Anzeige
Historische Anklage gegen Ex-US-Präsident

"Nicht Amerika, wie es sein sollte": Trump will vor Gericht erscheinen

  • Aktualisiert: 03.04.2023
  • 19:31 Uhr
  • Joachim Vonderthann

Das Wichtigste in Kürze

  • Donald Trump muss sich als erster Ex-US-Präsident überhaupt in einem Strafverfahren verantworten.

  • Er kündigte jetzt an, am Dienstag in New York vor Gericht erscheinen zu wollen.

  • Die US-Metropole bereitet sich auf Proteste von Trump-Anhängern vor.

Anzeige

Die Anklage gegen Ex-US-Präsident Trump ist beispiellos. Entgegen mancher Befürchtungen will der Republikaner aber am Dienstag vor Gericht erscheinen. Das kündigte Trump jetzt selbst an.

Donald Trump hat seinen Auftritt vor Gericht angekündigt: Nach der beispiellosen Anklage gegen den Ex-US-Präsidenten will der 76-Jährige am Dienstag (4. April) in New York erscheinen. Er werde sein Privatanwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida am Montag um 12 Uhr mittags (Ortszeit) verlassen, ließ er im von ihm mitbegründeten Online-Netzwerk Truth Social wissen. "Am Dienstagmorgen werde ich, glaubt es oder nicht, ins Gerichtsgebäude gehen. Das ist nicht Amerika, wie es sein sollte!"

Donald Trump will vor Gericht erscheinen

Die Anklageverlesung in Manhattan, zu der Trump erscheinen muss, ist übereinstimmenden Medienberichten zufolge für Dienstag angesetzt. Demnach würde der Ex-US-Präsident dann kurzzeitig in Gewahrsam genommen, damit Fingerabdrücke und Polizeifotos von ihm gemacht werden können. Oft werden Angeklagten in diesen Situationen dann auch Handschellen angelegt - ob dies im Falle Trumps passiert, ist sehr fraglich. Es gilt auch als sicher, dass Trump danach wieder nach Hause zurückkehren kann. Trumps Team kündigte bereits an, dass der 76-Jährige nach seiner Rückkehr am Dienstagabend in seinem Anwesen Mar-a-Lago eine Ansprache halten werde.

In der Anklage gegen Trump geht es um Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels. Kurz vor seiner Wahl zum Präsidenten 2016 ließ Trump Schweigegeld an Daniels zahlen. Diese hatte behauptet, sie habe Sex mit ihm gehabt. Trump bestreitet eine Affäre, nicht aber, dass Geld geflossen ist. Die Zahlung könnte dabei im Konflikt mit Regeln zur Wahlkampffinanzierung stehen.

Anzeige
Anzeige

Historische Anklage gegen Ex-US-Präsident

New York bereitet sich derweil auf einen großen Andrang und Demonstrationen vor. Erste Proteste sind bereits angekündigt. Trump nutzt die Anklage, um sich einmal mehr als Opfer einer politisch gesteuerten Justiz zu inszenieren und seine Anhänger zu mobilisieren, auf deren Stimmen er bei seiner Bewerbung für die Präsidentschaftswahl 2024 angewiesen sein wird.

Trump muss sich als erster Ex-Präsident in der Geschichte der Vereinigten Staaten in einem Strafverfahren verantworten. Die Bezirksstaatsanwaltschaft in Manhattan hatte am Donnerstagabend eine Anklage gegen den Republikaner verkündet.

Ein Prozess und eine potenzielle Verurteilung könnten Trumps Pläne für eine erneute Präsidentschaftskandidatur allenfalls in politischer Sicht beeinträchtigen. Rein rechtlich dagegen dürfte Trump theoretisch auch als verurteilter Straftäter bei der Wahl 2024 antreten, wie Rechtsexperten betonen.

  • Verwendete Quellen:
  • Nachrichtenagentur dpa
Mehr News und Videos

Nach Telefonat mit Putin: Erdogan will intensiveren Handel mit Russland

  • Video
  • 01:00 Min
  • Ab 12