vom Krieg erfasst worden ist. Die ukrainische Armee beschießt die Großstadt Belgorod und ihr Umland mit Drohnen und Artillerie. Sie will damit den russischen Nachschub stören und den Beschuss auf Charkiw unterbinden. Die Kämpfe auf russischem Boden waren für Moskau gerade während der Präsidentenwahl Mitte März ein Problem. Putin drohte damals an, ukrainisches Gebiet als Sicherheitszone zu erobern, um Belgorod und andere Städte in Grenznähe zu schützen. Die Ukraine wehrt seit mehr als zwei Jahren eine großangelegte russische Invasion ab.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
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